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0161 - Vier von der USO

Titel: 0161 - Vier von der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mißtrauten ihm. Jetzt, wo sie vielleicht von seiner Intelligenz ahnten, waren sie vorsichtiger als bei ihrer Ankunft.
    Da hielt sein Gehirn der Belastung nicht länger stand. Die ganze Zeit über quälte er sich um Entscheidungen, für die er nicht kompetent war. Er hatte angestrengt überlegt, hatte Vermutungen aufgestellt, hatte sich auf Risiken eingelassen und Dinge getan, die Traditionen zerbrachen.
    Auf die Dauer mußte dabei jedes Gehirn einmal kurzschließen, auch das eines Schreckwurms. So schickte er wütende Blitzschüsse auf den Energieschirm los, der ihm den Weg zu den Fremden versperrte. Er tat es mit der Wildheit eines Tieres.
     
    *
     
    Die Kontrollanzeiger des Schirmfeldgenerators vollführten einen verrückten Tanz. Mit düsterer Miene blickte Warren auf das Gerät.
    „Das hält der Schirm nicht lange aus", sagte er. „Wir müssen etwas gegen den Angreifer unternehmen."
    „Dazu müssen wir erst wissen, um wen es sich handelt", gab Kopenziack zu bedenken.
    „Ich schätze, es ist der Schreckwurm", sagte Firgolt bedrückt.
    „Das Riesenbaby?" Collignot hob erstaunt die Augenbrauen.
    „Das wäre unlogisch. Erst rettet er Sie vor dem sicheren Tod, dann will er uns alle hier drinnen verschmoren."
    Firgolt schien die bedrohliche Situation am Schutzschirm überhaupt nicht zu beachten.
    „Bisher haben wir einen entscheidenden Fehler gemacht", sagte er. „Wir haben das Monstrum beobachtet und ständig beschäftigt.
    Dabei wurde er, ohne daß wir es merkten, zu einem normalen Problem für uns. Wir gingen an die Aufgabe heran, wie wir die Reparatur einer defekten Maschine zu meistern versuchen würden. „Was ist daran falsch, Sir?" fragte Collignot verwirrt.
    „Alles!" erwiderte der Captain hart. ,,Wir hatten uns so daran gewöhnt, den Schreckwurm als wilde Bestie einzuschätzen, daß wir ihn dementsprechend behandelten. Dabei vergaßen wir die Hauptsache: daß er wahrscheinlich über eine Mentalität verfugt, die von der unseren grundverschieden ist. Das heißt, daß wir nun die Folgen für unseren Fehler tragen müssen. Die Handlungen des Schreckwurms sind indirekt nur die Reaktion auf die unseren."
    Firgolt konnte nicht ahnen, daß er zum Teil recht hatte. Es war für ihn unmöglich, die verzweifelte Lage des Schreckwurms zu begreifen. Dazu kannte er die Zusammenhänge nicht gut genug.
    „Entschuldigen Sie, Sir", sagte Kopenziack und deutete auf den flackernden Schutzschirm. „Ich glaube, dieser Einfall kommt etwas zu spät." Firgolt klatschte in die Hände. „Bei allen Planeten!" rief er aus. „Jetzt sehe ich, daß wir uns einen weiteren Trugschluß geleistet haben. Wir dachten, daß dieses Ungeheuer uns nicht töten will. Doch das stimmt nicht. Alle Erfahrungen mit den Schreckwurmern beweisen, daß sie jedes Lebewesen töten, das in ihre Nähe kommt, von den Unbekannten abgesehen. Also muß auch der ursprungliche Wunsch dieses Burschen dort draußen gewesen sein, uns sofort zu vernichten."
    „Er hat es aber nicht getan", erinnerte Warren.
    „Er liegt im Kampf mit sich selbst", konstatierte Firgolt. „Ein Teil seines Denkens verlangt unseren Tod, der andere unser Weiterleben. Wenn das Monstrum von den bisherigen Gewohnheiten abgekommen ist, dann geschah dies nicht grundlos. Die Folgerung ist: Dieser Schreckwurm unterscheidet sich von allen anderen."
    „Glauben Sie, daß nur er intelligent ist?"
    „Nein, Leutnant Warren, intelligent ist die ganze Rasse, Die Gründe für das Verhalten unseres Gegners - ja, er ist nach wie vor unser Gegner - müssen anderer Natur sein. Im Augenblick scheint die Tradition wieder einen Vorteil gegenüber diesen ersteren Gründen errungen zu haben, denn er greift uns mit aller Wucht an."
    „Allerdings", bestätigte Kopenziack. „Ich sage Ihnen, Sir, daß der Schirm jeden Augenblick zu existieren aufhören kann."
    Stumm griff Firgolt nach dem Strahlkarabiner. Das war das Zeichen für die übrigen, sich ebenfalls zu bewaffnen. Collignot blickte besorgt zu Firgolt. Im Augenblick hatte der Captain die Müdigkeit vergessen, aber wenn er sich daran erinnerte, würde seine Erschöpfung doppelt so groß sein. Sie führten zwar Aufputschmittel mit sich, doch diese Medikamente waren für einen Verletzten gefährlich.
    Sie postierten sich mit schußbereiten Waffen um den Eingang der Höhle und warteten, daß der überlastete Generator zu arbeiten aufhören wuHe.
    Dann wurde der Schutzschirm zusammenbrechen, und für den Schreckwurm war das letzte Hindernis zur Seite

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