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0161 - Zuletzt wimmern sie alle

0161 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0161 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (2 of 2)
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ist oft nachts weg, und er war es auch heute nacht, Mister Cotton. Die ganze Nacht. Er ist erst vor knapp einer Stunde gekommen, hat schnell ein paar Sachen in einen Koffer geworfen und hat nur gesagt, er müsse für ein paar Tage verreisen.«
    Wir waren schon wieder an der Tür.
    »Sie werden von uns hören, Mrs. Stetson!« rief ich ihr noch zu, dann liefen wir schon hinaus auf die Straße und sprangen in den Jaguar. Jetzt hieß es schnell sein.
    ***
    Phil nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes, da ich am Steuer saß. Er hatte schon die Polizeisirene an meinem Wagen eingeschaltet, und ich raste wieder einmal mit Höchstgeschwindigkeit durch die Straßen Manhattans.
    »Hallo, Leitstelle!« sagte Phil in den Hörer. »Hier ist Decker aus Wagen Cotton. Bitte, verbinden Sie mich mit dem Lieferwagen in der 13ten Straße Ost!«
    »Einen Augenblick! Ich verbinde!« knarrte die Stimme aus dem Lautsprecher unseres Sprechfunkgeräts.
    Es dauerte wirklich nicht länger als einen Augenblick, bis sich eine andere Stimme vernehmen ließ, die ziemlich leise sprach: »Hallo? Hier Quissors aus Wagen Henry 11. Was ist los?«
    »Sind in der letzten Zeit bei euch Leute aufgetaucht, die das Haus Nummer 633 betreten haben?«
    »Eine ganze Menge sogar. Ich schätze mindestens fünf Mann. Es war nicht genau zu erkennen, weil sie mit zwei Wagen vorfuhren und alle gleichzeitig ins Haus stürmten. Und ich durfte doch nicht zu auffällig hinsehen.«
    »Okay«, sagte Phil. »Halten Sie sich bereit! Die Bude wird ausgehoben!«
    ***
    »Verdammt noch mal!« brüllte Stetson. »Der Boß muß glatt verrückt geworden sein! Wie kann er einen G-man in dieses Haus schleppen lassen, he?«
    Er tobte wie ein Berserker. Auf dem Sofa, auf dem ich in der Nacht gesessen hatte, saß jener dritte Mann, mit dem zusammen sie mich in der Nacht abgeholt hatten.
    Es war Rock Howley, der auch damals dabeigewesen war, als Stetson von Ollegan in der 52ten Straße überfallen worden war. Howley galt als der Vertrauensmann des Chefs.
    »Ich konnte doch nichts dagegen machen!« stöhnte Howley. »Der Chef hatte es so angeordnet!«
    »Du bist ein schöner Narr«, sagte Sam Bride, der in seinem karierten Anzug vor Howley stand.
    Bride spielte ziemlich geschickt den Burschen, der sich nur der Übermacht gefügt hatte. Er sagte zu Stetson: »Ich habe gleich davon abgeraten, den G-man nach hier zu bringen. Aber der Boß und dieser Idiot hier, die hörten ja nicht auf mich. Haben sie vielleicht schon auf dich gehört, Stetson?«
    Der Angesprochene schäumte: »Eben nicht! Das ist es ja! Warum mußte überhaupt noch ein anderer Gangster aufgetrieben werden, je? Warum mußte dieser Idiot von Rielers mitspielen?«
    Howley wehrte sich verzweifelt gegen den Freundlichen, der ihn so eng an der Krawatte gepackt hatte, daß er kaum noch Luft bekam.
    »Es sollte doch so aussehen, als hätten sich Rielers und der G-man gleichzeitig erschossen!« stöhnte Howley. »Wir wollten erst den G-man umlegen, dann aus der Waffe des G-mans Rielers erschießen. Den beiden Toten hätten wir jeweils die entsprechenden Waffen in die Hand gedrückt, so daß es so aussehen mußte, als hätten sie beide im gleichen Augenblick abgedrückt.«
    »Aussehen mußte!« höhnte Stetson. »Das hast du ja gesehen, was daraus geworden ist! Der G-man ist entkommen, Rielers sitzt wahrscheinlich beim FBI - und über kurz oder lang wird er das Maul auf machen! Das ist doch klar.«
    Stetson hatte sich den Rock ausgezogen und marschierte mit dem Hut auf dem Kopf eine Weile auf und ab. Plötzlich blieb er neben dem Sofa stehen und grinste: »Hör mal, Howley«, sagte er langsam. »Du hast doch im Keller dieses Hauses zwei Koffer untergestellt. Was ist denn da eigentlich drin?«
    Howley wand sich wie ein Aal.
    »Persönliche Papiere und so’n Zeug«, brummte er.
    »So!« sagte Stetson grinsend. »Persönliche Papiere! Die möchte ich mir doch einmal ansehen! Die paar Minuten Zeit haben wir wohl noch. Und dann hauen wir ab. Mit dem Auto bis Washington, das ist keine große Strecke. Von da an nehmen wir ein Flugzeug. In Washington sind die Kontrollen auf dem Flugplatz immer am lahmsten wegen der vielen ausländischen Diplomaten, die dort ankommen und abreisen. Die will man doch um Gottes willen nicht vor den Kopf stoßen. Los, Tom, geh mal runter in den Keller und hol die beiden Koffer rauf! Sie stehen gleich links von der Treppe.«
    »Okay«, sagte Tom Meegeren und setzte sich in Marsch.
    Schweigend warteten die anderen,

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