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0160 - Der Spiegel des Grauens

Titel: 0160 - Der Spiegel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vom Hals halten kann. Übrigens ...
    ich selbst werde mich ein Stück weiter vom Lager zu entfernen haben. In der Zwischenzeit übernimmt Joey Peters das Kommando. Alle Armbandmikrophone und -empfänger bleiben eingeschaltet. Klar?"
    „Ach ... Sie suchen sich wohl einen besonders sicheren Posten?" rief Barbara. Joel lachte ihr zu.
    „Ganz richtig. Zehn Kilometer von hier, und ich sehe mit Behagen zu, wie der Wurm Sie auffrißt."
    Er wollte das Startkommando geben, aber ein donnernder Krach riß ihm das Wort vom Mund.
    Ein heftiger, zuckender Ruck schoß durch den Boden und brachte die Zelte zum Zittern. Der Schreckwurm war ein zweites Mal gesprungen, und diesmal schien er in unmittelbarer Nähe des Lagers gelandet zu sein.
    „Machen Sie sich auf die Beine!" rief er seinen Leuten zu. „Der Wurm läßt sich voraussichtlich eine oder zwei Minuten Zeit bis zum nächsten Sprung. Bis dahin müssen Sie in Deckung sein."
    Die Tragschrauben begannen zu surren. Hastige Hände huschten durch den Schein der Handlampe und bedienten die Gürtelschaltung. Joel sah zu den Hügeln hinauf. Der Schreckwurm hatte die Witterung schon aufgenommen, daran gab es keinen Zweifel. Er befand sich auf direktem Kurs. In diesem Augenblick war er irgendwo hinter den Hügeln im Norden dabei, sich auf dem Hinterleib aufzurichten und den gewaltigen Körper in die charakteristische Schwingung zu bringen. Noch eine Minute, vielleicht zwei...
    Joel Carso verrechnete sich nur dieses eine Mal. Fast hätte es ausgereicht, die ganze Gruppe restlos zu vernichten.
    Es ging alles sehr schnell. Ein kräftiger Windstoß brauste durch das seichte Tal und brachte die Tragschrauber aus dem Gleichgewicht. Hinter dem Wind kam ein hohles, dumpfes Brummen wie von einer schweren Bombe, die aus großer Höhe abgeworfen wurde. Joels Leute, zum Teil schon im Aufstieg begriffen, wurden von der Bö zurückgeschleudert und hatten Mühe, sich auf den Füßen zu halten. Jemand schrie laut auf, aber der Schrei erstarb in dem drohnenden Brausen, das innerhalb von zwei oder drei Sekunden zu mörderischer Lautstärke anschwoll.
    Joel duckte sich instinktiv. Er fühlte, wie der Boden ihm plötzlich entgegensprang und ihn in die Höhe schleuderte. Ein donnernder Krach erfüllte die Luft, und ein zweiter, ungleich heftigerer Sturmstoß trieb die Leute hilflos vor sich her und über den glatten Molkex-Boden.
    Joel schrie Befehle. Er brüllte sich die Lunge aus dem Hals, aber im Lärm konnte kaum er selbst seine Worte hören. Wie eine Herde erschreckter Schafe ließen seine Leute sich vom Sturm treiben und gerieten dabei immer weiter auseinander.
    Die Bö ließ schließlich nach. Joel überzeugte sich mit ein paar raschen Griffen vom richtigen Sitz seiner Tragschraube. Dann schaltete er den Rotor auf höchste Touren und schoß in die Höhe. In etwa fünfzehn Metern ging er zum Horizontalflug über und richtete den Strahl seiner Handlampe nach unten. Das grelle Licht erfaßte Barbara Spencer und Nino Lamarre, die beide mit den verbogenen Achsen ihrer Schrauben kämpften.
    „Bringen Sie das so schnell wie möglich in Ordnung", rief Joel ihnen zu, „und kommen Sie herauf!"
    Er suchte weiter. Er fand Joey Peters, Jaycie Ridell und die beiden Jorgens, alie in Ordnung, aber völlig irn unklaren, was sie tun sollten. Pitter Laurensen kroch ein Stück weiter hilflos über den Boden. Joel schrie ihm zu, was er tun sollte.
    Dann fand er Harney Creeser. Er sah im ersten Augenblick, daß Harneys Tragschraube unbrauchbar geworden war. Harney mußte sie beim Sturz gegen den Boden geschlagen haben.
    Jetzt saß er auf der Molkex-Schicht und suchte mit seiner Handlampe die Umgebung ab. „Nicht!" schrie Joel. „Nicht nach Norden leuchten!"
    Harney hörte ihn. Er sah kurz auf, dann schüttelte er störrisch den Kopf und schwenkte die Hand mit der Lampe.
    „Sie Narr!" brüllte Joel ihn an. „Sie machen ihn erst recht aufmerksam!" Unaufhaltsam wanderte der Strahl der Lampe weiter nach Norden. Er glitt über die Zelte hinweg, faßte den sanften Hang des nördlichen Hügels und rutschte daran in die Höhe. Ein rasselndes, schabendes Geräusch lag plötzlich in der Luft. Eine Sekunde lang zögerte der Lichtfleck, dann stieg er weiter. Der glatte, schimmernde Boden war plötzlich zu Ende. Darüber kam etwas Formloses, Buntes, in unaufhörlicher, zuckender Bewegung, eine widerliche, weiche Masse, die nirgendwo ein Ende nahm, so weit auch der Strahl der Lampe nach rechts und links wanderte.
    Joel hörte

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