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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schüttelte sie, doch sie wachte nicht auf. Schließlich trat er an eines der Fenster. Er schob den Vorhang zur Seite und blickte hinaus. Vor dem Fenster saß ein Farbiger, und an der Tür standen zwei weitere. Alle waren bewaffnet.
    Das sieht eher aus, als wären wir Gefangene und keine Gäste , dachte Hunter. Er warf Parker einen Blick zu, der zusammengerollt wie ein Igel dalag und leise schnarchte.
    Vali bewegte sich schließlich. Sie schüttelte den Kopf und rieb sich mit beiden Händen die Augen.
    »Bist du schon lange auf?« fragte Dorian.
    Sie zuckte erschrocken zusammen. »Nein, erst seit einigen Minuten. Ich wollte dich und Parker nicht aufwecken.«
    Dorian entschloß sich nicht zu sagen, daß sie sich wieder in einem tranceartigen Zustand befunden hatte.
    »Hast du die Wachposten vor der Hütte gesehen?«
    »Ja«, sagte sie. »Ich wollte mit der Zauberin sprechen, doch sie ließen mich nicht zu ihr. Wir dürfen die Hütte nicht verlassen. Die Mama-loi wird nach Einbruch der Dunkelheit mit uns sprechen.«
    »Wir sind also praktisch Gefangene«, stellte der Dämonenkiller fest. »Was die Alte wohl mit uns vorhat?«
    »Sie ist eine Freundin. Sie ist auf unserer Seite.«
    »Da bin ich nicht sicher.« Er ging langsam in der Hütte auf und ab. »Ich glaube ihr nicht. Diese Geschichte mit dem Dämonenauge kommt mir sehr seltsam vor. Erzähle mir ganz genau, wie du zu dem Pfand gekommen bist.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Asmodi gab mir das Auge.«
    Dorian lachte spöttisch. »Das nehme ich dir einfach nicht ab. Wie ging das vor sich? Holte Asmodi ganz einfach das Auge heraus und überreichte es dir?«
    »Du brauchst gar nicht spöttisch zu werden«, fauchte Vali.
    »Ich will endlich die Wahrheit wissen«, sagte er wütend. »Nichts als die Wahrheit. Du tischst mir eine Menge unglaublicher Geschichten auf. Ich glaube, du hast mich von Beginn an belogen. Und ich war so naiv und bin auf deine Erzählungen hereingefallen.«
    »Ich habe nicht gelogen!«
    »Ich möchte jetzt wissen, wie die Übergabe des Auges vonstatten ging.«
    »Ich kann es nicht sagen, Dorian. Ich möchte dir gern alles erzählen, aber es ist nicht möglich. In mir ist eine Sperre von Asmodi errichtet worden. Ich kann nicht über die Geschehnisse von damals sprechen. Ich weiß, wie man ihn vernichten kann, und ich werde ihn töten. Du mußt mir vertrauen, Dorian.«
    Er blickte das Mädchen zweifelnd an. Wieder erinnerte er sich an Olivaros Warnungen. Vali war mit starken Banden an den Fürsten der Finsternis gekettet. »Versuche die Sperre zu überwinden!« drängte er.
    »Ich kann nicht«, sagte Vali schwach. »Ich versuche es immer wieder, aber es ist nicht möglich.«
    »Und was sollen wir nun tun?«
    »Warten«, sagte Vali. »Die heutige Nacht wird die Entscheidung bringen. Ich spüre es. Heute ist Vollmond, und die Konstellation der Gestirne ist günstig.«
    »Ich will nicht mehr warten«, brummte der Dämonenkiller. »Ich will endlich handeln. Wir werden einen Fluchtversuch unternehmen und versuchen, diesen Marassa aufzuspüren.«
    »Und wie stellst du dir die Flucht vor? Wir sind unbewaffnet. Jeder Fluchtversuch ist sinnlos und bringt auch nichts ein. Wir müssen nur warten. Alles wird sich von selbst erledigen. Es wird zum Kampf zwischen Jorubinas und Marassas Leuten kommen.«
    »Woher weißt du das?« fragte Hunter mißtrauisch.
    »Ich weiß es«, sagte sie fest.
    Parker war durch ihre Unterhaltung aufgewacht. Er stand auf und gähnte ungeniert. »So lange habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Was ist los? Ihr seht so aus, als würdet ihr jeden Augenblick aufeinander losgehen. Habt ihr wieder mal gestritten?«
    »Nein«, sagte Hunter. »Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.«
    Die Tür wurde geöffnet, und zwei hünenhafte Männer traten ein. Sie brachten ihnen das Abendessen.
    »Ich will mit der Mama-loi sprechen«, sagte Hunter.
    »Sie wird dich bei Einbruch der Dunkelheit rufen lassen«, sagte einer der beiden und stellte eine große Schüssel und einen Teller auf den Tisch. Er verbeugte sich, und sie zogen sich zurück.
    Parker hob den Deckel von der Schüssel. »Was ist das?« fragte er überrascht.
    »Dörrfleisch mit Bananen«, sagte Vali.
    »Riecht gar nicht übel«, stellte er fest und klatschte sich zwei Schöpflöffel voll auf den Teller. »Und schmeckt ausgezeichnet«, gestand er, nachdem er gekostet hatte.
    Dorian hatte keinen Appetit. Lustlos aß er einige Bissen. Auf einem Teller lagen

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