Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nächsten Stufen hinunter und schrie: »Laß ihn los!«
    Der Sammler erstarrte.
    Er hob den Blick, sah mich und brüllte: »Da ist er! Da ist der verdammte blondhaarige Kerl!«
    Diese Worte waren an Medusas Adresse gerichtet, und mir blieben nur noch Sekunden, um einen Ausweg zu finden.
    Ich mußte alles riskieren. Das hatte mit Heldentum nichts zu tun und auch nichts mit dem Wegwerfen des eigenen Lebens. Es war der reine Selbsterhaltungstrieb und der Wille zum Überleben.
    Zudem stützte ich mich auf mein Kreuz.
    Ich stieß mich ab.
    Fünf Stufen trennten mich von dem Steinernen. Bevor der Sammler überhaupt reagieren konnte, flog ich schon auf ihn zu.
    Ich prallte gegen ihn, die Riemen der Peitsche berührten seinen Körper, er brüllte dumpf auf, die Säge polterte zu Boden, und dann fielen wir gemeinsam die Treppe hinunter.
    Mein Kreuz baumelte außen vor der Brust. Es berührte den Steinernen und fräste ein Loch in seinen Körper. Eine Staubwolke puffte in dem Moment auf, als wir zu Boden prallten.
    Mir fuhr der Aufprall durch sämtliche Nervenbahnen, denn ich lag unten, und der Sammler deckte mich mit seinem Körper. Das war mein Glück, so konnte mich Medusa nicht anschauen.
    Ich stemmte den Steinernen auch nicht von mir, sondern schlang den linken Arm um ihn und klammerte mich so fest, daß der andere sich kaum befreien konnte.
    Aber er löste sich auf.
    Dicht vor mir sah ich sein Gesicht. Die tönerne Haut bekam plötzlich Risse, aus denen der graue Steinstaub quoll.
    Ich, vernahm das Kreischen der Medusa, brachte meinen rechten Arm unter dem Körper des Sammlers hervor und schoß.
    Aufs Geradewohl jagte ich die Silberkugeln hinaus. Viermal drückte ich ab und verzeichnete auch Treffer.
    Ich hörte Ein- und auch Aufschläge. Wahrscheinlich hatte ich die Köpfe von den Pfählen geschossen.
    Unter meinem Griff zerbröckelte der Sammler zu Staub. Die Wolke hüllte mich ein, seine Stirn sackte ein, die Nase zerfiel, alles wurde brüchig.
    Höchstens noch Sekunden konnte ich ihn als Deckung vor mir halten. Ich rollte mich unter ihm weg, hielt meine Waffen dabei fest und kam mit einem Sprung auf die Beine, wobei ich mich, hütete, in das Gewölbe hineinzuschauen.
    Statt dessen starrte ich gegen die Wand.
    Dann steckte ich die Beretta weg und nahm das Kreuz. Ich hielt es vor mein Gesicht, die Augen hatte ich nur einen Spalt geöffnet.
    Ich blinzelte über die beiden Seiten des Querbalkens hinweg.
    Wo steckte die Medusa?
    Ich sah sie nicht, aber ich hörte ihre Stimme. Sie sprühte vor Gift. »Ich kriege dich, Verdammter. Ich kriege dich!«
    »Dann komm her!«
    Sie kam nicht, sondern schickte ihre Schlangen. Zuerst hörte ich nur das Zischeln, dann sah ich sie selbst.
    Zwischen den aufgestellten Pfählen ringelten sie sich voran. Eine schlängelnde, grüne, sich bewegende Masse, die ihren weiteren Weg suchte und fand. Mich!
    Hinter mir kroch der Mafioso die Treppe hoch. Ich ließ ihn laufen. Er war jetzt nicht mehr wichtig. Nur noch die Schlangen und Medusa zählten.
    Ich hielt die Peitsche schlagbereit.
    Und dann, als die kleinen, grünen Schlangen nahe genüg waren, fuhren die drei Riemen in die Masse der Leiber hinein und schufen dort eine gewaltige Bresche.
    Freie Bahn!
    Ich wagte es und schritt vor, immer wieder mein silbernes Kreuz vor das Gesicht haltend.
    Die Schlangen wichen zurück. Sie spürten die fremde, für sie tödliche Magie und flohen.
    Noch immer schrie die Medusa.
    »Ich komme!« rief ich.
    Sie gab keine Antwort mehr, sondern hielt sich zurück. Doch sie arbeitete mit allen Tricks.
    Links von mir begannen die verdammten Pfähle zu wanken. Es waren drei, die mir entgegenstürzten. Ich trat zur Seite und berührte einen fallenden Schädel mit dem Kreuz.
    Er zerfiel, kaum daß er den Boden berührt hatte.
    Dann blieb ich stehen, denn Medusa hatte wirklich alles eingesetzt. Wie sie das machte, wußte ich auch nicht, jedenfalls gerieten sämtliche Pfähle in Bewegung. Erst zitterten sie nur, dann kippten sie um.
    Im Nu sah ich mich eingekreist von einem Gewirr von Stangen und Pfählen. Sie berührten gar nicht erst den Boden, denn sie verkanteten sich ineinander und bildeten somit ein hölzernes Netzwerk, das mich regelrecht einkesselte.
    Auch die Schädel blieben nicht auf den Stangen. Sie kippten herunter, schwere Steinköpfe, die, wenn sie mich trafen, mir Verletzungen beibringen konnten.
    Ich duckte mich, so tief es ging, und zerstörte auch zahlreiche Köpfe durch mein Kreuz. Nur schlagen konnte

Weitere Kostenlose Bücher