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0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

Titel: 0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wußte sie, daß das silberne Kreuz ihm nicht mehr hatte helfen können. Jone Thurbairn war tot, gemordet von der Riesenameise.
    Als sie den verschleierten Blick hob und aus tränennassen Augen zum Glen Affric sah, glaubte sie sekundenlang ein riesenhaftes Wesen zu erkennen, das niemals ein Mensch Sein konnte. Und das entsetzliche Wesen, auf dessen Schultern ein fruchtbarer Fliegenkopf thronte, hob die Fäuste und schüttelte sie drohend gegen Yani,
    ***
    »Du gehorchst mir!« brüllte Es’chaton. Len Morlock erschauerte. Er befand sich bereits vollkommen im Bann des Dämons, der Asmodis seine Niederlage nicht vergessen konnte.
    Len Morlock nickte. Er wußte, daß der Endzeit-Dämon stärker war. Sein Versuch, den Dämon unter seine Kontrolle zu beschwören, war fehlgeschlagen. Zauberlehrling! schalt er sich selbst und konnte doch nichts dagegen unternehmen.
    »Was soll- ich tun, Herr?« fragte Morlock unterwürfig. Der Dämon lachte.
    »Du wirst zwei Menschen für mich töten«, schrie er. »Sie halten sich in dieser Gegend auf. Du wirst sie erkennen, weil der Mann eine magische Aura verströmt. Professor Zamorra und Nicole Duval!«
    Der Dämon lachte schrill.
    »Den Mann wirst du töten«, sagte er. »Die Frau nimmst du lebend gefangen. Sie besitzt ein Geheimnis, das ich ergründen will - das Geheimnis des FLAMMENSCHWERTES. Stirbt sie, wirst du ein grauenvolles Ende erleiden.«
    Im nächsten Augenblick verwischten seine Konturen, verschwammen irgendwie. Es’chaton, der Endzeit-Dämon, zog sich zurück. Er wußte, daß sein neuer Diener seinen Auftrag weisungsgemäß ausführen würde. Nichts würde ihn daran hindern können…
    Es’chaton ahnte nur nicht, daß er selbst einen Fehler begangen hatte. Er hatte sich nur oberflächlich informiert, weil ein anderes Problem dringender war. Und deshalb sollte er eine Überraschung erleben…
    ***
    Yani Thurbairn hatte lange gezögert. Würde man sie nicht für verrückt halten, wenn sie erzählte, was wirklich geschehen war? Riesige Insekten und ein fliegenköpfiges unheimliches Wesen, das ihr gedroht hatte… Aber dann hatte sie sich doch dazu durchgerungen, die Polizei anzurufen. In Affric Lo gab es keine Dienststelle, erst wieder in Cannich. Aber Yani telefonierte nicht dorthin, sondern nach Cluanie, weil sie Constable Winston McCloud persönlich kannte. Der würde ihr vielleicht eher Glauben schenken als ein Fremder…
    McCloud hatte sich gerade zu Bett begeben wollen und war über die fast mitternächtliche Störung wenig erbaut, wurde aber hellwach, als das Stichwort »Rieseninsekt« fiel. Er kletterte wieder in seine Uniform, setzte sich in den Rover und legte die etwa zehn Meilen Luftlinie querfeldein zurück, weil es keine feste Straße zwischen Cluani und Affric Lo gab. Dabei war ihm die Tatsache von Nutzen, daß es auf den britischen Inseln einschließlich Schottlands kaum Zäune, höchstens Hecken gibt, die dem Geländewagen weniger Widerstand entgegenbrachten und das auch durchaus verkraften konnten.
    McCloud war schon einige Male privat hier zu Besuch gewesen und kannte sich aus.
    Die Blockhütte tauchte vor ihm auf, und dann rissen die starken Scheinwerfer den verkrümmten Körper des Toten aus der Dunkelheit, den Yani nicht mehr anzurühren gewagt hatte. McCloud stoppte den Landrover ab und sprang aus dem Wagen. Langsam ging er auf den Toten zu und sah die junge Frau aus der Tür kommen.
    Vor Jone Thurbairn blieb McCloud stehen. Etwas begann in ihm zu nagen. Jone sollte tot sein, Jone, der trinken konnte wie ein Loch und der im Kartenspiel me zu schlagen gewesen war?
    Neben ihm kniete der Constable nieder, während Yani zu ihm trat. In ihren Augen standen die Tränen. »Win…« flüsterte sie. »Win, es ist alles so furchtbar! Warum mußte er sterben?«
    Winston McCloud berührte die Haut des Mannes. Sie fühlte sich kalt an, aber normal. Hatte der Umwandlungsprozeß noch nicht eingesetzt? Er richtete sich wieder auf. Warum hatte Yani ausgerechnet ihn anrufen müssen, warym nicht den Kollegen in Cannich? Der Teufel sollte es holen! Er hatte sich die letzte Begegnung mit Jone Thurbairn wahrhaftig anders vorgestellt - und vor allem noch nicht so früh!
    Langsam schlurfte er zum Wagen zurück, mühsam gegen den Kloß in der Kehle und das Nagen und Fressen in seiner Brust ankämpfend, und holte die Kamera, um Blitzlichtaufnahmen von dem Toten zu schießen. Der durfte auch nicht hier im oder am Haus bleiben. McCloud fürchtete um den Verstand der Frau, wenn

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