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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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war ich neben dem Mercury und riß die Tür auf der Fahrerseite auf. Im gleichen Augenblick war Phil an der anderen Seite.
    Es ging alles wahnsinnig schnell. Ich riß seine Tür auf und sah genau in seine Pistolenmündung. Blitzschnell ließ ich mich fallen. Es krachte und eine Kugel jagte hoch über mich hinweg und zertrümmerte auf der anderen Straßenseite einen Blumentopf, der vor einem offenen Fenster stand.
    Ich rollte mich herum, bekam einen Tritt und sah, wie er wieder auf mich zielte. Er war inzwischen aus seinem Wagen herausgesprungen, und ich lag auf der Straße wie auf einem Servierbrett. Zwar zuckte meine Hand instinktiv hoch zum Schulterhalfter, aber es hätte wohl nicht mehr geklappt, wenn Phil nicht gewesen wäre.
    Ich sah, wie der Kerl zusammenzuckte, hörte gleichzeitig Phils Schuß und rollte mich ein Stück weiter an den Wagen heran. Als ich auf die Beine kam, ging der Mann gerade in die Knie. Einen Augenblick lang sah er mich aus weit aufgerissenen Augen an, dann kippte er schwer nach vorn. In seiner rechten Schläfe war ein kleines, häßliches Loch.
    ***
    Captain Hold war mit seiner Mordkommission, die wir über das Sprechfunkgerät in meinem Jaguar verständigt hatten, eine knappe halbe Stunde später am Tatort. Ein paar Cops vom nächsten Revier hatten sich inzwischen schon eingefunden und besorgten eine Art Absperrung, indem sie die eine Fahrbahnhälfte abriegelten und die Autos auf der anderen Seite vorbeiwinkten.
    »Gehen wir da rein!« sagte Hold und zeigte auf die Kneipe. »Ich kann eine Tasse Kaffee brauchen. Bin heute den ganzen Tag wie ein Verrückter herumgerast in der Vandoom-Sache. Meine Boys wissen hier auch ohne mich, was sie zu tun haben.«
    Wir gingen also in die Kneipe und setzten uns in der Ecke in eine Nische, wo wir verhältnismäßig ungestört miteinander sprechen konnten. Zuerst mußten wir natürlich Hold unseren Bericht abstatten. Er hörte sich alles geduldig an, ohne ein einziges Mal zu unterbrechen.
    Als ich geendet hatte, meinte er:
    »Der Kerl hat Dreck am Stecken, sonst hätte er nicht sofort geschossen. Wir werden mal unsere Kartei gründlich durchschnüffeln. Ich möchte wetten, daß er uns kein Unbekannter ist.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Phil. »Für uns ist von Interesse, herauszufinden, mit wem er in der letzten Zeit häufig zusammen war. Wenn er bei Vandooms Ermordung und der anschließenden Brandstiftung beteiligt war, muß es noch Komplicen geben. Das hat kein einzelner Mann getan.«
    »Bestimmt nicht! Das in der Nähe liegende Revier meldete uns den Eingang von vier Anzeigen. Drei Lastwagen und ein Personenwagen, die in der Nähe von Vandooms Haus die Nacht über abgestellt waren, hatten am Morgen keinen Tropfen Benzin mehr im Tank. Das erklärt wohl, woher die Gangster den Sprit nahmen, mit dem sie ihr Feuerwerk veranstalteten.«
    »Es gibt leider noch genug Wagen, deren Tankverschluß nicht abzuschließen ist«, nickte ich. »Man sollte die Kleidung des Toten draußen mal gründlich vom Labor untersuchen lassen. Vielleicht hat er Benzinspritzer an der Hose oder an den Ärmeln.«
    »Guter Gedanke«, stimmte Hold zu. »Was gibt es sonst Neues?«
    Ich erzählte ihm von dem Telegramm und dem mysteriösen Anruf bei Newman. Daß eine Minute später ein schwarzer Wagen von der nächsten Telefonzelle weggefahren war, berichtete ich auch.
    »Dann war es wahrscheinlich der Kerl draußen«, sagte Hold. »Ich verstehe offengestanden die Zusammenhänge nicht. Zunächst einmal ist die Frage: Wurde Vandoom ermordet, weil er den Prozeß von Jane Lorren wiederaufnehmen wollte, oder geschah es aus einem anderen Grunde?«
    »Ich glaube, es geschah wegen Jane. Vergessen Sie nicht, was für eine Mühe man sich gab, das Verteidigungsmaterial für Jane recht gründlich zu vernichten.«
    »Ah ja. Das ist wahr. Trotzdem ist die Geschichte sehr rätselhaft. Das Ganze hat doch nur Sinn, wenn man von der Annahme ausgeht, daß diese Lorren tatsächlich unschuldig ist. Der wahre Mörder will verhindern, daß er selbst womöglich noch gefährdet wird, indem sich Janes Unschuld eines Tages erweist. Aber man sollte meinen, daß er deshalb nicht gleich den Anwalt erschießt und die ganze Bude in Brand steckt.«
    »Es sei denn«, sagte ich langsam, »es sei denn, daß so viel dahintersteckt, daß er sogar einen zweiten Mord dafür auf sich nimmt.«
    Von draußen kam einer der Mitarbeiter der Mordkommission herein. Er setzte sich zu uns an den Tisch.
    »Wir haben den Wagen

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