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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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verlassen wollte, gab es eine Panne.
    Romulus war das Sinnbild der positiven Kräfte und Remus stellte das Negative dar. Romulus war der faire Kämpfer und Remus der Verschlagene.
    Um Rom den Römern zu erhalten, mußte Romulus einen Brudermord begehen, aber er hatte damals die magischen Bande zwischen sich und seinem Bruder unterschätzt. Mit dem Tod von Remus hatte er den Grundstein zu seinem eigenen Ende gelegt. Er starb, und in der höllischen Dimension vereinten sich die beiden Geister wieder zu Mars.
    Zamorra hätte niemals geglaubt, daß er einmal Gelegenheit haben würde, diesem Dämon wahrhaftig zu begegnen.
    Er war gewiß schrecklicher als ihn die Mythologie schilderte, denn Mars war schließlich ein Gott, der von den Römern angebetet wurde. Also durften ihn die Priester des römischen Glaubens nicht zu negativ zeichnen. Das war auch nach Meinung von Zamorra der einzige Grund, warum man Mars auch zum Gott der Landwirtschaft erhoben hatte. Es existierten noch heute zahlreiche Darstellungen verschiedener Flursegenrituale.
    Zamorra wollte Lee Horvath über Mars erzählen, aber er kam nicht mehr dazu.
    Es war im Augenblick, an dem sie zum ersten Mal das Donnergrollen hörten.
    »Bevor du kamst, erreichte uns der Schrei der wahnsinnigen Krieger. Sie jubelten ihrem Feldherrn zu. Und jetzt kommen sie selber - auf ihren Papellas. Sie hetzen diese Tiere halb zu Tode. Die Papellas werden blind vor Schmerz und entwickeln sich in diesem Zustand zu Bestien.«
    »Du mußt Gor ein Zeichen geben, daß ich gekommen bin. Obwohl wir unter diesen Umständen gar nicht Zusammentreffen können.«
    »Ja, ich gebe das Zeichen, ehe es zu spät ist und wir uns dadurch verraten. Aber mit dem Treffen müssen wir tatsächlich warten, bis der Kampf vorüber ist - falls es überhaupt ein Überleben gibt.«
    Zamorra spürte eine Gänsehaut auf dem Rücken. Er zweifelte nicht mehr daran, daß Mars eine Möglichkeit finden würde, zur Erde zu gelangen. Diesmal würde es keine Panne geben.
    Vor Jahrtausenden überschätzte Mars sein Medium Rhea Silvia. In seiner Ungestümtheit tötete er die Vestalin. Das allein hatte zu seiner Spaltung in zwei Wesen geführt. Die beiden hilflosen Kinder wurden von den abergläubischen Hausbewohnern ausgesetzt. Doch sie starben nicht, sondern reiften eben zu Romulus und Remus heran. Als sie unversehrt und zu Helden erstarkt zurückkehrten, entstand die Sage, eine Wölfin habe sie gesäugt.
    In Wirklichkeit war es wohl die langsam erwachende Magie von Mars gewesen, die ihr Überleben garantiert hatte.
    Der Professor sah, daß ein paar kräftige Männer von einem erhöhten Punkt aus zwei lange Balken hochhielten. Die Balken waren gekreuzt. Von Zartas aus mußte es zu erkennen sein.
    Jetzt nahmen sie die Balken langsam auseinander.
    War dies das Zeichen, daß Professor Zamorra angelangt war?
    Lee nickte dem Professor zu.
    »Gor weiß jetzt Bescheid, und wir sind zur Untätigkeit verdammt, falls diese wahnsinnigen Krieger nicht auf die Idee kommen, doch noch das Alte Tal zu stürmen.«
    ***
    Mars schickte seinen grausamen Blick über seine Leute hinweg. Sie preschten durch das magische Hindernis, das für sie keinerlei Bedeutung mehr hatte.
    Sein flammendrotes Haar flatterte im Wind. Noch immer stand er auf dem Hügel. Er ließ seine Leute gegen Zartas kämpfen, hielt sich aber selber noch zurück.
    »Ich muß die Quelle der Magie finden«, murmelte der Dämonische vor sich hin. »Sie ist ein Dreh- und Angelpunkt. Ohne Zweifel befindet sie sich innerhalb der Stadt, denn so dumm sind die Zartaner nicht und lassen ihr Heiligtum ungeschützt. Die Kräfte halten sich die Waage, seit es mir gelang, meine Schatzkammer des Bösen einzusetzen. Es liegt an mir, das Zünglein an der Waage zu spielen und dem Bösen zum Sieg zu verhelfen. Dann kehre ich die Kräfte der Weißen Magie um und lasse sie mir dienen. Durch sie werde ich Zugang zum Diesseits erhalten.«
    Abermals schickte er den Blick über sie hinweg, denn obwohl er nicht körperlich bei ihnen war, spürten sie seine Anwesenheit - jeder einzelne von ihnen. Er konnte sie mit seinen Gedanken dirigieren und machte sie damit zu perfekten Werkzeugen seiner Machtgelüste.
    »Kämpft und siegt!« brüllte er fanatisch. Der Hügel erzitterte unter der Macht seiner Stimme. »Schenkt mir den Zugang zur Erde, damit ich endlich als Gottheit über die armseligen Menschen herrschen kann.«
    Das spornte die Krieger noch mehr an. Sie holten das letzte aus ihren Papellas

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