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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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auf.
    »Zurück!« rief ich ihr zu. »Gehen Sie zurück!«
    Sie gehorchte. Aber Oscar Nash setzte seine Gemeinheiten fort. Ein Klappern auf der Knochenwendeltreppe. Zwei Skelette stürmten die Stufen herunter.
    »John!« schrie Joan Duxbury erneut.
    Ich schwang herum, riß meine Beretta aus der Schulterhalfter und richtete sie auf das erste Skelett, das aus dem Stollen kam. Es wollte sich auf Joan stürzen. Da krachte mein Schuß.
    Der Knochenmann wurde von meinem geweihten Silberprojektil gepackt, hochgerissen und gegen die Granitwand geschleudert.
    Ebenso verfuhr ich mit dem zweiten Angreifer. Blitzschnell zog ich den Stecher durch. Abermals krachte meine Pistole. Das Skelett wurde vom Silbergeschoß buchstäblich zertrümmert.
    Und nun zu Nash! sagte ich zu mir.
    Gleichzeitig wirbelte ich herum, aber die Stelle, wo sich das gefährliche Krokodil befunden hatte, war leer. Dafür lag das Monster nun dort auf dem Bauch, wo die beiden Gerippe ihr unseliges Leben verloren hatten.
    Mehr breit als hoch lag das Reptil vor uns. Eine geschuppte Bestie.
    Geballte tödliche Kraft! Häßliche Zähne schimmerten uns entgegen.
    Ich ergriff Joan Duxbury und beförderte sie schwungvoll hinter mich, damit sie nicht zwischen das Krokodil und mich geriet.
    »Halten Sie sich im Hintergrund!« keuchte ich, ohne den Hexer aus den Augen zu lassen.
    Ich wollte es ihm mit der Beretta geben. Hastig richtete ich die Waffe auf seinen widerlichen Schädel. Er riß sein Maul auf, und ehe ich abdrücken konnte, schoß mir wie aus einem Flammenwerfer eine heiße Feuerlohe entgegen. Die Hitze verbrannte meine Finger.
    Ich schrie unwillkürlich auf und ließ die Pistole fallen. Ein wahnsinniger Schmerz raste in meinem Arm hoch.
    Ich griff nach meinem Dolch.
    Die nächste Feuerlohe traf mich. Es roch nach verbranntem Haar.
    Die Hitze nahm mir den Atem. Mein Gesicht schmerzte. Aber ich gab nicht klein bei. Halb blind stürzte ich vorwärts.
    Der nächste Flammenstrahl traf meine Beine. Meine Hosen fingen Feuer. Ich schlug so lange auf die Flammen, bis sie erloschen. Dabei beachtete ich einen Augenblick den Hexer nicht.
    Pfeilschnell schoß er heran.
    »John!« warnte mich Joan Duxbury.
    Ich wich zurück, patschte durch eine Pfütze, stieß mit dem Schuhabsatz gegen ein Hindernis und fiel. Sofort wollte sich das geschuppte Ungeheuer auf mich stürzen, doch ich rollte zur Seite, stemmte mich hoch und stach mit dem Dolch zu.
    Die Klinge traf ein Auge der Bestie. Daraufhin gebärdete sich das Krokodil wie verrückt. Es warf sich hin und her. Sein gefährlicher Schwanz peitschte die Luft und traf mich. Um ein Haar hätte mich das Höllenwesen erschlagen. Benommen kämpfte ich mich hoch. Ich warf mich auf das Untier und stach nach dem zweiten Auge.
    Treffer!
    Das Reptil schnellte hoch. Es sah mich nicht mehr, biß nach allen Seiten. Hart klappten die gefährlichen Kiefer immer noch zusammen. Mir war klar, daß Nash noch nicht erledigt war, aber er war bereits dem Untergang geweiht. Ich durfte jetzt nur nicht mehr lockerlassen.
    In Gedankenschnelle nahm ich mein Kreuz ab. Ich preßte es dem Hexer auf den geschuppten Rücken. Nash brüllte auf. Der Schuppenpanzer schmolz da, wo ihn das Kruzifix berührt hatte.
    Nash warf sich zur Seite. Er wälzte sich über den Boden. Mehrmals rollte er herum. Als sein Bauch wieder einmal oben war, nahm ich meine Chance wahr. Ich ließ mich auf das Reptil fallen.
    Es wollte mich mit seinen Krallen verletzten. Ich wich den Hieben aus und stach zu. Einmal nur. Aber kraftvoll. Die Klinge meines geweihten Silberdolchs drang bis zum Heft in den Leib des Krokodils.
    Ich riß sie nicht aus der Wunde, sondern zog sie mit aller mir zu Gebote stehenden Kraft von oben nach unten. Der Körper des Ungeheuers brach auf.
    Stinkende Dämpfe stiegen daraus empor. Die Macht des Bösen verließ den zuckenden Leib, dessen Inneres zu brodeln anfing und innerhalb weniger Sekunden verdampfte.
    Dunkelgraue Schwaden krochen träge durch den Raum und lösten sich auf. Die geschuppte Hülle des Monsters, das so viele Menschen getötet hatte, erstarrte und zerfiel. Bald war von dem Reptil nichts mehr übrig. Ein schrilles Knirschen veranlaßte mich, blitzschnell herumzufahren.
    Die Knochenwendeltreppe war von Geisterhand in Schwingung versetzt worden. Sie wurde immer instabiler, und schließlich stürzte sie in sich zusammen. Für mich war dies ein Zeichen, daß das Böse dieses Schattenhaus verlassen hatte. Ich ging zu Joan Duxbury. Sie lehnte

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