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016 - Das Dämonenauge

016 - Das Dämonenauge

Titel: 016 - Das Dämonenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Er ist ein gemeiner Schurke. Ein dummer Emporkömmling, der sich mit den bösen Mächten der Unterwelt verbündet hat. Aber ich werde ihn vernichten und das Auge zurückholen.«
    Dorian sah wieder die Statue an. Valis Erzählung von dem Dämonenauge schien zu stimmen.
    Parker trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er hatte kein Wort der Unterhaltung verstanden, und die Schlangen erhöhten sein Wohlbefinden in keiner Weise; dazu kamen noch der durchdringende Geruch und die Hitze in der Hütte.
    »Ihr seid meine Gäste«, sagte die Hexe. »Ihr seid müde und hungrig. Außerdem wäre es wohl wenig ratsam weiterzugehen, denn überall lauern Marassas Leute, die euch töten wollen. Bei mir seid ihr sicher.«
    Sie wandte den Kopf und blickte eine kleine Trommel an. Sekunden später klopften unsichtbare Hände auf die Bespannung. Die Tür glitt auf, und ein hochgewachsener Mann betrat die Hütte. Er verbeugte sich respektvoll, und die Zauberin erteilte ihm einige Befehle. Dann zog sie sich in den Hintergrund des Raumes zurück und war nicht mehr zu sehen.
    Sie verließen die Hütte. Die Farbigen umringten sie wieder. Sie wurden zu einer abseits gelegenen Hütte gebracht, die drei Fenster hatte. Die Einrichtung war unglaublich primitiv: einige Kästen, wackelige Stühle, Tische und Feldbetten.
    Vali verlangte nach Wasser, und ein Mann brachte eine Kanne.
    »Was hat die alte Hexe gesagt?« fragte Parker neugierig.
    »Wir sind ihre Gäste«, sagte Dorian.
    »Sehr schmeichelhaft. Aber wenn ich ehrlich sein soll, ich wäre jetzt viel lieber in einem guten Hotel und würde mich verwöhnen lassen. Hier gefällt es mir nicht besonders.«
    »Es bleibt uns aber keine andere Wahl, Jeff. Die Alte sagte, daß Marassas Leute überall lauern und uns töten wollen. Hier sind wir für einige Zeit sicher.«
    »Du hast recht. Aber was mich noch interessiert: Was ist mit dieser Statue los? Und was wollte Vali von der Alten?«
    Dorian sah Vali an, die eben dabei war, Wasser in eine Schüssel zu schütten. Sie wusch sich das Gesicht. »Dir ist sicher aufgefallen, daß die Statue eine Öffnung hatte?«
    Parker nickte.
    »Darin befand sich ein kostbarer Stein, der Vali gehört. Er wurde gestohlen.« Dorian hatte sich zu dieser Version entschlossen, da er Jeff nicht ununterbrochen hinhalten wollte. »Ein ungewöhnlich großer Rubin«, log er weiter. »Er ist äußerst wertvoll.«
    »Hm, das erklärt einiges. Aber warum hast du mir nicht schon früher erzählt, daß ihr hinter einem Stein her seid?«
    »Es war besser, daß nur wenige davon wußten.«
    »Das finde ich enttäuschend, Dorian. Mir als altem Freund hättest du es sagen sollen.«
    Dorian nickte zustimmend und verkniff sich mit Mühe ein Lachen.
    Zwei Eingeborene betraten die Hütte. Sie stellten zwei Tabletts auf einen Tisch.
    Parker kam neugierig näher. »Mann, das sieht gut aus!« sagte er und setzte sich. »Ich muß meine Meinung über diese Hexe revidieren. Sie ahnte genau, was der alte Parker will.«
    Der Dämonenkiller setzte sich neben Jeff. Die Männer verließen die Hütte.
    Der Kaffee war heiß und stark. Das Brot schmeckte seltsam, aber nicht unangenehm. Es gab kalten Braten, Käse und aromatisch schmeckende Butter, dazu ein halbes Dutzend schmackhafter Früchte.
    Alle drei konzentrierten sich aufs Essen. Eine halbe Stunde später waren sie gesättigt. Sie rauchten und blieben träge sitzen, dann forderte die Müdigkeit ihren Tribut. Sie krochen auf die Feldbetten, nachdem sie die Vorhänge vor die Fenster gezogen hatten.
    Dorian schlief tief und traumlos. Kurz nach achtzehn Uhr erwachte er. Parker schlief noch immer, während Vali schon auf war. Sie saß reglos wie eine Statue auf einem Stuhl und kehrte Dorian den Rücken zu. Er setzte sich geräuschlos auf und beobachtete sie.
    »Vali!« sagte er schließlich, doch das Mädchen reagierte nicht.
    Er stand auf und streckte sich. Obwohl er mehr als zwölf Stunden geschlafen hatte, fühlte er sich seltsam müde. Er ging um den Tisch herum und blieb vor Vali stehen. Ihr Gesicht war ausdruckslos. Die Augen hatte sie offen, doch ihr Blick war starr; sie schien durch ihn hindurchzublicken.
    Dorian zog einen Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber. Ihre Hände lagen flach auf der Tischplatte. Sie befand sich in einem tranceähnlichen Zustand. Er lehnte sich zurück und steckte sich eine Zigarette an. Einige Fliegen summten in der Hütte, und leise Stimmen waren zu hören. Er berührte Valis Hände. Sie waren eiskalt. Er

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