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0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir! schrie es mir dort stumm entgegen.
    Und ob ich half.
    Der Dolch besaß die gleiche Wirkung wie die Silberkugeln. Ich führte den Arm schräg, als ich ihn nach unten sausen ließ, denn ich wollte nicht riskieren, daß ich durch den Tentakel stach und dabei den Arm des rothaarigen Mannes verletzte.
    Leicht fuhr die Klinge in die weiche, aber dennoch voller Kraft steckende Masse.
    Plötzlich zuckte der Arm hoch. Ich kam wurde an der Schulter getroffen. Der Schlag warf mich etwas zurück, ich fing mich aber wieder schnell und bekam mit, wie sich der Tentakel vom Körper des Mannes abwickelte.
    Der andere war frei!
    Er hatte den Mund weit auf und saugte den Atem in die Lungen. Dabei hielt er sich die Brust, dort mußte er starke Schmerzen verspüren.
    Ich konnte nicht länger mit ihm hierbleiben. »Kommen Sie!« rief ich und streckte ihm meine Hand entgegen.
    Er kam mir mit seinem zitternden Arm entgegen. Unsere Hände hatten sich schon berührt, als es geschah.
    Plötzlich bekam der schwere Lastwagen abermals einen Schlag, neigte sich noch mehr zur Seite und kippte…
    ***
    Es geschah etwas schneller als in Zeitlupe.
    Doch stellen Sie sich mal vor, wir hockten im Führerhaus, das schwere Gefährt neigte sich auf die Seite und wir konnten nichts tun. Schon drang die erste Flüssigkeit durch die offene Scheibe an der mir gegenüberliegenden Seite. Es flogen Dreck und Schlamm, der Wagen bekam noch einmal einen Stoß, rutschte wie auf einer seifigen Ebene ab und lag dann ruhig.
    Voller Todesangst klammerte sich der rothaarige Mann an mir fest. In den Augen leuchtete die Panik, und ich versuchte, ihn mit ruhig gesprochenen Worten zu besänftigen.
    Durchdrehen durften wir jetzt auf keinen Fall.
    »John! John!«
    Das war Will Mallmanns Stimme, und sie erklang verdammt weit entfernt. Demnach waren wir ein gehöriges Stück gerutscht.
    »Ich bin okay, Will!« brüllte ich zurück, und der Rothaarige zuckte zusammen. »Wir müssen nur sehen, daß wir hier rauskommen.«
    »Sei vorsichtig!«
    Ich gab keine Antwort mehr, sondern schaute den Fahrer an.
    »Schaffen wir es denn?« fragte dieser.
    »Mal sehen!«
    »Wir müssen.«
    »Wer sind Sie?« fragte er. Ich stellte mich vor.
    »Engländer?«
    »Ja.«
    »Ich heiße Michael Haas.«
    »Sie und Ihr Partner haben das Gift in diesen Tümpel gekippt?«
    »Ja, verdammt.«
    »Darüber reden wir später.«
    »Das schaffen wir nie. Matthias ist tot. Den haben die Fliegen gekillt.«
    Scharf sog ich die Luft ein. Dann hatte dieser Fall das erste Opfer gekostet. Ich wollte dafür sorgen, daß es nicht mehr wurden. Vorsichtig zog ich mich zurück, Wobei ich darauf achtete, daß ich mich nicht zu hastig bewegte.
    »Bleiben Sie am Ball«, riet ich Haas, »und lassen Sie um Gottes willen meine Hand nicht los.«
    Er nickte.
    Zum Glück unterstützte er mich bei meinem Bemühen. Er stemmte sich ebenfalls ab, wenn ich mich rücklings auf die andere Tür zubewegte.
    So einfach war das nicht, denn der Lastwagen lag genau auf der rechten Seite.
    Mit dem Fuß stieß ich die Tür auf. Zum Glück hielt sie und fiel nicht wieder zurück.
    Es bereitete mir Mühe, die Hand des anderen zu lösen, denn er wollte unbedingt festhalten. Doch es ging nicht anders. Erst einmal mußte ich den Lkw verlassen.
    Ich umfaßte die Regenrinne mit beiden Händen und zog mich mit einem Klimmzug in die Höhe. Dann kletterte ich auf das Dach und ließ einen ersten Blick in die Runde schweifen.
    Es sah böse aus.
    Wir waren den gesamten Hang hinabgerutscht und lagen nun auf dem Grund des Kraters, wo so viele Menschen den Tod gefunden hatten. Auch der Wagen lag nicht ruhig. Er sank langsam aber beständig immer tiefer.
    So war es eine Frage der Zeit, bis er endgültig gesunken war.
    Und wir mit?
    »John!«
    Ich drehte den Kopf. Will Mallmann und die Diefenthals standen am Kraterrand und schauten in die Tiefe. Mit einem Seil hätten sie uns hoch hieven können, aber das hatten wir nicht.
    Wir mußten uns etwas anderes einfallen lassen. Nur — was?
    Ich suchte nach einem weiteren Tentakel, konnte aber keinen entdecken. Bestimmt lauerten sie unter der grün schillernden Oberfläche des Sumpfs.
    »Kommen Sie!« schrie ich Michael Haas zu.
    »Ja.«
    Seine Stimme klang nicht mehr so kläglich oder angsterfüllt wie zuvor.
    Er hatte sich wieder einigermaßen gefangen und kämpfte sich in die Höhe.
    Dann stieß ich die Tür zu, so daß wir auf der Außenseite stehen konnten und zusahen, wie der verdammte Lastwagen weiter von dem

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