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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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Buschgruppe zurück. Dort teilten wir uns.
    Phil schlich geduckt hinter Sträuchern und Grabsteinen zu der Bude hin, ich huschte zu einer Stelle, wo ich mich im Schatten einiger Zypressen aufrichten und die Tür im Auge behalten konnte.
    Ich sah, wie Phil an der Tür ankam. Rings um uns herrschte die Stille, die man auf einem solchen Gelände erwarten kann. Ein paar Vögel zwitscherten irgendwo, aber selbst dieser Laut wirkte gedämpft.
    Phil drückte langsam die Klinke nieder. Die Tür bewegte sich nicht. Ich biß mir auf die Unterlippe. Wenn die Tür abgeschlossen war, würde es zwar für Phil keine Schwierigkeit sein, sie mit Hilfe eines Dietrichs aufzuschließen, aber das ging beim besten Willen nicht ohne Geräusch ab.
    Ich zog meine Pistole und war entschlossen, Phil beim ersten Schuß zu Hilfe zu eilen. Aber Phil tat das Klügste, was er nach Lage der Dinge tun konnte: Er rief über seine Schulter zurück;
    »Joe, gib den Schlüssel her! Wie soll ich die Schaufeln holen können, wenn i du die Bude abgeschlossen hast?«
    Ich grinste. Gleich darauf schob Phil seinen Dietrich ins Schloß und gab sich gar keine Mühe, geräuschlos zu sein. Er bekam die Tür auf und spazierte hinein. Metallische Geräusche wurden gleich darauf laut. Anscheinend räumte Phil unter den Werkzeugen herum, während er die Örtlichkeit prüfte.
    Plötzlich wurde seine Stimme laut: »Mock Fuster! Kommen Sie runter! Sie haben keine Chance mehr! Wir sind FBI-Beamte! Das Haus ist umstellt!«
    Ich stutzte. Wir hatten nicht abgemacht, daß wir ihn anrufen wollten. Vielleicht schlief er ja, und dann wäre es Blödsinn gewesen, ihn erst zu wecken. Aber Phil mußte seinen Grund haben, wenn er unseren Plan änderte.
    Plötzlich ratterte eine Tommy Gun los. Ich lauschte, aber ich hörte keinen Schuß von Phil. Mein Herz klopfte vor Aufregung. Einen Augenblick zögerte ich, und als ich mich entschlossen hatte, nach Phil zu sehen, quietschte etwas auf der mir abgewandten Seite des Gebäudes.
    Ich sprang auf und setzte mit ein paar Sprüngen über die nächsten Gräber hinweg, lief den Weg zum Gerätehaus entlang und jagte um die Ecke.
    Vom Dach hing eine Kette herunter, die oben durch eine Rolle lief. Ein vorgebauter Balken vor einer Luke im Dach hatte Fuster die Flucht ermöglicht, aber als mir das klar war, sah ich den Doppelmörder auch schon über einen der Hauptwege rennen.
    »Stehenbleiben, Fuster!« rief ich, während ich selbst schon die Verfolgung aufnahm.
    Er warf sich im Laufen herum. Über eine dichte Hecke hinweg sah ich seine Maschinenpistole hochkommen.
    Ich hechtete vorwärts und stürzte zwischen zwei Gräber. Hoch über mich hinweg sirrten die Kugeln wie schwirrende Insekten.
    Ich rappelte mich auf, kroch hinter den nächsten Grabstein und übersprang den freien Zwischenraum zum nächsten.
    Fusters Schritte machten deutlich, daß er wieder lief. Ich jagte ihm nach. An der nächsten Hecke bekam ich ihn wieder ins Blickfeld. Ich blieb stehen und zog zweimal ab.
    Die Kugeln schienen knapp vor ihm vorbeizuzischen, denn er fuhr erschrocken zurück. Gleichzeitig hörte ich Phils Schritte hinter mir. Ich sah mich schnell um, machte Phil ein Zeichen, daß er nach rechts ausbiegen sollte, und lief selber nach links auf eine Gruppe von Kindergräbern zu.
    Mock Fuster schoß wieder mit seiner Maschinenpistole. Er mußte schon in Panikstimmung sein, denn seine Kugeln streuten in eine Gegend, von wo für ihn gar nichts zu fürchten war.
    Geduckt lief ich hinter den Kindergräbern her, sprang über einen großen Komposthaufen und richtete mich langsam im Schutz einer hohen Hecke auf. Mock Fuster stand ungefähr sechs Schritte von mir entfernt. Er wandte mir den Rücken zu.
    Natürlich hätte ich ihn jetzt abschießen können wie eine Scheibe auf unserem Übungsgelände. Aber ich habe es noch nie fertiggebracht, einem Menschen eine Kugel in den Rücken zu jagen.
    Ich richtete mich vollends auf und sagte, nicht einmal besonders laut:
    »Laß die Tommy Gun fallen, Fuster!« Er fuhr herum, als ob der Blitz in seinem Rücken eingeschlagen hätte. Ich drückte zweimal ab. Die erste Kugel ging vorbei, die zweite traf ihn in den linken Oberarm.
    Trotzdem schoß er noch. Während er vor Schmerzen schrie, zog er durch. Ich warf mich beiseite, und es war einfach Glück, daß mich keine der Kugeln erwischte.
    Ich war noch nicht wieder auf den Beinen, da hörte ich Fuster wieder laufen. Er hatte restlos die Nerven verloren, sonst wäre er nicht auf dem

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