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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich in Bewegung. Seine Augen wurden groß, als er neben Haas stehenblieb und die beiden übergroßen widerlichen Kröten sah.
    »Mann, die sind ja wie Schweine!« flüsterte er.
    Michael Haas nickte. »Genau.«
    »Leg sie um!«
    Haas hob die Schrotflinte. Als hätten die Kröten es geahnt, wuchteten sie vom Boden ah.
    Der Mann schoß. Eine armlange Feuerlohe fauchte aus der Mündung. Zusammen mit einem Hagel von gehacktem Schrot, brannte und hieb die Ladung in die Körper der beiden Kröten. Wieder einmal machte sich die Streuwirkung bezahlt.
    Die Kröten wurden im Sprung zerfetzt. Viel blieb von ihnen nicht übrig. Voller Wut stampfte Haas mit dem Kolben auf die Überreste. »Solche Biester habe ich noch nie gesehen.« Er drehte die Waffe wieder um, kippte den Lauf und lud nach.
    Das waren die letzten beiden Patronen, die er mitführte. Eine behielt er noch in der Tasche.
    »Fällt dir eigentlich nichts auf?« fragte Bast.
    »Nein, wieso?«
    »Die Stille ist verdammt unnatürlich. Da hörst du keinen Laut. Wie auf dem Mond.«
    »Warst du denn schon mal da?« spottete Haas.
    »Laß die Scherze, mir ist verflucht ernst.«
    Haas nickte. Auch er stand jetzt und lauschte. Sein Freund hatte recht. Da stimmte was nicht.
    Aber wieso?
    »Schätze, wir verziehen uns«, schlug Matthias Bast vor. »Hier halte ich es nicht länger aus.«
    Dann hörten sie das Summen.
    Beide drehten sich auf der Stelle und blickten dorthin, wo die meisten Bäume standen.
    Da war alles schwarz.
    Eine gewaltige Wolke schwebte zwischen den Ästen und Zweigen. Eine Wolke, die nicht stand, sondern sich bewegte und jetzt auf sie zuflog.
    Beide ahnten die Gefahr, und beide reagierten richtig. Während sich Michael Haas im Führerhaus in Sicherheit brachte, wollte Bast das gleiche tun.
    Er rutschte aus.
    Plötzlich lag er im Dreck. Der Fluch erstickte ihm auf den Lippen, weil Wasser in seinen Mund drang.
    Als er sich erhob, waren die Fliegen da, und Michael Haas hämmerte wuchtig die Tür zu.
    ***
    Das Moor!
    Wieder einmal erlebte ich es hautnah. Eine Gegend, die unzweifelhaft ihren Reiz hat, die wichtig für die Ökologie, aber auch ungeheuer gefährlich ist.
    Will Mallmann fuhr langsam. Ein paarmal merkte ich, wie sein Wagen schmierte, weil die Reifen nicht mehr faßten, denn die Unterlage war einfach zu glatt. Auch ich kam mit dem Golf nicht so zurecht und hatte Mühe, ihn in der Spur zu halten.
    Professor Diefenthal merkte natürlich, was los war. »Ist nicht so einfach wie auf der Straße, wie?«
    »Da sagen Sie was.«
    »Und Sie beschäftigen sich mit Geistern und Dämonen?« erkundigte er sich.
    »Ja.«
    »Dann glauben Sie die Sache mit dem Pfarrer Osenberg?«
    »Unbedingt.«
    »Wie schätzen Sie ihn ein?«
    »Dazu müßte ich erst mit ihm reden.«
    »Stimmt«, sagte der Professor.
    Dann hätte ich eine Frage. »Sie heißen Diefenthal, aber nicht Osenberg. Wie ist das möglich, wo er ihr Ahnherr war.«
    »Das ist mütterlicherseits gewesen.«
    »Und er sieht so aus wie Sie?«
    »Ja, das muß eine Laune der Natur gewesen sein. Ein Schlag der Hölle vielleicht auch.«
    »Möglich.«
    Ich ließ Will Mallmann nicht aus den Augen. Wir kamen nur langsam voran, weil die Räder oft sehr tief einsanken. Doch beide Wagen schafften es immer wieder freizukommen.
    Unzählige Insekten umschwirrtem uns. Sie klebten auch an den Scheiben. Ihre Körper und das Blut bedeckten das Glas mit einem regelrechten Schmier.
    Ich spritzte Wasser dagegen und betätigte die Wischer. Das nutzte nichts, die Tiere hafteten zu fest. Sie sahen auch normal aus. Nicht wie die Riesenfliegen, von denen mir Will Mallmann berichtet hatte. Zu optimistisch wollte ich allerdings nicht sein, denn noch hatten wir den Geistersumpf nicht erreicht.
    Als die Bremsleuchten des Mantas aufglühten, stoppte auch ich. Der Golf rutschte ein wenig vor, zu feucht war der Boden noch.
    »Was ist denn nun?« fragte Professor Diefenthal und runzelte unwillig die Stirn.
    »Das werden wir gleich haben«, erwiderte ich und öffnete die Tür, denn Will Mallmann und Dagmar hatten an ihrem Wagen das gleiche getan. Lag vielleicht ein Hindernis auf dem Weg?
    Nein, das war nicht der Fall. Allerdings konnte ich über das Dach des Opels schauen und sah auch, weshalb Kommissar Mallmann so plötzlich gestoppt hatte.
    Vor dem Wagen stand ein Mann.
    Weiße Haare, ein langer Mantel, ein weißer Oberlippenbart, fast ein Ebenbild des Professors. Und er trug eine Laterne in der Hand.
    Das mußte der Geist des Pfarrers

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