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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stärker nachmodelliert wurde. Ihr Haar trug sie halblang und zu einer Außenrolle gedreht. Brillantohrringe — ein Geschenk ihres Vaters — blitzten im Licht des Deckenstrahlers.
    Die Frau war froh gewesen, nach Hause gehen zu können. Ein langer Tag lag hinter ihr, sie hatte Protokolle gewälzt und sich auf den nächsten Prozeß vorbereitet. Er wurde gegen einen Heiratsschwindler geführt, und der Anwalt der Gegenpartei hatte sie als Frau für befangen erklärt. Das würde noch Ärger geben.
    Ärgerlich schleuderte sie auch die Schuhe von den Füßen. Sie waren noch ziemlich neu und hatten den ganzen Tag über schon gedrückt. Dann schlüpfte sie in bequeme Hausschuhe, ging in den Wohnraum und stellte sich vor das große Fenster. Dahinter lag die 40 Quadratmeter große Terrasse. Die hellen Fliesen glänzten regennaß. Auch vom Hydepark war nicht viel zu sehen. Die große Grünfläche verschwamm unter dem vom Himmel fallenden nassen Schleier.
    Marion Savallo hatte ihre Wohnung modern eingerichtet. Im Living-room herrschten die Produkte italienischer Möbel-Designer vor. Dazu paßte auch ein zweihundert Jahre alter Brotschrank, den sie von ihrem Vater zur Promotion geschenkt bekommen hatte.
    Sie ließ sich in einen bequemen Leinensessel fallen, holte die Fernbedienung vom Glastisch und schaltete die Stereo-Anlage ein. Barbara Streisand sang »Women in Love«, und Marion summte die Melodie mit, die zu ihrem Lieblingshit geworden war. Zu Hause gab sie sich locker, da war sie nicht mehr die strenge Beamtin.
    Vielleicht würde Fred, ihr Freund, noch vorbeikommen. Er hatte geschäftlich in Glasgow zu tun und wollte, wenn es möglich war, die Nacht mit ihr verbringen.
    Er hatte einen Schlüssel und würde sie schon finden.
    Die Platte lief fast eine halbe Stunde. Danach fühlte sich die Frau entspannt und entschloß sich, unter die Dusche zu steigen. Vom Schlafzimmer aus mit dem französischen Bett gab es einen direkten Durchgang zum Bad.
    Die Kleidung schleuderte sie aufs Bett, stülpte die Badekappe über ihr blondes Haar und stellte sich unter die Dusche.
    Zehn Minuten genoß sie die Wechselbäder, danach verspürte sie Hunger und briet sich ein Steak. Sie aß Salat dazu und trank einen herben Rotwein.
    Ein Blick in die Radiozeitung verriet ihr, daß im Frensehen ein alter Western lief. Sie schaltete das Gerät an, drehte aber den Ton leiser und wurde schläfrig. Sie merkte nicht, daß sie eingenickt war, nur als sie aufwachte, war es draußen schon dunkel.
    »Mein Gott.« Hastig richtete sie sich auf und stellte fest, daß sie fast drei Stunden geschlafen hatte. Jetzt fühlte sie sich erfrischt und reif für einen Drink.
    Sie mixte einen Wodka Lemon, schaute dem Nachrichtensprecher zu und stellte sich dann ans Fenster.
    Die Straßenlaternen wirkten wie Planeten und Sterne in einem weit entfernten Sonnensystem. Dahinter lag die dunkle Wand des Parks, wo auch nur wenige Lichter leuchteten. Am Himmel flogen zwei glühende Punkte. Flugzeuge, die in Heathrow gestartet waren.
    Die Maschinen erinnerten sie an den Urlaub, der in fünf Wochen fällig war. Sie wollte zu den Bahamas, vielleicht kam Fred sogar mit. Langsam leerte sie das Glas. Im Wohnraum brannte nur eine Lampe, die einen milden Schein abgab.
    Über den Glasrand schaute sie hinweg auf die Terrasse. Plötzlich wurden ihre Augen schmal. Genau gegenüber, wo sich die Brüstung mit den Blumenkästen befand, hatte sie eine Bewegung bemerkt. Dort stand jemand.
    Dr. Marion Savallo hatte zwar keine Angst, doch das Gefühl der Unruhe blieb. Sie ging in den Wohnraum zurück und stellte ihr Glas weg. Dann zog sie den Gürtel des bunten Hausmantels enger und schritt wieder auf das Fenster zu.
    Die Gestalt war verschwunden.
    »Einbildung«, murmelte die Frau und lächelte. Sie sah, daß es aufgehört hatte zu regnen und dachte daran, daß sie noch Partygläser von dem runden Gartentisch draußen holen wollte. Die Tür befand sich auf der rechten Seite der großen Scheibe. Marion legte den Hebel um und zog die Tür auf.
    Mit einem Schritt überwand sie die Schwelle.
    Plötzlich war der Schatten da.
    Rechts von ihr tauchte er auf und hatte neben der Tür gelauert. Marion wirbelte herum, schaute in das feuchte Gesicht eines Mannes und glaubte, verrückt zu werden.
    Vor ihr stand Wozny, der Würger!
    ***
    Ich fuhr nicht nach Hause, sondern noch ins Büro. Sir James wartete auf meinen Bericht.
    Als ich eintraf, deckte Glenda Perkins, meine Sekretärin, soeben ihre Schreibmaschine

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