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0160 - Zuletzt wimmern sie alle

0160 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0160 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (1 of 2)
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Sie Jerry suchen. Als wir kamen, hatte er gerade den Mord entdeckt. Sie wissen ja, wie Jerry ist, Phil. Es stand in seinem Gesicht geschrieben, wie er über den Mörder dachte.«
    Phil schluckte. Instinktiv fuhr seine Zungenspitze über die Unterlippe, während er nickte.
    »Okay, Chef! Ich werde mir alle Mühe geben!«
    Er drehte sich um und stürmte die Treppen wieder hinab.
    ***
    Ich sah wie in einer Großaufnahme, wie Jack Ollegan langsam den Revolver höher hob. Und ich sah es in seinen Augen, daß er schießen, daß er morden wollte.
    Ich bewegte äußerlich keinen Muskel. Noch hatte er den Revolver nicht in der Höhe, in der die meisten ihn halten, wenn sie schießen.
    Aber zwei Sekunden später war es soweit.
    Ich tat mehreres gleichzeitig.
    Und es ist unmöglich, die Sache so schnell zu beschreiben, wie alles ablief.
    Ich riß meinen Revolver aus der Schulterhalfter, und Sie dürfen mir glauben, daß ein G-man, der auch nur die Hälfte - seiner Dienstjahre lebend überstanden hat, schnell im Ziehen ist.
    Ich jagte eine Kugel ungefähr in seine Richtung, während ich mich gleichzeitig zur Seite warf, absichtlich gegen die Frau prallte und sie mit mir zu Boden riß.
    Ich weiß nicht, was früher geschah: Ob ich eher auf dem Boden lag oder ob meine zweite Kugel vorher raus war. Aber der Unterschied kann nur einen Sekundenbruchteil betragen haben.
    Er stand noch in der Tür, und ich hatte gar keine andere Wahl. Ich drückte ein drittes Mal ab, und diesmal fuhr ihm die Kugel quer über seine linke Wange. Ich sah den blutigen Striemen, den sie in seine Haut grub.
    Er brüllte wie ein gezeichneter Stier, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde stand er halb zusammengekrümmt vor Schmerzen. Dann warf er sich herum und hetzte durch den Flur.
    Ich sprang auf. Die Frau stöhnte leise. Ich sah zur Tür. Jack Ollegans Schritte waren bereits im Treppenhaus.
    Ich hob die Frau auf und bettete sie auf die Couch.
    »Sind Sie verletzt?« stieß ich hastig hervor.
    Sie schüttelte schwach den Kopf.
    »Das Herz…«
    »Ich besorge einen Arzt!« rief ich und jagte hinaus in den Flur.
    Auf dem Treppenabsatz stieß ich mit einem Mann zusammen, der aus der gegenüberliegenden Wohnung kam. Als er meine Waffe sah, warf er erschrocken die Hände in die Höhe.
    »FBI!« herrschte ich ihn an. »Haben Sie ein Telefon?«
    Er nickte verwirrt.
    »Rufen Sie einen Arzt für Mrs. Ollegan!« rief ich. »Schnell! Sie hat einen Herzanfall! Beeilen Sie sich, Mann!«
    Endlich kam Leben in seine Gestalt. Er hastete in seine Wohnung. Ich stürmte die Treppen hinab.
    Noch als ich mit dem Mann gesprochen hatte, war das laute Geräusch einer zugeschlagenden Tür im Haus zu vernehmen.
    Ich stürzte durch die Haustür auf die Straße. Weit und breit kein Mensch. Ich drehte mich um und lief ins Haus zurück. Mit ein paar Sätzen war ich quer durch den Hausflur und an der Hintertür.
    Ich stoppte, verhielt meinen schnellen Atem und lauschte.
    Tödliche Stille.
    Ich nähme meinen Smith and Wesson fester in die Hand, drückte mir den Hut ein wenig tiefer in die Stirn, um ihn nicht zu verlieren, stieß mit dem Fuß die Tür auf und sprang hinaus.
    Mit zwei, drei Sätzen war ich außerhalb des Lichtkreises, der aus der offenstehenden Tür in den Hof fiel. Der Schuß, der aufpeitschte, stiebte irgendwo neben der Tür in den Lehmboden des Hofes.
    Ich war in die Nähe einer Ansammlung von Mülltonnen geraten. Diese Deckung konnte mir nur willkommen sein. Ich kroch so weit, daß sie mich abdeckten, und lauschte.
    Da ich aus dem Hellen gekommen war, brauchten meine Augen eine gewisse Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Aber allmählich verlor die Finsternis vor mir ihre Formlosigkeit. Umrisse schälten sich heraus.
    Etwas polterte. Das Geräusch lag höher als mein Standort. Bewegte sich da oben auf dem Dach des Schuppens - oder war es eine Garage - nicht etwas?
    »Geben Sie’s auf, Ollegan!« bluffte ich. »Das ganze Gelände ist von G-men umstellt!«
    »Holt mich doch!« schrie er von oben herunter mit einer Stimme, die sich überschlug. »Holt mich doch, ihr verdammten Bluthunde!«
    Einen Augenblick mußte ich daran denken, daß ausgerechnet er uns Bluthunde nannte. Er, an dessen Fingern das Blut von zwei Menschen klebte.
    Dann waren wieder alle meine Sinne gespannte Aufmerksamkeit. Auf dem Dach, das sich vielleicht zwanzig Yards vor mir befand, scharrte etwas.
    Ich wollte ihn an der Fortsetzung seiner Flucht hindern, indem ich ihn dazu verleitete,

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