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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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Kiesweg geblieben, auf dem man jeden seiner Schritte deutlich hörte.
    Natürlich rannte ich ihm nach. Aber noch bevor ich ihn wieder zwischen den Hecken, Sträuchern, Büschen, Grabsteinen und -kreuzen auftauchen sah, peitschte ein einzelner Schuß durch die Stille. Aus Phils Dienstpistole.
    Fuster schrie wieder auf, aber gleich darauf ratterte seine Tommy Gun. Der Kerl war zäher als irgend jemand, mit dem wir es je zu tun hatten. Ich orientierte mich nach der Herkunft der Schüsse und bog in einen schmalen Nebenweg ein, der mich in seine Richtung bringen mußte.
    Über einen großen marmornen Grabstein hinweg sah ich ihn wieder. Er hielt die Maschinenpistole nur noch mit dem rechten Unterarm gegen seinen Körper gepreßt und nahm den Finger nicht wieder vom Stecher.
    Ich ging in Deckung und wartete. Wenn er jetzt seine Waffe sinnlos leerschoß, sollte es mir recht sein.
    Er tat es. Urplötzlich verstummte die Tommy Gun, und Fuster heulte vor Wut. Ich sprang vorwärts. Er empfing mich mit erhobener Waffe. Ich hatte die Pistole in der Hand und sagte ruhig:
    »Es hat keinen Zweck mehr, Mock. Gib es endlich auf!«
    Er sprang vor und wollte zuschlagen, obgleich sein linker Arm blutüberströmt war und wie leblos herabhing.
    Ich hielt ihm die Mündung meiner Pistole in die Schlagrichtung. Sein Unterarm krachte auf den Stahl der Waffe. Fuster schrie auf wie ein gezeichneter Stier. Er brüllte mit verdrehten Augen unartikulierte Laute, während die Maschinenpistole durch die Luft wirbelte und irgendwo zu Boden fiel.
    Ich schob meine Pistole ins Schulterhalfter und war leichtsinnig genug, mit beiden Händen in die Rocktaschen zu greifen, weil ich die Handschellen suchte.
    Fuster würde noch schnappen, wenn er halbtot war. Das merkte ich, als er mir das Knie in den Leib rannte, während ich ihn schon für erledigt hielt. Mir ging schlagartig die Luft weg, vor meinen Augen tanzten alle Farben des Regenbogens, und ich taumelte sicherlich auch rückwärts weg.
    Fuster schrie wieder etwas, aber dazwischen vernahm ich Phils harte Stimme:
    »Jetzt ist Schluß, Mock Fuster!«
    Vor meinen Augen verzogen sich gerade die Schleier, als Phil zuschlug. Ich sah, daß Mock Fuster, der skrupellose Doppelmörder aus Illinois, ein Dutzend Schritte rückwärts taumelte, mit dem Rücken gegen einen niedrigen Grabstein stieß und mit einem Überschlag rückwärts darüber hinwegstürzte.
    Phil dagegen stand breitbeinig auf dem Weg und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine aufgeschlagenen Fingerknöchel.
    Zwei Minuten später hatte Mock Fuster seine Handschellen, und wir lasen ihn neben dem Grab auf. Er war zwar bei Bewußtsein, aber er war endgültig erledigt. Nicht einmal allein gehen konnte er.
    ***
    Der Rest des Tages verging mit der Arbeit, die getan werden muß, wenn ein steckbrieflich gesuchter Mörder gefaßt wurde. Wir fuhren zurück zum Distriktsgebäude, erstatteten Mister High Bericht und verfaßten einen kurzen Schrieb für unsere Presse-Abteilung. Danach verhörten wir Mock Fuster und brachten sein Geständnis zu Papier, das er erst ablegte, als wir ihm bewiesen, daß seine Fingerabdrücke mit den Prints übereinstimmten, deren Funkbilder uns von der zuständigen Staatsanwaltschaft aus Illinois zugefunkt worden waren. Es waren Prints, die Fuster bei seinem Überfall auf die Miniaturbank auf der Platte des Kassenschalters zurückgelassen hatte. Nachdem wir dies alles erledigt hatten, war es sechs Uhr abends.
    Phil zog den Zettel mit Slack Rollys Adresse unter der Federschale auf seinem Schreibtisch hervor, sah ihn an und brummte:
    »Ich hatte ihn für fünf Uhr bestellt.«
    »Er kann durch irgend etwas aufgehalten worden sein«, sagte ich.
    »Sicher«, nickte Phil. »Ich werde ihm auch noch eine Chance einräumen. Aber das ist die letzte. — Wie ist es, wollen wir heute abend ins Kino?«
    »Von mir aus.«
    »Gut. Dann treffen wir uns um halb acht an unserer Ecke. Im Roxy in der West Fünfzigsten läuft ein guter Streifen.«
    »Okay. Soll ich dich eben nach Hause fahren?«
    »Nicht nötig«, dankte Phil. »Ich fahre mit der U-Bahn runter in die Downtown und knöpfte mir schnell mal diesen Slack Rolly vor.«
    Wir verabschiedeten uns. Phil verwirklichte seine Absicht, aber er hatte keinen Erfolg. Slack Rolly war nicht zu Hause. Man konnte ihm auch nicht sagen, wo er ihn vielleicht hätte antreffen können.
    Ein wenig ärgerlich darüber, daß der junge Mann seine ernste Meinung einfach auf die leichte Schulter nahm, machte

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