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0165 - Bis zum letzten Atemzug

0165 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: 0165 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis zum letzten Atemzug
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der Kabinen riegelte ich mich ein, riss ein Blatt aus meinem kleinen Notizbuch und kritzelte schnell darauf: »In der Cattle Street wurde eine Leiche gefunden: die Frau, die wir gestern Abend in der Villa der Schmuckdiebe sahen. Mordkommission der Stadtpolizei bereits am Tatort. FBI sollte sich darum kümmern.«
    Ich rollte den Zettel zusammen und behielt ihn in der Hand. An der Theke ließ ich mir eine Schachtel Streichhölzer geben und zündete mir sofort eine Zigarette an. In der Hosentasche stieß ich das Kästchen heraus, ließ die Streichhölzer in der Tasche und drückte dafür den Zettel in die Schachtel. Ein paar Minuten später legte ich wie in Gedanken die Streichholzschachtel neben meine nächste Cola-Flasche. Natürlich hatte auch Poolis eine Schachtel Streichhölzer neben seiner Flasche liegen, und es war kein Kunststück, in einem günstigen Augenblick die beiden Schachteln gegeneinander auszutauschen.
    Als Poolis mit meiner Schachtel auf der Toilette verschwand, zahlten wir und verließen die Kneipe. Während wir gemächlich zurück zu unseren Behausungen strebten, hingen wir unseren Gedanken nach.
    ***
    Die Frau war gestern Abend in der Villa verhört worden, während man die Gangster schon zum FBI brachte. Ein Verhör an Ort und Stelle hatte sich als notwendig erwiesen, weil man die Frau nicht gut aus der Villa entfernen konnte. Sie war die einzige Pflegerin des Hausbesitzers, eines siebzigjährigen Greises, der durch einen Schlaganfall seine Sprache verloren hatte und sich kaum bewegen konnte. Wie wir bei diesem Verhör erfuhren, war der Mann, der uns den Schmuck gezeigt hatte, der Neffe und gleichzeitig der bevollmächtigte Sekretär des Greises. Die Frau hatte von den Machenschaften der Gangster nichts gewusst. Zumindest konnten wir ihr eine Mitwisserschaft nicht beweisen. Ihre eigenartige Frage, ob wir wenigstens eine Lebensversicherung hätten, begründete sie damit, dass sie uns habe warnen wollen. Aus den Zeitungen wusste sie, dass Hynes unter Mordanklage gestanden hatte, und auch die anderen Männer, die der Neffe ab und zu in der Villa empfing, schienen ihr nach dem bloßen Augenschein Gangster zu sein.
    Jetzt, knapp zwölf Stunden später, fand man die Pflegerin ermordet in der Cattle Street. War sie hier in dieser Gegend ermordet worden? Und wenn ja: Was wollte sie in einer so trüben Gegend? Was hatte sie hier zu suchen? Der Mord musste in der Nacht ausgeführt worden sein. Am helllichten Tag kann es höchstens ein Verrückter wagen, auf einem Hinterhof eine Frau umzubringen. Aber aus welchem Grund begab sich diese Frau mitten in der Nacht in ein so dunkles Viertel, wie es dieses war?
    »Ich bin gespannt, was die Mordkommission herausfinden wird«, murmelte Phil, als wir bereits wieder in der Cattle Street waren. »Da vorn kommt übrigens Poolis.«
    Tatsächlich hielt in diesem Augenblick ein schwerer Ford an der Bordsteinkante, wo die Einfahrt mündete, und Poolis stieg aus. Er schob sich durch die Gaffer, die noch immer herumstanden, jetzt aber von den uniformierten Polizisten wenigstens aus der Einfahrt herausgedrängt waren.
    »Er wird uns auf dem Laufenden halten«, sagte ich zuversichtlich. »Auch das Ergebnis der Verhöre mit den Schmuckdieben interessiert mich. Man will ja wissen, wen man da eigentlich dingfest gemacht hat. Solche Leute starten nicht nur einen Zufallscoup. Die haben solche und ähnliche Geschäfte unentwegt betrieben. Bin gespannt, wie viel davon herauskommt.«
    »Ich finde«, murmelte Phil leise, damit uns von den Passanten niemand verstehen konnte, »ich finde, wir beschäftigen uns ein bisschen viel mit Fällen, die uns von Rechts wegen gar nichts angehen. Meinst du nicht, dass wir uns jetzt allmählich um die Aufgabe bemühen sollten, deretwegen wir hierher gekommen sind?«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter: »Okay, mein Alter, nun fang nicht gleich an zu schimpfen! Was schlägst du denn vor, damit wir endlich an den Mann kommen?«
    »Noch heute Nachmittag das Personalbüro der bewussten Firma aufsuchen! Endlich an die Stelle kommen, wo das Vieh gestohlen wird! Das ist unser Fall, und darum sollten wir uns kümmern!«
    ***
    Am Nachmittag, es war gegen vier Uhr, standen Phil und ich mit den falschen Papieren, die uns das FBI ausgestellt hatte und in die die von uns angegebenen Namen eingefügt worden, waren, im Personalbüro der NMC.
    Eine Sekretärin von rund fünfunddreißig Jahren, mit scharf geschnittenem Gesicht und verkniffenen Lippen, fragte nach

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