Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0162 - Der Pakt mit dem Tod

Titel: 0162 - Der Pakt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schädel ausgetrocknet zu haben. Es war jedoch wichtig, daß er die Klarheit der Gedanken zurückgewann. Mehrere Male hatten sie bereits ihr Leben riskiert, trotzdem beherrschte die Robotsteuerüng noch immer das Schiff.
    Sie schien jeder Bemühung der Terraner zu trotzen. Auch die überragende Intelligenz des Schreckwurms half ihnen nicht weiter.
    Firgolt sah ihre Lage durchaus realistisch. Er gab sich keinen Illusionen hin. Wenn nicht bald etwas geschah, was die Steuerautomatik beeinflußte, gerieten sie in die Hände der Unbekannten. Das bedeutete für sie den sicheren Tod. Dem Schreckwurm stand wahrscheinlich das gleiche Schicksal bevor, denn wie wollte er das Fehlen der Besatzung erklären und gleichzeitig seine Intelligenz verbergen?
    Firgolt ahnte, daß der Schreckwurm in einer noch schwierigeren Lage war als sie. Sie hatten nur um ihr eigenes Leben zu kämpfen, aber bei dem mächtigen Wesen schien es um mehr zu gehen.
    Firgolt konnte die Hintergründe nicht durchschauen, und der Schreckwurm war nicht bereit, seine Karten aufzudecken.
    Instinktiv fühlte der Spezialist aber, daß es für das Monster um viel mehr ging als um die bloße Erhaltung seines Lebens.
    Wie, fragte er sich, konnten sie diese Gegebenheiten für ihre Zwecke ausnutzen? Wenn ihre Vermutung stimmte, daß der Schreckwurm mit Hilfe seines außergewöhnlichen Gehirns Radioimpulse bis in n-dimensionale Frequenzen auffangen und senden konnte, dann war er, theoretisch gesehen, in der Lage, einen Funkspruch an die Flotte zu senden.
    Es bestand jedoch wenig Hoffnung, ihn zu einem solchen Schritt zu überreden. Für das Ungeheuer konnte eine Gefangenschaft bei den Terranern unter Umständen noch schlimmer als der Tod bei den Unbekannten sein.
    Denn, so überlegte Firgolt, die Unbekannten wußten nichts von seinem Verstand, konnten ihn also auch nicht verraten. Sie jedoch hatten von seiner Intelligenz erfahren und würden dieses Wissen an die Menschheit weitergeben. Wäre Firgolt ein raffinierter Galakto-Psychologe gewesen, er hätte vor der Aufgabe resigniert.
    Sein nüchterner Verstand sagte ihm jedoch, daß er jede Chance nutzen mußte. Zunächst mußte der Schreckwurm davon überzeugt werden, daß keine Möglichkeit bestand, das Schiff aufzuhalten oder seine Flugrichtung zu ändern. Das würde den Umständen entsprechend einfach sein, denn das Monstrum hatte selbst erlebt, wie die Versuche der Terraner fehlgeschlagen waren. Der nächste Schritt würde ein großes Maß an Klugheit und Einsicht verlangen.
    Die Forderung nach einem Funkspruch mußte so verpackt werden, daß sie nicht wie eine Falle wirkte. Sie mußte ganz einfach als das erscheinen, was sie, in den Augen Firgolts, auch war: eine verzweifelte Bitte. „Sir", zerriß Kopenziacks Stimme seine Gedankenkette. „Es sieht so aus, als seien wir festgefahren."
    „Kommen Sie", sagte Firgolt. „Wir wollen uns mit Claude beraten."
    Sie gingen in die Ecke, wo Collignot bei Warren hockte. Der junge Agent war bei Bewußtsein. Seine Augen waren geöffnet, sie blickten ernst und irgendwie hoffnungsvoll zu Firgolt empor. Es fiel dem Captain schwer, diesem Blick standzuhalten. Noch schwerer war es, tröstend zu lächeln.
    „Sir", sagte Warren leise, und seine Stimme klang wie zerspringendes Glas. „Unter dem Anzug steckt etwas. Ziehen Sie es bitte hervor." Umständlich deutete Warren auf seine Brust.
    Firgolt öffnete den Patentverschluß und holte ein wasserdichtes Päckchen hervor, das mit einem Gummi zusammengehalten wurde. „Öffnen Sie es", flüsterte Warren.
    Die Hände des Captains zitterten. Er zerriß den Gummi, und zwei Faltdeckel sprangen auf. Der Captain sah das Bild eines Mädchens darin. Er betrachtete es und wußte nicht, was er tun oder sagen sollte. Im allgemeinen sah man es nicht gern, wenn USO-Agenten feste Bindungen eingingen, aber es war offiziell nicht verboten. Das Mädchen trug ein helles Kleid. Sie war braun, schlank und wirkte irgendwie hilflos. Es war schwer, eine Verbindung zwischen Warren und diesem Mädchen zu sehen. Der Spezialist schien zu ruhig, zu selbstsicher und zu ausgeglichen zu sein. „Es kann sein, daß mir ...", Warren stockte, dann fuhr er fort: „... daß mir etwas passiert, Captain." Firgolt schluckte unbehaglich.
    Er wünschte, daß dies alles schon vorüber wäre.
    „Verdammt, Warren", sagte er. Das war alles, was ihm im Augenblick einfiel. „Die Adresse steht auf der Rückseite des Bildes", sagte Warren heftig, als wollte er die Sache schnell

Weitere Kostenlose Bücher