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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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alten Holzschrank hängen. Er schien ihm als Versteck geeignet. Sogleich lief er darauf zu. Er öffnete die Schranktür, sprang in die Schwärze hinein und zog die Tür hinter sich sofort wieder zu. Erschöpft lehnte er sich an die Rückwand.
    Verdammt, dieses Todeshaus hatte es in sich.
    Chandler rutschte an der Wand langsam nach unten. Er ging in die Hocke und verharrte in dieser Stellung. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Nagalesco – tot. Joan Duxbury – möglicherweise auch schon tot. John Sinclairs Schicksal – ungewiß. Und was aus ihm noch wurde, stand auch in den Sternen.
    Er hatte geglaubt, Sinclairs Schutz würde reichen. Aber der berühmte Geisterjäger konnte nicht überall sein.
    Außerdem war er trotz seiner Erfolge auf diesem Gebiet nur ein Mensch, der von den Kräften des Bösen überrascht werden konnte.
    Wie es auch vorhin am Tor passiert war.
    Chandler hörte sein Herz laut klopfen.
    Und er hörte die Schritte der Steinmonster auf den Stufen klopfen.
    Sie schienen seine Spur noch nicht verloren zu haben. Der Parapsychologe hatte ein ekelhaftes Würgen im Hals.
    Würden die Steinwesen ihn finden?
    Sie legten die letzten Stufen zurück.
    Nun befanden auch sie sich im Obergeschoß.
    Er hörte sie näherkommen, und er flehte den Himmel an, daß die Wesen aus Stein am Schrank vorbeigingen…
    ***
    Ich merkte, daß ich wie ein Kohlensack über den Boden geschleift wurde. Jemand hielt meine Beine und zog mich mit sich. Ich registrierte dies schon, bevor ich noch meine Augen aufschlug.
    Sobald ich sie offen hatte, erinnerte ich mich an das, was geschehen war. Unsere steinernen Ebenbilder waren zum Leben erwacht und hatten uns angegriffen. Ich hatte es aus den Augenwinkeln wahrgenommen, kurz bevor für mich der Vorhang fiel. Sozusagen mit dem letzten Rest meines Geistes, der sich mit dem harten Genickschlag aufgelöst hatte.
    Ich spielte weiter den Leblosen, drehte aber den Kopf und sah, daß mich die Steinfigur, die John Sinclair darstellte, durch die Halle zog.
    Wohin wollte der Freund mit mir?
    Da ich keine Überraschungen liebe, wollte ich nicht abwarten, was aus mir werden sollte. Ich entschloß mich, zu handeln, solange dazu noch Gelegenheit war.
    Langsam zog ich meine Arme an. Ich mußte es vorsichtig tun, damit das Steinmonster es nicht bemerkte. Es fiel ihm nicht auf, daß ich daranging, mein geweihtes Silberkreuz aus dem Hemd zu holen.
    Behutsam streifte ich die Kette ab.
    Die Figur erreichte mit mir das Ende der Halle. Ich fragte mich unwillkürlich, was mit Joan Duxbury und Professor Chandler geschehen war. Sollte es mir gelingen, mich von diesem Steinwesen zu befreien, dann würde ich die beiden suchen.
    Ich konzentrierte mich auf meinen Einsatz.
    Die Figur war noch ahnungslos.
    Mein Vorteil!
    Blitzschnell riß ich mich los. Da das Steinmonster nicht damit gerechnet hatte, klappte das sehr gut. Ich wälzte mich so gleich zur Seite, zog die Beine an und sprang auf. Mein Ebenbild drehte sich um. Seine Hände schnappten nach mir. Ich duckte mich und warf mich dem Steinwesen entgegen.
    Aber so leicht machte es mir mein Gegner nicht. Ich hatte ihm mein Kreuz gegen die Brust pressen wollen. Es hatte nicht funktioniert, denn die Figur hatte einen unerwarteten Schritt zur Seite gemacht, und meine Hand stieß mit dem Kruzifix ins Leere.
    Mist.
    Der Steinkerl drosch mir seine Faust gegen die Rippen, daß ich dachte, er wollte mich in zwei Teile dreschen. Ich fiel gegen die Wand. Mein Gegner wollte mich mit einem weiteren Schlag daran festnageln.
    Doch diesmal war ich schneller. Der Hieb donnerte gegen die Wand. Ich stieß mit dem Kreuz zu und traf die Brust des Wesens in der Herzgegend. Die Kraft des Guten fegte voll in seinen Leib.
    Mein Gegner erstarrte. Reglos stand er vor mir. Nur noch ein harmlosem, lebloser Stein. Zunächst. Aber die zerstörerische Kraft meines Silberkreuzes ging weiter. Sie höhlte das Steinmonster aus.
    Sie machte das Material, aus dem es bestand, alt und brüchig. Porös und bröckelig.
    Zuerst brach ein Finger ab, dann fiel die ganze Hand zu Boden.
    Ein Arm folgte. Das Steinwesen stürzte in sich zusammen und wurde zu einem unansehnlichen Häufchen Sand.
    Ich atmete erleichtert auf. Diese Hürde war genommen.
    Rasch hängte ich mir das Kreuz wieder um. Es rutschte in mein Hemd. Ich massierte meinen schmerzenden Nacken, während ich an Joan Duxbury und Professor Chandler dachte.
    Auch sie hatten mit solchen Steinmonstern zu tun gehabt. Wie war diese

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