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0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
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»Wenn du als Zeuge gegen ihn auftrittst, kann ich ihn ausweisen lassen. Zu mehr langt es nicht.«
    »Augenblick«, stoppte ich ihn. »Als Zeuge können Sie mich nicht haben, Clean. Ich habe nicht die geringste Lust, vor einem englischen Gericht aufzutreten. Die Richter könnten sich auch für mein Vorleben interessieren, und sie würden auch mich aus eurem Land weisen. Dazu bin ich nicht hergekommen.«
    »Aus welchem Grund bist du gekommen?«
    »Ich dachte, meine Story wäre James Nollan ein bisschen Geld und einen gut bezahlten Job wert. Anscheinend habe ich mich geirrt. Er ließ mich kurzerhand abfahren.«
    »Brauchst du Geld?«, erkundigte sich Clean.
    »Immer!«
    Er gab mir fünfzig Pfund. »Das ist für den Anfang. - Komm morgen oder übermorgen wieder. Ich glaube, dass ich einen Job für dich finden werde.«
    Inzwischen war es fast vier Uhr geworden. Eben verließ der letzte Gast schwankend das Lokal. Auch ein Teil der Girls und der Kellner waren bereits verschwunden.
    Ich verabschiedete mich von Clean und wollte gehen, als ein Mann im offenen Trenchcoat und mit einem weißen Schal um den Hals den Klub betrat: James Nollan.
    Ich drückte mich hinter eine Säule. Nollan sah sich suchend um, erspähte Anthony Clean und ging auf ihn zu.
    »Hallo, Anthony«, hörte ich ihm sagen. »Gut, dass ich dich noch treffe. Die Angelegenheit, die wir regeln müssen, eilt. Ich hoffe, wir können uns noch heute einigen.«
    »Es gibt keine Einigung zwischen uns«, grollte Clean.
    »Lass uns darüber reden«, antwortete Nollan gelassen und setzte sich auf den gleichen Stuhl, auf dem ich noch vor wenigen Minuten gesessen hatte.
    Ich pirschte zum Ausgang und erreichte ihn ungesehen. Als ich auf der Straße stand, fiel mir etwas ein. Ich suchte mir eine Haustürnische, von der aus ich den Wirrington Klub im Auge behalten konnte.
    ***
    Ich wartete länger als eine halbe Stunde! Während dieser Zeit verließen noch drei oder vier Angestellte das Lokal, sodass jetzt außer Clean höchstens noch zwei oder drei seiner Leute im Klub sein konnten.
    Kurz vor fünf Uhr, es war inzwischen fast hell geworden, verließ James Nollan den Klub. Er blieb am Straßenrand stehen und machte ein Zeichen mit der Hand zu einem Wagen hinüber. Prompt öffneten sich die Türen. Vier Männer überquerten die schmale Straße. Sie trugen Overalls und hatten schwarze Strümpfe über die Gesichter gezogen.
    »Los, Boys«, sagte Nollan und zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Erteilt ihm die erste Lektion. Aber wartet zwei Minuten.«
    Die Maskierten nickten. Nollan winkte ihnen zu, schlenderte die Gasse entlang und bog um die Ecke in die Nebenstraße ein. Seine Leute drängten sich bereits vor dem Eingang des Wirrington Klub. Ich konnte es riskieren, mein Versteck zu verlassen.
    Ich flitzte quer über die Straße hinter Nollan her. Als ich um die Ecke bog, sah ich gerade den Rest des Trenchcoats in einem Sportwagen verschwinden. Der Motor brummte. Ich legte noch einen Zahn zu, war neben dem Wagen, als er gerade sich vom Bürgersteig löste, riss die Seitentür auf und sprang mit einem Satz auf den Beifahrersitz.
    Nollan warf den Kopf herum und nahm den Fuß vom Gas.
    »Weiterfahren!«, fuhr ich ihn an und bohrte ihm die freie Faust in die Seite. »Sieh geradeaus, mein Junge!«
    Völlig verwirrt gehorchte er.
    »Schön langsam fahren, James!«, befahl ich. »Wir beide drehen jetzt eine ruhige Runde um den Häuserblock. Dann sehen wir uns die Arbeit deiner Leute an.«
    Ich sah, dass er die Lippen aufeinander presste, aber es blieb ihm nichts anderes über als zu gehorchen. Ich zwang ihn, um den Block zu fahren und dann vor dem Wirrington Klub zu halten.
    »Raus!«, sagte ich und stieß ihn vom Steuer. Selbst sprang ich auf die Straße, fasste seinen Arm und drehte ein wenig daran.
    »Komm!«, befahl ich und stieß ihn vorwärts. Erleistete keinen Widerstand.
    Schon in der Garderobe hörten wir das Klirren von Glas und das Brechen von Holz, und als wir das Lokal erreichten, fanden wir die vier Maskierten bei der Arbeit.
    Einer von ihnen hielt Antony Clean fest, der vergeblich zappelte, um sich loszureißen. Die zwei Angestellten Cleans, die sich noch im Klub befunden hatten, standen in einer Ecke und rührten sich nicht.
    Von den Maskierten war einer dabei, die Flaschen aus den Regalen hinter der Bartheke zu räumen. Die beiden anderen zerschlugen fleißig die Stühle. Sie mussten gerade mit ihrer Arbeit begonnen haben, denn noch war der angerichtete

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