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0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf

Titel: 0160 - Das Monster mit dem Fliegenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Meditationsübungen Energien zu sammeln, die er dann im entscheidenden Moment freisetzen würde. Bösartige Energien schwarzer Magie, geschaffen durch das Wissen der Alten.
    Morlock wußte aber auch, daß diese Energien ihn selbst schwächen mußten. Schon die Beschwörung am vorhergehenden Abend hatte ihn Kraft gekostet, viel Kraft. Er war kein Dämon, war nur ein Mensch, der sich die magischen Möglichkeiten anderer zunutze machte. Und irgendwie mußte er seine Kräfte wieder regenerieren -entweder in einem vielleicht Wochen währenden Prozeß der Erholung, oder auf die schnelle Art und Weise - durch eine Opfer-Zeremonie, in der das Leben, die Lebensenergie des Opfers, auf ihn überfloß. Denn auch die Gesetze der Magie paßten sich in die Naturgesetze unseres Universums ein - Energie konnte niemals aus dem Nichts kommen, mußte irgendwo anders abgezogen und umgewandelt werden. Solche Opfer konnten die dämonischen Priester stärken; die Vertreter der Weißen Magie standen Von vornherein auf schwächerem Posten, weil sie diese Möglichkeit nicht ergreifen konnten, sie verbot sich von selbst. Und so half ihnen nur Zähigkeit und List.
    Morlock sah einen weißen Range-Rover das Castle verlassen und die Privatstraße hinunterrollen. Der Zauberlehrling, der Sklave Es’chatons, brauchte nur noch zu warten. Er kauerte in seiner Deckung hinter einem Felsvorsprung, der sich aus unerfindlichen Gründen vor Millionen von Jahren ausgerechnet hier gebildet hatte; die Privatstraße führte direkt an ihm vorbei.
    Näher und näher kam der Wagen mit den beiden Insassen. Morlock konnte ihn jetzt schon mit seinen Augen erkennen. Zwar wirbelte er keine Staubwolke auf, weil die Straße noch naß vom nächtlichen Regen war, aber der weiße Punkt hob sich deutlich aus der Landschaft heraus. Jetzt wurde auch das Brummen des bulligen Acht-Zylinder-Motors hörbar. Len Morlock grinste höhnisch. Noch ein, zwei Minuten, dann…
    Der Range Rover näherte sich. Morlock konzentrierte sich auf den magischen Schlag.
    Dann war der Rover nahe genug heran..
    Und Morlocks schwarze Magie -schlug zu!
    ***
    Es kam völlig überraschend. Nichts hatte den Lord oder Sandy MacGrew gewarnt.
    Im Wagen strahlte eine Mini-Sonne auf!
    Der Motor! schrie es in Bryont Saris auf, als die diamantene Faust blitzschnell zuschlug und den Wagen auseinanderfetzte. Der Motor explodiert!
    Sandy!
    Er hatte sich geirrt. Nicht der Motor explodierte, der als Produkt britischer Wertarbeit ruhig und gediegen war und allein vom mechanischen Temperament her eine derartige technische Gefühlsaufwallung nicht aufbringen konnte - der ganze Wagen flog auseinander, zerfetzt von unsichtbaren, furchtbaren Fäusten! Alles wurde von unheimlichem Druck auseinandergetrieben. Metall kreischte, riß auseinander, Trümmer glühten im aufblühenden Feuerball auf. Material und Menschen erwiesen sich der Belastung als nicht gewachsen. Saris fühlte, daß er von der furchtbaren Gewalt hinausgetrieben wurde, fort vom Zentrum jener tücksichen Sonne, den glühenden und zerschmelzenden Trümmern nach. Sandy! schrie es in ihm, während er begriff, daß dies ein Attentat war. Was ist mit Sandy?
    Kaum spürte er das Feuer, das an ihm fraß, ahnte in den wenigen Sekundenbruchteilen zwischen Leben und Tod nicht einmal, daß er wie ein Feuerpfeil durch die Luft raste, mit brennenden Kleidern. Sein Unterbewußtsein reagierte sofort, wandte die Saris-Magie an. Noch im Flug erstarben die Flammen. Doch den Sturz konnte das Unterbewußtsein des Lords nicht mehr stoppen. Mit furchtbarer Wucht wurde er zu Boden geschmettert, blieb liegen, rührte sich nicht mehr. Alles um ihn herum versank in bodenloser Schwärze, sogar die verzweifelte Sorge um Sandy MacGrew.
    Nur noch das Knistern ausglühender, deformierter Trümmer war zu hören, während sich eine seltsame, hagere Gestalt mit geschmeidigen Bewegungen aus dem Schatten einer Felsnase löste und wie ein Gespenst näher kam.
    ***
    Len Morlock grinste zufrieden und wirkte durch sein Grinsen noch teuflischer. Es war gelungen. Zwar tanzten sekundenlang schwarze Ringe vor seinen Augen, aber er raffte sich wieder auf, eingedenk der Belohnung, die ihm Es’chaton sicher zukommen lassen würde. Er überwand den Schwächeanfall, ausgelaugt durch die Freigabe der magischen Energie, und löste sich aus seiner Deckung. Drüben am zerstörten Wagen bewegte sich nichts mehr.
    Morlock war mehr als zufrieden. Diesen Zamorra hatte er brennend durch die Luft fliegen gesehen. Der

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