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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Erlebnis geworden! Ich bin sicher, ein zweites Mal werden diese Leute nicht mehr kommen! Und ich bin ebenfalls sicher, dass Mr. Frascati gar nicht erfreut sein wird, wenn er hört, wie hier mit zahlenden Gästen umgegangen wird …«
    »Genau!«, fuhr ihm Mrs. Pendergast in die Parade. »Vor allem wird es ihm nicht gefallen, wenn er hört, dass man das Wasser aus dem Mare Imbrium abgelassen hat!«
    Eine Lautsprecherdurchsage unterbrach die drei Streithähne. »Meine hoch verehrten Damen und Herren, liebe Gäste, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Reparaturarbeiten am Mechanics-Linienraumschiff PHAETON abgeschlossen sind! Die Kabinen können ab sofort bezogen werden! Der Raumer wird morgen früh um neun Uhr starten!«
    »Na, was habe ich gesagt?«, fragte Chan erleichtert. »Die meisten Probleme erledigen sich durch Abwarten! Nicht wahr, Mr. Schus…«
    Er blickte sich verwirrt um, denn der Hotelmanager war wie vom Erdboden verschwunden.
    Im nächsten Moment bohrte sich ein knochendürrer Zeigefinger schmerzhaft in seine Brust. Mrs. Pendergast hatte davon abgelassen, ihre Perlen zu schwingen und keifte: »Haben Sie nicht gehört? Ihr Raumschiff wartet! An Ihrer Stelle würde ich mich sputen und packen, das heißt, falls Sie überhaupt etwas haben, das Sie Ihr Eigen nennen können, was ich bezweifle!« Sprach’s und schwebte, getragen von der geringen Mondschwerkraft, an die sie sich in den vergangenen Tagen erstaunlich gut angepasst hatte, von dannen.
     
    *
     
    »Wo sind die Perücken und falschen Bärte?«, keuchte Matt Schuster und blickte sich gehetzt um, als er das kleine Büro hinter der Rezeption betrat. »Die von der letzten Fastnacht?«
    »Dort in der untersten Schublade, glaube ich«, antwortete ein Hotelangestellter, der gerade dabei war, den Aktenvernichter mit einem dicken Stapel fein säuberlich ausgefüllter Beschwerdeformulare zu füttern. »Ist es wieder mal so weit?«
    Mit zitternden Fingern zerrte der Manager an der Schublade, bis sie sich endlich öffnete. Nach einigem Suchen zog er einen schwarzen Vollbart und eine Perücke mit langen Locken in der gleichen Farbe hervor. Er zögerte einen Moment, dann nahm er noch eine Latexnase Modell ›Häuptling Großer Geier‹ an sich.
    »Nur für alle Fälle …«, murmelte er.
    Vor dem kleinen Spiegel über seinem Schreibtisch machte er Maske. »Ich hätte auf meinen Bruder hören sollen«, murmelte er dabei vor sich hin, »und auf der Erde bleiben! Er besitzt ein nettes, kleines Hotel in der Bronx!« Er fluchte, als der künstliche Vollbart nicht auf seinem langen Ziegenbart halten bleiben wollte. »Er bekommt zwar alle paar Tage Besuch von der Polizei und ab und zu gibt es eine Messerstecherei oder auch mal eine Schießerei, aber im Verhältnis zu hier geht es dort richtig friedlich zu! Ich sage Ihnen was, Harry …« Er wandte sich zu dem Angestellten um. »… Touristen sind viel schlimmer als Mörder, Messerstecher, Glücksspieler, Drogendealer und Prostituierte zusammen! Merken Sie sich das, falls Ihnen jemand meinen Posten anbieten sollte!«
    »Okay«, machte Harry und fuhr in seiner Tätigkeit fort.
    Endlich hielt der Bart und Schuster nahm sich der Perücke an. »Wie es der Zufall will«, fuhr er fort, »hat mir mein Bruder vor einigen Wochen den Posten des Hoteldirektors angeboten. Und wissen Sie was, Harry? Ich werde ihn annehmen! Das heißt, falls es mir gelingt, hier heil herauszukommen, was im Moment leider noch gar nicht sicher ist …« Nun kam die Geiernase an die Reihe. »Und wenn alles gut läuft, kann ich mich in ein paar Jahren zur Ruhe setzen – in irgendeiner Ecke der Welt, wo es keine Touristen gibt! Vielleicht am Nordpol oder auf einem der Marsmonde … – So, fertig!« Er wandte sich um. »Glauben Sie, dass man mich so erkennt, Harry?«
    »Völlig unmöglich, Mr. Schuster«, antwortete Harry ohne aufzublicken. »Gute Reise!«
    »Vielen Dank!«
    Der zukünftige Ex-Manager nahm eine große, aber leere schwarze Aktentasche von ihrem Stammplatz neben seinem Schreibtisch auf und begann, sie hastig mit einigen persönlichen Gegenständen zu füllen. Als die Reihe an einen verzinkten Schnellhefter mit Schusters goldgeprägten Initialen kam, seufzte er und eine Träne löste sich aus seinem rechten Auge. »Den hat mir die Belegschaft zum fünfjährigen Jubiläum geschenkt … Nun denn, es muss sein!« Er schloss die Tasche, klemmte sie sich unter den linken Arm und steuerte auf die Tür zu. Bevor er sie jedoch

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