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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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– die erschienen ihm überflüssig.
    Hop Sing winkte dem Mann mit dem Messer, der sich nun endlich entschlossen hatte, sich zu nähern, beruhigend zu, woraufhin dieser abwartend stehen blieb. Dann fragte er: »Mein ehrenwerter jüngerer Bruder möge mir die Frage verzeihen, aber wer ist er? Ich habe ihn hier noch niemals gesehen!«
    Jackson Chan stellte sich mit einer abermaligen Verbeugung vor, wobei er allerdings darauf verzichtete, seinen Beruf oder gar seinen Arbeitgeber zu erwähnen. Dann kam ihm ein Geistesblitz. »Ich bin der meinem sehr ehrenwerten älteren Bruder zugewiesene neue Küchengehilfe!«
    Hop Sing lächelte verschmitzt. »So, so … Wirklich seltsam, dass mir der hochgeschätzte Proviantmeister, dessen Ahnen ihn beschützen mögen, nichts davon mitgeteilt hat! Aber ich denke, da mein ehrenwerter jüngerer Bruder ein Landsmann ist, geht das schon in Ordnung …«
    Das Gespräch der beiden Landsmänner wurde durch einen lauten, in italienischer Sprache ausgestoßenen Triumphschrei unterbrochen. Im nächsten Moment flog ein kleines, schwarzes Fellbündel mit einem diamantenbesetzten Halsband auf Chan zu und krallte sich schutzsuchend an seiner Jacke fest. Dicht hinter ihm folgte der ›Bär‹ und schwang das sehr lange und sehr spitze Messer, das er im Vorüberrennen dem Küchenhelfer aus der Hand gerissen hatte. Chan legte schützend den linken Arm um die Katze, die leise maunzte und erhob die Rechte abwehrend in Richtung des grobschlächtigen Riesen. Den verblüffte diese unerschrockene Geste dermaßen, dass er tatsächlich stehen blieb.
    Bevor es zu weiteren Handgreiflichkeiten kommen konnte, wechselte Hop Sing einige schnelle Worte in italienischer Sprache mit dem Riesen, woraufhin sich dieser, wenn auch widerstrebend, trollte. Bevor er wieder in der Vorratskammer verschwand, warf er dem Überlebensspezialisten noch einen Blick zu, der diesem klarmachte, dass er einen unversöhnlichen Feind gewonnen hatte.
    Dafür war Hop Sing nun um so freundlicher zu ihm. Chan setzte die Katze vorsichtig auf den Tisch, während der Chefkoch erläuterte: »Das ist Felicitas, die ehrenwerte Katze vom Don!«
    »Don?«
    »Don, Pate – Alfonso Volpone, der Vorsitzende des Verwaltungsrates von MAFIA! Der sehr ehrenwerte große Boss dieser ehrenwerten Gesell… äh, dieses ehrenwerten Konzerns!«
    Chan nickte verstehend.
    Hop Sing füllte ein kleines Schälchen mit Wasser und stellte es vor Felicitas auf den Tisch. Die schnüffelte daran, dann sah sie den Chefkoch missbilligend an und tat einen Schritt zur Seite.
    Hop Sing schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn, dass der Teig umherspritzte. »Wai, die sehr ehrenwerte Katze lässt mich Bitterkeit schlucken! Ich unwürdige Kreatur habe vergessen, dass sie nur Milch zu trinken pflegt!«
    Eine halbe Minute später schlabberte Felicitas ihre Milch, während Hop Sing und Jackson Chan den neuen Status des letzteren als Küchengehilfe per Handschlag besiegelten. Mitten hinein in diese Szene mischte sich allerdings ein drohendes Donnergrollen. Hop Sing blickte sich erschrocken um.
    »Wai! Haben vielleicht die verehrungswürdigen Ahnen etwas gegen diese Verbindung?«
    Entsetzt wehrte ›Jackie‹ Chan ab. »Mein sehr ehrenwerter älterer Bruder möge seinem wertlosen jüngeren Bruder vergeben, aber er hat seit längerer Zeit nichts mehr gegessen …«
    Der Chefkoch lachte befreit auf und deutete auf die sie umgebenden Töpfe und Pfannen. »Der ehrenwerte jüngere Bruder möge sich diesbezüglich keine Gedanken mehr machen – das wird von nun an sein geringstes Problem sein!«
    Befreit lachte Jackson Chan auf.
     

9.
     
    »Nieder mit den Kapitalisten!«
    »Geld ist geil!«
    »Vollpension für alle!«
    Drei Gruppen von Demonstranten hatten sich vor dem Luna-Star-Hotel in der Mondstation versammelt und skandierten ihre Parolen, die sie – wohl um sie nicht zu vergessen – auch noch in dicken, roten Lettern und unreformierter Orthographie auf rasch zusammen gezimmerte Transparente gekritzelt hatten. Die Teilnehmer dieser weder angemeldeten noch genehmigten Spontandemo vermittelten allesamt den Eindruck, als hätten sie die letzten drei Tage und Nächte nicht nur in ihren größtenteils zerknitterten und an manchen Stellen zerrissenen Kleidern verbracht, sondern als hätten ihre einstigen Luxuskörper seit ebenso langer Zeit nicht mehr die innige Bekanntschaft von Wasser und Seife gemacht. Die männlichen Teilnehmer der Kundgebung trugen überdies allesamt

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