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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer wieder Männer, die gegen diese Morde waren. Der bekannteste war Pfarrer Osenberg. In seinen Gottesdiensten wetterte er gegen die Mörder und klagte sie namentlich an. Er selbst hatte einen Sohn im Krieg verloren, ein zweiter war verschollen, und trotzdem ließ er Milde und Güte walten, statt Strenge. Das paßte den meisten Einwohnern nicht. Sie rotteten sich zusammen und schlossen ein finsteres Komplott. Eines nachts lauerten sie im Sumpf auf den Pfarrer. Er kam vom Besuch eines Köhlers zurück und lief den Häschern in die Arme. Sie machten kurzen Prozeß mit dem mutigen Mann und warfen ihn ins Moor. Er versank bei lebendigem Leibe, noch mit seiner Laterne in der Hand, während die Häscher um ihn herumstanden und sich ausschütten wollten vor Lachen. Der Pfarrer verfluchte sie zwar nicht, aber er schrie ihnen entgegen, daß, sie noch von ihm hören würden. Seit dieser Zeit geistert er nachts im Moor herum. Seine Seele findet keine Ruhe. Sie will auch keine Ruhe finden, denn er ist derjenige, der die einsamen Wanderer warnt, sich in den Geistersumpf zu begeben. Er erscheint ihnen, leuchtet sie mit der Laterne an und rät ihnen zur Umkehr. Die Laterne und sein magisches Pendel sind seine Indizien.«
    Ich nickte. Da ich Dagmar Diefenthal schräg gegenübersaß, war mir aufgefallen, daß sie bei dem Gespräch immer blasser geworden war. Die Finger hatte sie ineinander verkrampft und starrte auf die Tischplatte. Irgend etwas bedrückte sie, das stand für mich fest.
    Ich wollte es wissen und fragte: »Geht es Ihnen nicht gut, Fräulein Diefenthal?«
    »Doch, doch.«
    »Dann entschuldigen Sie.«
    »Nein, es geht ihr nicht gut«, erklärte der Professor. »Ich weiß das und kenne auch den Grund.«
    Gespannt schaute ich den Mann an.
    Professor Diefenthal lehnte sich zurück und sagte: »Dieser Pfarrer Osenberg war ein Ahnherr von mir. Und zufällig sieht er noch genauso aus wie ich.«
    Das war eine Überraschung. »Wirklich?« fragte ich.
    »Ja, Herr Sinclair. Aber es kommt noch etwas hinzu. Herr Mallmann und meine Tochter sind diesem Geist am gestrigen Tag begegnet, als sie ins Moor fuhren, um den Geistersumpf zu suchen…«
    ***
    Hoppla, das war wirklich eine Überraschung. Davon hatte mir der gute Will nichts erzählt.
    »Stimmt das?« fragte ich ihn. »Ja, John.«
    »Und jetzt?«
    »Wir haben auf dich gehofft. Wir hätten gern, daß du das Rätsel auflöst.«
    Ich, nickte. »Aber an sich geht es um den Umweltskandal.«
    »Ja, das war der Aufhänger.«
    Dagmar Diefenthal fragte: »Werden Sie mit uns in das Moor fahren, Herr Sinclair.«
    »Natürlich. Wann?«
    »Am besten gleich.« Will Mallmann gab die Antwort. »Du wirst dich vielleicht wundern, John, aber an dieser bewußten Stelle steht bereits ein Bagger. Professor Diefenthal wollte dort Bodenproben entnehmen. Das können wir ja zusätzlich noch machen.«
    »Natürlich«, Hier griffen zwei Fälle ineinander. Wobei ich mich noch fragte, ob die Tiermutation etwas mit dem Pfarrer zu tun hatte oder ob sich die Tiere durch dieses verdammte Gift so entwickelt hatten. Beides stand zur Disposition.
    »Haben Sie schon mit den Bewohnern hier gesprochen«, erkundigte ich mich.
    »Nein, wir wollten keinen beunruhigen.«
    »Dann fahren wir allein?«
    »Ja.«
    Mir war es recht. Zudem, war mir auch der Tag lieber als die Nacht. Und ich wurde das Gefühl nicht los, daß uns einiges bevorstand. Was das anging, sollte ich mich nicht geirrt haben.
    »Wer fährt mit mir?« fragte ich.
    Der Professor hob die Hand. »Ich werde so frei sein, Herr Sinclair.«
    »Okay.« Ich mußte grinsen, weil der gute Will ein leicht rotes Gesicht bekam. »Ihre Tochter hat sich ja schon an den Chauffeur gewöhnt«, sagte ich.
    »Das stimmt.«
    Wir standen auf. Ich wollte mein Frühstück bezahlen, doch Will ließ das nicht zu.
    Fünf Minuten später saßen wir in den Wagen. Will fuhr mit seinem Opel voran, ich hängte mich hinter ihn, wobei ich gespannt war, welche Überraschungen das Moor für uns noch auf Lager hatte. Die breiten Reifen des Lastwagens wühlten den Weg auf. Sie durchbrachen die Grasnarbe, schleuderten faustgroße Stücke Erde hinter sich und ließen sich unter keinen Umständen von ihrem Ziel abbringen.
    Das war der Sumpf!
    Der Mercedes hatte Giftfässer geladen. Genau 18 standen auf der Ladefläche. Sie waren festgezurrt worden, damit sie nicht umkippten.
    Die Fabrik, die die Giftfässer loswerden wollte, lag 30 Kilometer nördlich, dicht an der Küste. Für die beiden Fahrer

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