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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Grimasse.
    Die Krieger versammelten sich auf der Plattform, die parallel zur Stadtmauer verlief. Sie blickten sich mißtrauisch um. Noch immer zeigte sich ihnen keine Menschenseele. Also witterten sie eine Falle.
    Einer benutzte den Niedergang, um zur Straße zu gelangen. Die anderen warteten oben, was geschah.
    Der Kundschafter ging eine Strecke die Straße hinunter und sicherte immer wieder nach allen Seiten.
    An mehreren Stellen der Stadtmauer entbrannte jetzt der Kampf gleichzeitig.
    Es war nicht so schlimm, daß Gor hätte eingreifen müssen. Seine Leute kamen auch ohne ihn zurecht. Das einzige, was ihm Sorge bereitete, waren die Schleudern des Gegners. Sie mußten jede Minute fertig werden. Dann konnte er sich um die Vorgänge hier nicht mehr kümmern.
    Gor schätzte die Zahl der Krieger, die inzwischen die Stadtmauer erklettert hatten, auf mindestens hundert. Sie füllten die Plattform bis zu den Abgrenzungen.
    Einer von ihnen, offensichtlich eine Art Hauptmann, stellte sich auf die Zinne und brüllte hinunter: »Kommt alle hierher! Die haben das Feld geräumt und kämpfen wohl alle auf der anderen Seite. Diese verfluchten Narren. Mars wird ihre Stadt dem Erdboden gleichmachen und das Böse über sie bringen.«
    Er lachte grausam und sprang wieder auf die Plattform herab.
    Das war der Augenblick, auf den Gor sehnsüchtig gewartet hatte.
    Der Kundschafter kam zurück und signalisierte: Alles in Ordnung!
    Gor hatte ihn mit einem einzigen Satz erreicht und streckte ihn mit einem Fausthieb nieder. Der schwarzuniformierte Mörder gab keinen Mucks mehr von sich.
    Gor griff nach der Hauptstütze der Plattform.
    »He!« rief der Hauptmann von oben.
    Die ersten seiner Männer stürzten zum Niedergang, um Gor von seinem Tun abzuhalten. Die anderen blieben oben stehen, weil sie nicht glauben konnten, daß Gor es schaffen könnte.
    Sie kannten Gor eben nicht!
    Die Muskelpakete des Helden sprengten fast die Rüstung. Dicke Adern schwollen auf seiner Stirn. Die Augen drohten schier aus den Höhlen zu quellen. Schweißperlen glitzerten wie Tau auf seiner Stirn.
    Die dicke Stütze krachte. Die Plattform oben begann zu wackeln. Einer der Krieger hatte sich zu weit vorgebeugt. Schreiend fiel er herab und krachte auf das Pflaster.
    Sieben Meter waren für ihn entschieden zu viel.
    Abermals Bersten und Krachen.
    Die Krieger, die über den Niedergang herabgestürmt kamen, stürzten sich auf Gor.
    Die Zartaner hielten sich dennoch zurück. Der entsprechene Befehl von Gor fehlte noch.
    Schon hob einer der Krieger sein Schwert, um es auf Gor niedersausen zu lassen. Er war schneller gewesen als die anderen.
    Aber Gor kam auch ohne seine Zartaner aus. Wenigstens in dieser speziellen Situation.
    Endlich hatte er es geschafft. Die Stütze rutschte unten weg. Die Halterungen zerplatzten mit einem explosionsartigen Knall.
    Der Kämpfer vergaß, daß er auf Gor hatte einschlagen wollen, denn als Gor den Hauptträger der Plattform weiterdrückte, sackte die Plattform durch.
    »Ah!« schrie der Krieger und sprang davon, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Zwar war er gern bereit, für Mars sein Leben zu opfern, aber wenn ihn die Plattform erschlug, hatte Mars einen guten Krieger verloren, ohne daß es ihm Nutzen brachte.
    Es mochte das Motiv für seine Panik sein.
    Die anderen, die oben auf der Plattform standen, schrien ebenfalls. Nur nutzte es ihnen noch weniger.
    Für Sekundenbruchteile sah es aus, als hätte die Plattform in sich genügend Festigkeit, um zu halten - obwohl sie sich, nur noch von den Stützen und Befestigungen rechts und links gehalten, stark durchbog. Aber das Gewicht der auf ihr versammelten Krieger war zu groß. Und alle auf einmal konnten auch nicht den Niedergang herunterflüchten.
    Die Plattform brach in der Mitte auseinander und riß alle Krieger mit sich in die Tiefe.
    Gor brachte sich rechtzeitig in Sicherheit. Er überholte den fliehenden Krieger. Dieser sah das als Gelegenheit an und hob erneut sein Schwert zum tödlichen Streich. Gors Rücken war direkt vor ihm. Den konnte er nicht verfehlen.
    Die messerscharfe Schwertklinge zischte durch die Luft, aber sie traf ihr Ziel nicht. Gor war schneller. Eine blitzartige Wendung genügte. Seine rechte Faust flog heran und traf den hinterhältigen Mörder voll.
    Der Krieger sah nur noch einen grellen Blitz vor seinen Augen. Dann war alles aus.
    Die Überlebenden überließ Gor seinen Zartanern. Ein schriller Pfiff genügte.
    Gor rannte zur Nachbarpflattform und eilte

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