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0161 - Zuletzt wimmern sie alle

0161 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0161 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (2 of 2)
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bis Meegeren mit den beiden Koffern wieder erschien. In dem Augenblick, da er die Koffer auf den Teppich warf, brüllte Howley: »Was fällt euch ein? Ihr habt kein Recht, mein Eigentum zu verletzen! ES geht euch nichts an, was in den Koffern ist!«
    Sam Bride, der Freundliche, in seinem karierten Anzug, bekam seinen schizophrenen Ausdruck in den Augen. Er würgte Howley, bis dieser halb erstickt auf dem Sofa zurücksank. Dabei lächelte Bride nur.
    Stetson hatte mit seinem kräftigen Taschenmesser inzwischen die Schlösser der beiden Koffer erbrochen. Meegeren und Stetson zogen die Deckel hoch.
    Kleine Päckchen lagen in den Koffern. In Stoffstücken eingeschlagene Päckchen. Die beiden machten sich darüber her und rissen die Hüllen ab.
    Armbänder, Ringe, Broschen, Halsketten kamen zum Vorschein.
    »Ich werd’ verrückt«, sagte Stetson tonlos. »Der raffinierte Kerl hat den Mädchen vorher den Schmuck abgenommen! So was Raffiniertes! Mensch, auf den Gedanken hätten wir auch kommen können!«
    Er stand auf und ging zum Sofa.
    »Sag mal, Howley«, brummte er, »wie hast du das fertiggebracht? Los, mach deine Klappe auf! Wie bist dü an das Zeug gekommen?«
    Howley seufzte. Er sah ein, daß er gegen die vier anderen nicht ankommen konnte.
    »Ich hab’ den Mädchen erzählt, daß sie vielleicht Schwierigkeiten beim Zoll hätten, wenn sie echten Schmuck mit nach Südamerika nehmen wollten. Sie haben mir’s geglaubt. Ich versprach ihnen, daß ich das für sie organisieren würde. Kleinere Frachter würden nicht so scharf kontrolliert, und damit wollte ich’s ihnen nachschicken.« .
    »Und auf diese dämliche Tour hat der Kerl mindestens sechzigtausend in Schmuck zusammengebracht!« stöhnte Stetson. »Da sieht man mal, wie blöd manche Weiber heutzutage sind!«
    Er kam nicht auf den Gedanken, daß er selbst sich mit allen seinen Freunden zwanzig- und hundertmal dümmer angestellt hatte, indem er zu einem Gangster geworden war. Und gerade dieser Gedanke wäre bei ihm höchst aktuell gewesen, denn die Schlinge über seinem und seiner Freunde Köpfe zog sich zusammen.
    ***
    Phil kam die ganze Fahrt über nicht vom Sprechfunkgerät weg.
    Kaum hatte er mit dem Lieferwagen gesprochen, den wir ein paar Häuser weiter aufgestellt hatten - natürlich als normales Firmenfahrzeug getarnt und der Fahrer sogar in einem grauen Kittel -, da ließ er sich mit den Streifenwagen verbinden, die wir in der Nähe hatten zusammenziehen lassen.
    »Hier ist Decker«, sagte er. »Wir werden die Leute im Haus 633 in der 13ten Straße Ost ausheben. Ohne Polizeisirene und langsam Ziel anfahren. Letzter Einsatzbefehl ergeht direkt von mir!«
    Die sechs Streifenwagen antworteten einzeln und der Reihenfolge ihrer Nummern nach, daß sie verstanden hätten und das Ziel ansteuerten.
    Danach rief Phil wieder die Zentrale an und bestellte einen Lautsprecherwagen.
    »Der Wagen soll Tränengas mitbringen«, sagte Phil abschließend. »Wir werden es wahrscheinlich gebrauchen.«
    »Okay«, knarrte die Stimme der Zentrale im Lautsprecher. »Wir geben sofort der Waffenkammer und der Fahrbereitschaft Nachricht.«
    »Danke«, sagte Phil, runzelte die Stirn, um einen Augenblick nachzudenken, und sagte dann doch: »Treffpunkt an der Ecke der Ersten Avenue. Sagen Sie’s an alle Wagen durch. Ich bin schon ganz heiser vom vielen Reden. Ende.«
    Er legte den Hörer auf, und ich trat auf die Bremse, denn wir haben knapp vor der Ecke, die Phil soeben genannt hatte.
    Ich hielt an, stieg aus und steckte mir eine Zigarette an. Ein paar Minuten würde es dauern, bis der Lautsprecherwagen mit dem Tränengas bei uns war. Vom Distriktgebäude in der 69sten bis herunter zur 13ten waren es immerhin sechsundfünfzig Straßen.
    Auch Phil war ausgestiegen, blieb aber auf der Seite, auf der sich das Sprechfunkgerät befand, um sofort zur Stelle zu sein, wenn uns etwas Unvorhergesehenes gemeldet wurde.
    Er war dann auch kaum ausgestiegen, als die Stimme im'Lautsprecher schnarrte: »Hallo, Wagen Cotton! Hallo, Wagen Cotton! Bitte melden!«
    »Man kann nicht einmal mehr eine Zigarette rauchen, bevor man sich mit Gangstern befassen muß«, seufzte Phil, ließ sich wieder auf den Sitz fallen und nahm den Hörer.
    Eine Weile lauschte er, gab einsilbige Antworten und hängte dann den Hörer zurück.
    »Die erste Bank hat angerufen«, sagte er, während er wieder ausstieg. »Unser Mann hat sein gesamtes Konto abgehoben. An die sechzehntausend Dollar.«
    Ich grinste zufrieden: »Habe

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