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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von der BOX-543 ausgeschickte Energiemenge lud die Molkexmasse kinetisch auf. Eine Strukturerschütterung der Atome war unausbleiblich. Sie wurden instabil. Elektronen wurden aus der Bahn gerissen und kehrten wieder zurück, meist in eine andere Bahn. Neue Energien wurden frei, verzerrten die Kristallinwaben und formten sie neu. Die molekulare Struktur veränderte sich, aber das Molkex an sich hielt. Es wirkte wie ein riesiger Puffer, der nichts durchließ.
    Aber es gab die aufgenommene Energie wieder ab, und zwar in einer einzigen Richtung, konzentriert und tausendfach verstärkt. Es entstand ein Blitz, der, hätte er ein terranisches Schiff getroffen, dieses in eine atomare Wolke verwandelt hätte. Quadrillionen von Lichtquanten schossen in den Hyperraum, gradlinig und mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit, allen Gesetzen Einsteins zum Trotz.
    Zwei dieser Lichtquanten waren Ras Tschubai und Gucky.
    Sekunden vorher zwängten sich Ras Tschubai und Gucky in eine Zelle ohne Lichtball. Der Afrikaner hatte einige Aufnahmen gemacht und die Kamera wieder umgehängt. Als er das Außenmikrophon des Raumanzuges schwächer gestellt hatte, war das ständige Dröhnen besser zu ertragen. Gucky grinste.
    „Auf die Idee hätten wir auch eher kommen können." Sie trugen ihre Anzüge immer noch geschlossen und unterhielten sich über die Funkanlage. Bei der Winzigkeit der Geräte, sie waren jetzt nicht größer als ein Atom, genügte die Reichweite natürlich nicht mehr, Major Prescott mithören zu lassen. „Glaubst du nicht auch, es wäre besser, wir gäben auf?"
    Diesmal schien der Mausbiber geneigt zu sein, auf Tschubai zu hören. Er nickte, aber genau in diesem Augenblick geschah etwas Merkwürdiges.
    Die beiden Teleporter erhielten plötzlich einen Stoß aus dem Nichts, der sie gegen die Wand der Wabenzelle schleuderte. Sie spürten keinen Schmerz, aber um sie wurde es unerträglich hell, trotz der herabgelassenen Blenden. Der Wabenverband löste sich auf und nahm neue Formen an. Ein grelles, kaltes Licht riß Tschubai und Gucky mit sich fort -es waren Tausende und Millionen der faustgroßen Lichtbälle, die vorher in den einzelnen Zellen geleuchtet hatten. Sie schwebten mitten unter ihnen, und dann waren keine Zellen mehr da.
    Es war überhaupt nichts mehr da, außer dem Strom der unzähligen Lichtbälle und einem unheimlichen Schweigen, das nach dem unaufhörlichen Vibrieren und Stampfen doppelt auffiel.
    Gucky sah an sich herab und stellte fest, daß seine Füße über dem Nichts schwebten. Auch unten waren die Lichtbälle; sie waren überall. Aber sie strebten von ihm fort, hinaus in alle Richtungen.
    Auch im Hyperraum hatte das Licht Streuung, sogar Laser.
    Zuerst konnte Gucky nichts bemerken, aber dann erkannte er den Unterschied zwischen den fortschwebenden Lichtbällen und den fernen, unregelmäßig großen Lichtpunkten, die sich nicht veränderten. Es dauerte fast zwei Minuten, bis er wußte, daß die fernen Punkte die Sterne waren. Sie waren also nicht mehr im Schiff der Huldvollen, dachte er, und er wunderte sich darüber, denken zu können. Der Lichtblitz - was war das gewesen? Er kam der Wahrheit sehr nahe, als er einen Energietreffer vermutete.
    Aber dann hätten er und Ras jetzt tot sein müssen.
    „Vielleicht waren sie tot...? „Hörst du mich, Ras?"
    „Was ist geschehen? Wo sind wir?"
    „Ich würde sagen, wir schweben im Raum. Aber wo ist die Flotte geblieben? Sie kann doch nicht einfach verschwunden sein."
    „Vielleicht sind nur wir verschwunden, und die Flotte ist noch da, wo sie gewesen ist."
    „Unsinn!" Gucky war nicht zum Scherzen aufgelegt. „Oder meinst du, es gäbe einen Teleportersprung ohne vorhergehende Entstofflichung?"
    „Vielleicht", gab Ras Tschubai zurück. „Vielleicht gibt es das wirklich. Ich weiß auch nicht, was geschehen ist, jedenfalls etwas, das ganz unnormal ist. Wo kamen auf einmal die vielen Lichtbälle her? Warum sind wir nicht mehr im Schiff? Waren wir überhaupt in einem Schiff?"
    Als sich der Lichtstrahl, der durch den Lasereffekt entstanden war, durch den Hyperraum bewegte, strebte er auseinander. Der Atomverband wurde lockerer, und bald rasten Gucky und Ras Tschubai, die sich zu ihrem Glück bei den Händen hielten, allein durch das Nichts.
    „Ich sehe nur noch die Sterne." Guckys Stimme zitterte ein wenig. „Und da vorn ist eine Sonne. Wir fallen genau auf sie zu.
    Wenn ich doch nur wüßte, was mit uns passiert ist."
    „Sie hat Planeten. Wenn wir nichts

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