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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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änderte sich, wurde grau, und zurück blieb nur eine leere Hülle.
    Dagmar Diefenthal öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Will Mallmann ließ es nicht dazu kommen. Er war schneller, bückte sich und zog die Frau auf die Beine.
    »Weg hier!« schrie er. »Wir müssen weg!«
    Dagmar nickte.
    Sie und Will sahen aus, als hätten sie im schlammigen Wasser gebadet. An ihrer nassen Kleidung klebten zahlreiche Algen, Grashalme und Blätter. Das feuchte Zeug dampfte, die Luft war kaum zu atmen, es wurde schwül wie in einem Treibhaus.
    Der Kommissar nahm die junge Doktorin an der Hand. Gemeinsam rannten sie los. Ihre Füße platschten in das Wasser, das hoch aufspritzte. Sie keuchten und bissen gleichzeitig die Zähne zusammen. Nur nicht aufgeben, weg, einfach weg hier.
    Beide stolperten mehr, als daß sie gingen. Der Boden war glitschig, glich manchmal einer Rutschbahn, aber sie rissen sich zusammen und gaben nicht auf.
    Zurück blieb das Geistermoor, dieser unheimliche Krater, in dem das Böse lauerte.
    Die Gefahr war noch nicht vorbei.
    Sie hockte in Gestalt zweier Vögel auf einem Baum und war blitzschnell da, als die beiden Flüchtlinge den Baum passierten. Krächzend stießen zwei Raben hinab, breiteten ihre Flügel aus und nahmen Kurs auf die beiden Menschen.
    Will und Dagmar zogen die Köpfe ein.
    Die Vögel waren aggressiv und starteten, nachdem sie einmal die beiden verfehlt hatten, zu einem neuen Angriff. Diesmal kamen sie von vorn. Pfeilschnell schossen sie heran, die Schnäbel weit aufgerissen, die schmalen, roten Zungen vorgestreckt.
    Mallmann hechtete nach links weg, Dagmar Diefenthal zur anderen Seite.
    Aber die Vögel waren schlau. Auch sie teilten sich. Will gelang es, mit einem Faustschlag eines der Tiere zu treffen und somit zurückzuschleudern. Dagmar aber schlug ein Loch in die Luft. Schon hockte der Vogel auf ihrer Schulter.
    Er hackte zu.
    Dagmar schrie auf, als sie den Schmerz an der Wange spürte. Ein Stück Haut war herausgerissen worden, die blutende Wunde war groß wie ein Fünfmarkstück.
    In einem Anfall von wilder Panik schlug die junge Doktorin um sich, traf auch mit dem angewinkelten Ellbogen das Tier und schleuderte es von ihrer Schulter.
    Sofort flatterte der Vogel wieder hoch.
    Da fiel ein Schuß.
    Will Mallmann hatte seine Walther gezogen und sofort gefeuert. Das Bleimantelgeschoß hieb in den Körper des Vogels und riß ihn auseinander. Einige Federn flatterten hoch, das Gefieder färbte sich rot, dann blieb der aggressive Vogel tot liegen.
    Der zweite wischte heran.
    Er zielte nach Wills Kopf.
    Der Kommissar drehte sich, während er am Boden hockte, und bekam das Tier vor die Mündung.
    Abermals feuerte er.
    Mitten im Flug wurde der Vogel getroffen. Er flatterte noch zweimal mit den Flügeln und sackte dann wie ein Stein in die Tiefe. Sein Körper klatschte in eine große Pfütze und versank.
    Der Kommissar stand auf.
    Dr. Dagmar Diefenthal hockte am Boden und weinte. Es war zuviel für sie gewesen. Eine Hand hielt sie gegen die Wange gepreßt, wo ihr der Vogel mit seinem Schnabel eine Wunde beigebracht hatte, die stark blutete. Obwohl Dagmar die Hand dagegengepreßt hielt, sickerte es rot zwischen ihren Fingern durch.
    Will Mallmann kniete sich neben sie. »Darf ich mal?« fragte er und drückte ihr behutsam die Hand zur Seite.
    Eine widerliche Wunde, das sah der Kommissar sofort. Er holte ein sauberes Taschentuch hervor und preßte es auf die Stelle. »Halten Sie das Tuch fest, bis wir am Wagen sind, dort habe ich einen Verbandskasten.«
    Dagmar nickte.
    Der Kommissar reichte ihr die Hand und half ihr auf die Füße. »So«, sagte er, »jetzt hoffe ich, daß wir Ruhe haben.«
    Die Hoffnung erwies sich nicht als trügerisch. Unangefochten erreichten sie den Manta.
    Der Wagen stand inmitten eines Sees. Will Mallmann wurde bleich. Es war fraglich, ob sie da rauskamen.
    Er probierte es.
    Die Räder drehten durch, Schlamm und Wasser spritzten hoch, der Manta selbst bewegte sich kaum vom Fleck. Will stieg wieder aus und bat Dagmar, sich hinter das Steuer zu setzen. »Versuchen Sie es mal«, sagte er. »Ich schiebe.«
    Zweimal würgte die Frau den Motor ab. Sie war zu nervös. Will hatte sich hinter den Kofferraum gestellt. Fast bis zu den Knien stand er im Dreck. Beide Hände stemmte er gegen das Blech und drückte. Was er selbst nicht für möglich gehalten hatte, schafften sie.
    Der Manta kam frei.
    Verschwitzt, naß, aber dennoch von einigen Sorgen befreit nahm der Kommissar

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