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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machte eine Kunstpause, dann fuhr er fort: »Außerdem wird dich niemand mehr töten können! Du besitzt jetzt die Unsterblichkeit - ist das nicht ein guter Tausch? Haahaa-haa…« Und sein schauerliches Lachen hallte noch durch das Schattenhaus, als der Erhabene längst wieder verschwunden war.
    Der Knochenmann konnte kein Entsetzen über sein Schicksal empfinden und auch keinen Haß auf seinen Herrn, der ihn zu einem Untoten gemacht hatte.
    Ein Skelett kennt keine Gefühle mehr…
    ***
    Als Zamorra schon aufgeben wollte, kam endlich das ersehnte »Echo« aus weiter Ferne, quasi die Ankündigung, daß das Amulett zu ihm kam. Doch der Impuls war nur schwach!
    Der Professor, aus seiner Halbtrance erwachend, runzelte die Stirn. Auch im Wachzustand sandte er jetzt noch den Ruf aus und wunderte sich über die Schwäche des Impulses.
    Ein silberner Blitz huschte durch die Luft, durchdrang von Menschen unbemerkt feste Wände und flog ihm förmlich in die Hand.
    Zamorras Hand schloß sich um die Silberscheibe wie um einen Bumerang, der zu seinem Werfer zurückgefunden hatte - und im nächsten Moment ließ er es vor Überraschung fast fallen.
    Das sollte sein Amulett sein?
    Diese Schrumpf-Scheibe an einer Silberkette, die viel zu kurz war, um über seinen Kopf gezogen werden zu können?
    »Wer hat mir denn dieses Spielzeug geschickt?« fragte er überrascht und warf es auf den Tisch. Ein heller Ton erklang.
    Nicole sprang auf. Fassungslos sah sie die kleine Silberscheibe an, die das Aussehen des Amulettes besaß, aber nur mit der halben Größe aufwarten konnte.
    »Spinne ich…?«
    Beide beugten sich über das Amulett und betrachteten es. Es gab bis auf die Größe keine Unterschiede!
    »Deibelskram«, murmelte Zamorra und berührte den Drudenfuß mit der Zeigefingerkuppe. Dann unternahm er den Versuch, in telepathischen Kontakt zu kommen. Daß das Amulett auf geheimnisvolle Weise eine Art Eigenleben besaß, war ihm seit einiger Zeit bekannt, und was lebte, konnte auch auf Telepathie-Versuche ansprechen.
    Und er bekam Kontakt!
    Mit leichtem Stöhnen wich er zurück und sank wieder in den Sessel.
    »Es ist tatsächlich das Amulett«, sagte er leise. »Das heißt, eine Hälfte davon! Die andere Hälfte befindet sich immer noch in Gewahrsam des Diebes. Das Amulett hat einen Trick angewandt, um wenigstens einen Teil von sich auszuschleusen…«
    Und während er das sagte und die Blitzinformation zu verarbeiten versuchte, die das Amulett ihm zugespielt hatte, wurde in ihm die Frage immer größer, die lautete:
    Was ist das Amulett wirklich?
    ***
    Etwa in diesem Augenblick setzte der Erhabene seinen Fuß auf die unterste Stufe des Hoteleinganges, als sein Blick auf den metallicschimmernden Audi 100 CD fiel, der parkplatzsuchend die Straße entlang rollte und schließlich in eine freie Bucht einscherte. Da wußte der Dämon, daß alles nach Plan gehen würde. Nichts mehr konnte die Ereignisse stoppen, weil er in die Gedanken des Mannes im Audi geblickt hatte und wußte, wie dieser sich die Zusammenarbeit vorstellte.
    Der Erhabene wartete nicht, bis der andere ausstieg, sondern glitt mit raschen Schritten in das Gebäude.
    Er sah den Kreis schon vor sich, der entstehen würde. Der Kreis, der die Verbindung brachte - und die Macht.
    Und er brauchte nichts zu tun, um diesen Kreis zu bilden. Das würde schon der andere erledigen - jener, der gerade eingetroffen war, und die, die sich auf eine Diskussion mit ihm freuten…
    ***
    Professor Zamorra hatte das Mini-Amulett wieder vom Tisch genommen und wog es überlegend in der Hand. »Was hältst du davon, wenn wir versuchen, deine Erinnerung zu wecken, Nici?« fragte er.
    Nici drehte ihm das Gesicht zu. »Welche Erinnerung?« fragte sie.
    »An das, was gestern abend geschah«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »An den, der dich blockte und der die Eule beseitigt hat.«
    »Meinetwegen«, erwiderte sie. »Wenn es uns weiterhilft.«
    »A propos gestern abend«, murmelte Zamorra. »Ich werde mal in Prien anrufen, ob die beiden Leutchen tatsächlich heil im Krankenhaus angekommen sind…« Er sah, wie sich Nicole zu entspannen versuchte. Dann legte er das Mini-Amulett auf ihre Stirn. Mit telepathischen Tastversuchen arbeitete er sich an den Hypno-Block heran, während Nicole selbst versuchte, ihm entgegenzukommen.
    Es war ein Vorgang, der nahezu unbeschreiblich ist, weil es kaum eine Möglichkeit gibt, die tatsächlich ablaufenden Geschehnisse in Worte zu kleiden. Über das Amulett als

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