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0165 - Bis zum letzten Atemzug

0165 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: 0165 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis zum letzten Atemzug
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verdammten Halunken!«, tönte in diesem Augenblick Phils helle Stimme vom Eingang her. »Wollt ihr wohl aufhören?«
    Sein Warnschuss peitschte über die Köpfe hinweg. Und dann krachten seine benagelten Stiefel heran. Eine warme Woge pulste durch meinen geschundenen Körper, in meinem Gehirn breitete sich ein grauer Nebel aus, der dunkler und dunkler wurde, und dann war es vorübergehend vorbei mit der Unterhaltung.
    ***
    »Du bist wirklich ein Rindvieh«, sagte Phil, als er mir in der Bude des Werkschutzes den linken Arm verband. »Wann wird aus dir je ein Diplomat, he?«
    »Nie«, sagte ich ehrlich.
    »Das könnte stimmen«, seufzte Phil. »Warum hast du ihnen nicht gesagt, sie könnten ihre zehn Dollars kriegen? Du hättest sie eben nur nicht bei dir. Sie sollten morgen wiederkommen! Morgen hätten wir uns dann immer noch überlegen können, was zu tun ist!«
    »Ich habe ihnen gesagt, dass sie von mir niemals Geld bekommen werden, weil ich es ihnen niemals geben würde. Ich denke nicht daran, eine Horde von kleinen Ratten bei ihren dreckigen Erpressergeschäften noch dadurch zu unterstützen, indem auch ich kusche! Ist das klar?«
    Phil nickte begütigend!
    »Nun reg dich nicht auf, Jerry! Du brauchst hier nicht den wütenden Bullen zu spielen! Es ist kein Torero da, der sich mit dir anlegen möchte! Nur zu! Geh meinetwegen mit deinem Dickschädel durch die Wand, wenn du glaubst, dass dein Kopf es aushält! - So, fertig. Trotzdem würde ich dir raten, jetzt zu einem Arzt zu gehen und danach ins Bett.«
    »Seit wann kannst du Chinesisch?«, grinste ich. »Ich kann nämlich kein Wort verstehen.«
    Phil seufzte.
    »Ja, ja, ich weiß. Können wir jetzt gehen?«
    »Sicher. Schnell zu Racky, ich brauche einen Whisky! Mir ist ein bisschen flau in der Magengegend.«
    Zusammen verließen wir die Firma. Von den Ratten war nichts mehr zu sehen. Phil hatte mir erzählt, dass sie sich fluchtartig abgesetzt hätten, sobald er aufgetaucht war. Ein einziger hätte noch am Boden gelegen, aber Phil habe sich sofort um mich gekümmert. Als er das erste Mal aufsah, war auch der letzte verschwunden.
    Es war nicht wichtig. Wir kannten einen: Jack Steaven. An den würden wir uns halten, wenn die Zeit kam, da die Rechnungen präsentiert wurden.
    Bei Racky herrschte der übliche Betrieb. Als wir eintraten, wurde es plötzlich totenstill. Raine stand mit seinem Schwiegersohn an der Theke. Er drehte sich langsam zu mir um.
    »Komm her, Cooks«, sagte er. »Ich geb einen aus für dich. Donnerwetter, die haben dich ganz schön zugerichtet, was?«
    Ich humpelte mit Phil hin. Ich musste mir beim Fallen die rechte Kniescheibe angestoßen haben. Jeder Schritt bereitete mir Schmerzen.
    »Was trinkst du?«, fragte Raine.
    »Whisky«, sagte ich.
    Er bestellte und wandte sich wieder an mich.
    »Wie viel wollten sie haben?«
    Ich stutzte. Und dann verstand ich. Die hatten das alle gewusst. Die wussten alle, was kommen würde, als mich Rohnes aufforderte, allein die Halle zu spritzen. Alle hatten es gewusst. Nur ich nicht.
    »Pfui Teufel«, sagte ich. »Pfui Teufel! Ihr seid Kollegen!«
    »Na, nun reg dich nicht auf«, brummte Raine gutmütig. »Sie haben es mit jedem von uns genauso gemacht. Wir berappen alle. Was willst du denn dagegen machen? Die schlagen doch jeden windelweich, wenn du dich wehrst! Sieh dich doch an!«
    Ich legte Geld auf die Theke und sagte: »Wir zahlen unseren Whisky selber, Racky.«
    Raine presste die Lippen zusammen. Dann unternahm er noch einen Versuch.
    »Nun sei vernünftig, Cooks«, sagte er begütigend. »Was hätten wir denn tun sollen?«
    Ich kippte meinen Whisky und humpelte zur Tür. Auf der Schwelle drehte ich mich noch einmal um.
    »Das kann ich euch nicht sagen, wenn ihr’s nicht selbst wisst! Aber was anderes kann ich euch sagen: Die anderen sind Ratten! Ihr seid nur feige Hunde!«
    Ich stieß die Tür auf und humpelte hinaus. Phil kam hinter mir her.
    ***
    Der Doc beim FBI pinselte die Wunde vorsichtshalber mit Jod aus. Als er einen neuen Verband anlegte, sagte er: »Harmlose Fleischwunde. Der Muskel ist nicht einmal zerrissen. Der Stich ging genau in der Faserrichtung. In ein paar Tagen sind Sie wieder okay, wenn es gut verheilt.«
    »Es ist schon so gut wie verheilt, dass ich jetzt bereits wieder fit bin«, knurrte ich.
    Der Doc starrte mich verwundert an. Es dauerte ein Weilchen, bis er begriff.
    »Ihre Sache. Ich habe keine Schmerzen, wenn Sie den Arm bewegen.«
    Jetzt musste ich wirklich lachen.
    »Okay,

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