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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brachte nicht mehr den Mut auf, die Waffe aufzuheben.
    Das konnte für Rainer Trissenaar nur das Ende bedeuten…
    ***
    Ich bekam von diesem mörderischen Kampf nichts mit, sonst wäre ich Rainer Trissenaar, diesem sympathischen Burschen, selbstverständlich unverzüglich zu Hilfe geeilt. Ich pirschte an der Nordmauer des Gottesackers entlang und hatte das Gefühl, mich auf dem richtigen Weg zu befinden. Die Weihwasserpistole lag in meiner Linken, während meine Rechte mit dem magischen Ring zur Faust geballt war.
    Hölle und Teufel, wo steckte der Satanswolf? Warum hörte ich von Martina Menningmann keinen Laut? Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, daß das Ungeheuer sie bereits getötet haben konnte.
    Ich glitt an einer Hecke vorbei, versuchte so lautlos wie möglich zu sein, und erreichte die Holzhütte des Friedhofgärtners. Ein Steinbrunnen befand sich daneben, in dem klares Wasser zitterte, wenn der Wind mit seinen unsichtbaren Fingern darüberstrich.
    Ich versuchte mich auf meinen Feind zu konzentrieren, nahm seine Gegenwart jedoch nicht wahr.
    Als Mr. Silver seine übernatürlichen Fähigkeiten noch besessen hatte, war es ihm hin und wieder gelungen, Gegner mit seinem Dämonenradar zu orten. Doch das schaffte er nun ebensowenig wie ich. Ich hoffte für ihn und für uns alle, die wir auf der Seite des Guten standen, daß er den Tunnel der Kraft ausfindig machte und wiedererstarkte.
    Ich wollte weiterschleichen.
    Da riß mich plötzlich ein Schrei herum. »Ballard! Tony Ballard!«
    Das war Markus Laber. Es mußte etwas passiert sein oder soeben passieren.
    »Ballard!«
    »Ich bin hier!« gab ich zurück und rannte der Stimme entgegen.
    Von Rainer Trissenaar vernahm ich nichts. Das gab mir zu denken.
    Ich flitzte den Kiesweg entlang. Herrgott noch mal, nun mußte ich mir schon um zwei Personen Sorgen machen: um Martina Menningmann und um Rainer Trissenaar.
    Himmel, steh ihm bei! flehte ich. Wenigstens so lange, bis ich bei ihm bin!
    In der Dunkelheit tauchte Markus Laber auf. Er lief nicht. Er ging.
    Nein, gehen konnte man das auch nicht nennen. Er taumelte, als wäre er betrunken. Oder vollkommen erledigt.
    Ich verdrängte Detlev Menningmann vorläufig in den Hintergrund meines Geistes. Im Vordergrund stand die Frage: Was ist mit Trissenaar geschehen? Etwas anderes hatte in meinem erhitzten Schädel kaum noch Platz.
    Ich jagte auf Laber zu. »Was ist passiert?«
    Er hatte rote Würgemale am Hals. Panik verzerrte sein Gesicht.
    Er schüttelte immer wieder den Kopf, redete aber nicht.
    Ich schüttelte ihn. »Was ist passiert, Laber?«
    »Trissenaar…«
    »Was ist mit ihm?«
    »O mein Gott…«
    »Ich bitte Sie, reden Sie! Habt ihr Menningmann aufgestöbert?«
    »Nein.«
    »Was dann? Mann, lassen Sie sich nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!« schrie ich Laber an und schüttelte ihn wieder, heftiger.
    »Der Zombie…«
    »Mein Gott, was für ein Zombie?« Mir war, als würde mich jemand mit Eiswasser übergießen. Hatte Menningmann seine übernatürlichen Kräfte dazu benützt, um die Toten aus den Gräbern zu holen? Das war ja entsetzlich. Mit dieser gefährlichen, grauenvollen Wendung hatte nicht einmal ich gerechnet.
    »Herbert ›Tiger‹ Ambros…«
    »Der Catcher!« entfuhr es mir. Ich hatte in der Zeitung vom Tod und vom Begräbnis des Lokalmatadors gelesen. Menningmann hatte ihn wiedererweckt. Ihn und wie viele Leichen noch? »Dieser Bastard!« schrie ich wütend. »Zuerst versteckte er sich hinter den Wölfen, und nun hinter Zombies!«
    »Es ist nur Ambros«, keuchte Markus Laber. »Er… er fiel über mich her! Trissenaar eilte mir zu Hufe. Da ließ Ambros von mir ab und griff den Detektiv an.«
    »Warum hat Trissenaar den Untoten nicht niedergeschossen?«
    »Ambros ließ es nicht dazu kommen.«
    »Und jetzt?«
    »Ich… ich bin ein Versager. Großer Gott, ich schäme mich …«
    »Weswegen denn? Zum Henker, reden Sie doch endlich!«
    »Trissenaar hat mir das Leben gerettet. Dadurch geriet er in die gleiche Situation, in der ich mich befunden hatte. Er rief mir zu, ich solle den Colt holen, der auf einem Grabhügel lag. Ich… ich habe zu lange gezögert … Als ich es dann doch tun wollte, verscheuchte mich das aggressive Fauchen des Untoten … Ich bin ein elender Feigling, Ballard …«
    Ich hörte mir das Gejammer nicht weiter an, ließ den Mann stehen und jagte durch den Friedhof. Vielleicht war es noch nicht zu spät. Vielleicht konnte ich Rainer Trissenaar noch retten.
    Gott gebe es…
    Ich

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