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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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gefährliche Begegnung ausgegangen? Ich hoffte gut. Rasch machte ich kehrt. Ich eilte zu dem Steinsockel, auf dem unsere Ebenbilder gestanden hatten. Nur Nagalesco stand da. Wo waren die beiden andern? Auf der Jagd? Und war diese Jagd noch im Gange?
    Mir war klar, daß ich Professor Charles Chandler und seine Sekretärin unter keinen Umständen ihrem Schicksal überlassen durfte. Ich war mitgekommen, um sie zu beschützen.
    Aber ich hatte meinen Job nicht so tun können, wie es geplant gewesen war. Oscar Nash war ein verflucht raffinierter Hund, der sich fortwährend etwas Neues einfallen ließ.
    Spielend war es ihm gelungen, uns zu trennen. Er hatte Nick Nagalesco und Joan Duxbury auseinandergebracht, und er hatte oben den Professor und mich zersplittert.
    Nash verstand sein teuflisches Handwerk. Es mußte durchaus befürchtet werden, daß uns das allen noch zum Verhängnis werden würde. Nagalesco hatte sein Schicksal bereits ereilt.
    Möglicherweise waren in diesem Moment gerade Joan und der Professor dran. Ich bekam bei diesem Gedanken die Gänsehaut. Wo sollte ich mit der Suche nach Chandler und seiner Sekretärin beginnen?
    Ich wandte mich von der Statue mit dem Menschenkopf ab und lauschte. Es herrschte Stille im Haus. Totenstille. Lebte am Ende nur noch ich? Hatte sich Nash die andern bereits geholt?
    Mir war, als würde ich das dumpfe Klopfen von Schritten hören.
    Ich eilte durch die dämmerige Halle, den Geräuschen entgegen.
    Vielleicht wurden sie von Joan Duxbury und Charles Chandler verursacht.
    Was für ein mieser Tag. Der Erfolg wollte sich nicht einstellen, Nash spielte mit uns Katz und Maus, aber er präsentierte sich mir nicht so, daß ich ihm etwas anhaben konnte.
    Dieser feige Kerl versuchte mich mit seinen magischen Tricks fertigzumachen. Er wußte wahrscheinlich, daß ich ihm mit meinem Kruzifix, mit der Beretta und dem Silberdolch gefährlich werden konnte.
    Deshalb hielt er sich von mir fern und schickte seine Vasallen in den Kampf. Vermutlich würde Nash sich mir erst präsentieren, wenn ich angeschlagen war. Ich hoffte, daß mir ein weiterer Niederschlag erspart bleiben würde. Mein Kopf brummte noch ein wenig, und ich fühlte mich nicht voll fit.
    Aber wenn ich die Zähne zusammenbiß, würde ich schon irgendwie über die Runden kommen. Und mit mir Joan und der Professor.
    Das hoffte ich jedenfalls.
    Ich hörte die Schritte nun schon deutlicher.
    Daß keiner meiner Freunde diesmal an meiner Seite stand, gab mir ein gewisses Gefühl des Verlorenseins. Wenn Suko oder Bill Conolly dabeigewesen wäre, hätte ich mich wohler gefühlt.
    Aber wer hatte denn ahnen können, daß es so knüppeldick kommen würde, als Charles Chandler in meinem Büro erschienen war, um mich zu bitten, ihn hierher zu begleiten? Vielleicht war es ein Fehler, keinen meiner Freunde mitzunehmen. Vielleicht ersparte ich ihnen damit aber auch ein schlimmes Ende, denn Oscar Nash hätte sich auch sie holen können.
    Ich konzentrierte mich wieder auf die Schritte.
    Plötzlich wurde eine Tür aufgestoßen.
    Und dann quoll mir das Grauen entgegen!
    ***
    Ein Mensch trat als erster durch die Tür. Nick Nagalesco. Sein Kopf war aus hellem Stein. Mit seinem Tod hatte ein Kopftausch stattgefunden. Ich erinnerte mich an einen Fall auf dem Rummelplatz, wo so etwas schon mal passiert war.
    Während die Steinfigur seinen Menschenkopf trug, trug Nagalesco den Schädel des Steinwesens auf seinen Schultern. Er war nicht allein. Hinter ihm drängten lebende Leichen nach. Ich sah auch Skelette, die es nicht erwarten konnten, sich auf mich zu stürzen.
    Eine grauenerregende Gruppe war das, die sich mir da präsentierte, und Nick Nagalesco führte sie an.
    Die Gestalten kreisten mich ein, ehe ich es verhindern konnte.
    Verwesungsgestank umgab mich. Lebende Tote standen um mich herum. Ihre Körper waren ebenso übel zugerichtet wie der von Nagalesco. Aber auch Tom Levant hatte so ausgesehen.
    Dafür zeichnete Nash, der verdammte Hexer, verantwortlich.
    Herrgott noch mal, wie gern hätte ich ihn jetzt vor mir gehabt.
    Und noch einen Wunsch hatte ich: Ich wäre dem Hexer gern mit Desteros Schwert in der Hand entgegengetreten. Dann hätte Nash nichts mehr zu lachen gehabt. Ich hätte diesen Höllengünstling in Stücke gehauen.
    Aber er zeigte sich mir nicht, und ich hatte auch das Schwert nicht bei mir. Leider.
    Der Ring der Toten zog sich um mich langsam enger zusammen.
    Ich konnte meine Augen nicht überall gleichzeitig haben. Wie ich mich auch

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