Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gut.« Ich schlug dem Mann auf die Schulter. »Ich habe ja nichts gesagt.«
    Wir saßen noch immer in der Zelle. Allerdings hatte sich Melvin Nichols, der zweite Polizist, verzogen. Er wollte einer Spur nachgehen. Seine Worte fielen mir wieder ein, und ich fragte Dean Summer danach. »Ach, die Spur kenne ich. Melvin hat sich einen Supermarktbesitzer aufs Korn genommen. Er traut dem Mann nicht so recht über den Weg.«
    »Hat das auch etwas mit den Versteinerten zu tun?«
    »Nein.«
    Plötzlich fielen mir die beiden Mafiosi wieder ein. Ich sprach Dean Summer darauf an.
    »Einen Mercedes, der nicht aus dieser Gegend stammt? Den habe ich gesehen. Kurz bevor Sie kamen. Er mußte ja langsam fahren und rollte durch den Ort.«
    »Wohin?«
    »Keine Ahnung. Aber warum fragen Sie?«
    »Ich hatte mit den beiden Kerlen eine unangenehme Begegnung. Die sind übrigens bewaffnet.«
    »Das habe ich nicht gesehen. Dann sind es Gangster?«
    »Könnte man so sagen«, erwiderte ich.
    »O verdammt. Was kommt da noch alles auf uns zu? Dabei war Tullham ein so friedlicher Ort. Mist…«
    Der Polizist hatte mir aus der Seele gesprochen. Doch ich wollte mehr wissen. »Können Sie sich nicht denken, wen die beiden Kerle hier besucht haben?«
    »Nein.«
    Ich hatte eine vage Idee. »Und wie steht es mit dem Kerl, den Ihr Kollege auf dem Kieker hat?«
    »Aber Holbrook ist harmlos. Glaube ich wenigstens. Garret war der erste Versteinerte, den wir gefunden haben. Und der arbeitete für Holbrook. Er fuhr Kühlschränke und andere Elektroartikel. Meist in der Nacht, und deshalb kam dieser Mann meinem Kollegen nicht geheuer vor. Das ist alles.«
    »Seltsam ist es schon.«
    Dean Summer hob die Schultern. »Was will man machen? Sie sprachen immer von eiligen Ladungen. Beweisen Sie mal das Gegenteil. Ich glaube, daß Melvin Nichols unter einer fixen Idee leidet.«
    »Mag sein. Aber diese Medusa und die Versteinerten sind keine fixen Ideen. Deshalb werde ich mir das geheimnisvolle Haus einmal näher ansehen. Wie kommt man dahin?«
    »Das muß ich Ihnen aufzeichnen.«
    »Ich bitte darum.«
    Dean Summer fertigte eine Zeichnung an. Ich mußte auf jeden Fall durch den Wald.
    »Kann man da mit dem Wagen hinfahren?« wollte ich wissen.
    »Nur den ersten Teil der Strecke«, erklärte er. »Hinterher müssen Sie zu Fuß gehen.«
    »Das bin ich gewöhnt.«
    »Ich bleibe aber hier.«
    »Klar, ist auch zu gefährlich.«
    »Für Sie nicht?«
    »Ich besitze Waffen, mit denen ich mich verteidigen kann. Zudem bin ich auf diese Art Gegner eingeschossen. Sie brauchen keine Angst zu haben.« Ich schaute mir die Zeichnung noch mal an und steckte sie in meine Tasche.
    Anschließend verließen wir die Zelle.
    Soeben trafen die Zimmerleute ein, die eine neue Tür brachten.
    Der Wind hatte Papiere von den Schreibtischen gefegt, die auf dem Boden verstreut lagen.
    Summer hob sie auf. Ich winkte ihm noch einmal zu und verließ das Polizeirevier.
    Auf der Straße war es wieder ruhiger geworden. Die Menschen hatten den ersten Schrecken überwunden. Ihr Leben normalisierte sich. Es schien sich herumgesprochen zu haben, daß ich in irgendeiner Weise mit den Ereignissen in Verbindung stand, schließlich hatte ich mich lange genug im Polizeirevier aufgehalten, denn ich wurde aus zahlreichen Augenpaaren angestarrt.
    Mein Bentley stand dort, wo ich ihn abgestellt hatte. Ich mußte ihn noch aus der Lücke herausrangieren, weil mich zwei Wagen eingeklemmt hatten.
    Dann hatte ich freie Fahrt.
    Auf meine Begegnung mit der Medusa war ich wirklich gespannt. Wo ich jetzt allerdings einen Spiegel hernehmen sollte, das wußte ich nicht…
    ***
    Sie waren gestartet.
    Vicente Paresi, Mort Millori und Abe Holbrook. Letzterer fuhr den dunklen Mercedes. Noch nie hatte er hinter dem Lenkrad eines solchen Wagens gesessen, entsprechend unsicher fühlte er sich, aber die anderen beiden hatten kein Pardon gekannt und bestimmt, daß er den Fahrer spielte. Holbrook mußte sich fügen.
    Sie verließen den Ort.
    Inzwischen war es so dunkel geworden, daß sie die Scheinwerfer einschalten mußten. Die breiten Lichtspeere warfen ihren hellen Teppich auf die Straße, die sie schon bald verlassen mußten, denn dann ging es in die Prärie.
    Der Weg wurde unbequem.
    Er war erstens zu schmal, so daß die Zweige der Bäume über das Wagendach kratzten, und zweitens hatten Schlaglöcher ihn zu einer Piste gemacht.
    Der Wagen rumpelte hindurch, manchmal schlug er mit dem Auspuff auf, und die Stoßdämpfer ächzten und

Weitere Kostenlose Bücher