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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Unerträgliche hochgepeitscht.
    Das blonde Mädchen riß und zerrte am Ärmel. Die Figuren griffen nach ihr. Harte Hände packten sie. In ihrem Schreck warf sie sich zurück. Dadurch entriß sie sich dem steinernen Griff der leblosen Finger und gleichzeitig zerriß ihr Ärmel.
    Sie war wieder frei, nützte diese kleine Chance sofort und jagte auf Professor Chandler zu.
    Hilfreich streckte er ihr die Hände entgegen. »Schnell!« keuchte er.
    »Beeilen Sie sich!«
    Er hob sie auf die Fensterbank. Der Hocker hatte kein allzugroßes Loch ins Glas geschlagen. Es bestand für Joan die Gefahr, daß sie sich verletzte, deshalb trat sie die langen dolchartigen Splitter, die ihr gefährlich werden konnten, aus dem Rahmen.
    Das hielt auf.
    Und diese Zeit reichte den Figuren, um Joan an der Flucht zu hindern. Ihr Ebenbild riß sie von der Fensterbank herunter. Charles Chandler wuchtete sich dem zweiten Steinmonster entgegen.
    Es gelang ihm, die lebende Steinfigur zu Fall zu bringen. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Chandler kümmerte sich nicht weiter um sein Ebenbild. Er eilte Joan Duxbury zu Hilfe.
    Mit dem rechten Fuß versetzte er der Figur, die Joan festhalten wollte, einen kraftvollen Tritt. Das Steinwesen knallte gegen die Wand. Es ließ Joan los.
    Charles Chandler wies auf die zweite Tür im Raum. »Dorthin, Joan! Nun machen Sie schon! Fliehen Sie!«
    Das Mädchen lief durch das Zimmer, während sich der Parapsychologe mit ihrem Ebenbild herumschlug. Auch sein eigenes Ebenbild erhob sich. Der Professor versuchte die Figuren aufzuhalten.
    Er schlug sich an ihnen die Fäuste blutig. Daß sie sich trotz dieser Härte bewegen konnten, war ihm ein Rätsel. Aber war dieses unheimliche Schattenhaus nicht voll von solchen Rätseln?
    Joan Duxbury erreichte die Tür. Sie öffnete sie. Zu spät sah sie, was sich dahinter befand: eine Falltür.
    Das Mädchen stieß einen gellenden Schrei aus und fiel in die Tiefe.
    ***
    Chandler begriff sehr schnell, daß er mit Schlägen gegen die Steinmonster nichts ausrichten konnte. Mit Rammstößen hatte er hin und wieder kleine Erfolge, aber sie waren kein Grund, zu frohlocken.
    Als der Parapsychologe den Schrei seiner Sekretärin hörte, zog sich seine Kopfhaut zusammen. Sein totaler Einsatz hatte sich nicht gelöhnt. Er hatte Joan nicht helfen können, und er machte sich deswegen bittere Vorwürfe. Er hätte das Mädchen in dieses Schreckenshaus überhaupt nicht mitnehmen dürfen. Er hatte doch gewußt, was so vielen Menschen vor Tom Levant schon passiert war.
    Gewußt? Nun, richtig gewußt hatte er es nicht. Aber geahnt.
    Nick Nagalesco hatte es erwischt.
    Und nun auch Joan Duxbury…
    In seiner Wut kämpfte er verbissen gegen die Steinwesen an. Es gelang ihm noch einmal, sein Ebenbild umzuwerfen. Aber dann versetzte ihm Joans Ebenbild einen Schlag, der ihn zwei Yards zurückbeförderte. Ein heftiger Schmerz revoltierte in seinem Brustkorb. Er japste nach Luft. Sein Ebenbild kam wieder auf die Beine.
    Er wich vor den beiden Figuren zurück.
    Sie folgten ihm. Er merkte nicht sofort, daß sie ihn auf die Falltür zutrieben. Als es ihm dann auffiel, hatte er keine Möglichkeit mehr, den steinernen Angreifern auszuweichen.
    Mit schmerzhaften Treffern wollten sie seinen Widerstand brechen. Er war nahe daran, schlappzumachen. Zuerst dieser kräfteraubende Kampf gegen die blutige Frau und nun diese nicht minder kräfteraubende Auseinandersetzung, das war auch für den starken Parapsychologen zuviel.
    Aber er mobilisierte noch einmal alle seine Kräfte, und es gelang ihm, mit einem weiten Satz über die schwarze Öffnung im Boden hinwegzuspringen. Die Steinwesen sprangen nicht. Sie machten kehrt.
    Chandler stolperte durch einen finsteren Raum, erreichte die Wand, tastete sich an ihr bis zu einer Tür weiter, öffnete diese und keuchte hinaus. Ein düsterer Gang lag vor ihm.
    Er hastete ihn entlang. Der Gang machte einen Knick, und dann sah Chandler eine Treppe, die nach oben führte. Es war nicht jene, über die er mit John Sinclair ins Obergeschoß gelangt war.
    Nervös lief er die Stufen hinauf.
    Das Geheimnis dieses Hauses hatte er erforschen wollen.
    Was war daraus geworden? Eine Höllenjagd. Er wußte, wenn die beiden Steinmonster ihn noch einmal stellten, war er erledigt, denn dann würde seine Kraft nicht mehr ausreichen, um sein Leben gegen sie zu verteidigen.
    Atemlos erreichte Charles Chandler das Obergeschoß.
    Wieder hatte er einen Gang vor sich.
    Sein gehetzter Blick blieb an einem

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