Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf

Titel: 0165 - Die Bestien aus dem Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sumpf gefressen wurde.
    »Hier kommen wir nicht weg!« schrie Haas.
    »Hören Sie auf zu jammern. Natürlich packen wir es. Sie müssen sich nur zusammenreißen.« Ich schaute hoch und wollte Will Mallmann anrufen, doch der war verschwunden.
    »Wo steckt Mallmann?« rief ich.
    »Er läuft zum Bagger«, erwiderte Dagmar Diefenthal.
    Ich grinste. Der alte Fuchs hatte eine gute Idee gehabt. Wenn der Schwenk-Kran bis zu uns reichte, konnte Will Mallmann uns beide retten.
    »Jetzt drücken Sie nur noch die Daumen«, sagte ich zu meinem unfreiwilligen Partner.
    Haas nickte.
    Will hockte bereits im Führerstand der Maschine. Noch war nichts zu hören. Es würde auch noch eine Weile dauern, bis sich der Greifarm in Bewegung setzte, denn Will mußte sich erst mit den zahlreichen Hebeln und Instrumenten vertraut machen.
    Die Zeit verging sehr schnell. Immer wieder suchten meine Blicke die Oberfläche ab.
    Zum Glück tat sich dort nichts. Trügerisch ruhig lag sie vor unseren Augen.
    Michael Haas zitterte. Sein Adamsapfel hüpfte nervös auf und ab, so oft schluckte er.
    Meine Ruhe war ein wenig gespielt, denn auch mich hielt die Spannung gepackt.
    Wir standen hier auf der Tür des Lastwagens, und der sank Zentimeter für Zentimeter in die Tiefe. Es war wirklich nur eine Frage der Zeit, wer schneller sein würde.
    Mallmann oder wir?
    Den Diefenthals erging es nicht anders. Sie standen noch immer am Rand des Kraters.
    Ihre Blicke wieselten zwischen dem Bagger und uns hin und her.
    Ich dachte auch an die Gefahren, die auf uns lauerten und rief ihnen zu: »Geht in den Wagen, dort seid ihr sicherer.«
    Sie blieben.
    Unter uns schmatzte, rauschte und gurgelte es. Das geschah immer dann, wenn Wasser in die Öffnungen des Lkw strömte. Das Fahrzeug wurde schwerer, es bekam mehr Gewicht und sackte deshalb schneller in die Tiefe des mordgierigen Geistersumpfs.
    Da hörten wir das Rattern!
    Endlich. Will hatte die Maschine angestellt. Uns fiel ein dicker Stein vom Herzen.
    Jetzt kam es darauf an.
    Der lange Greifarm bewegte sich. Er schwang vor, wieder zurück, nach rechts und links.
    Auch die Schaufel öffnete sich. Ich sah die langen, glänzenden Metallzinken, die mir wie die Reißzähne eines Hais vorkamen und hoffte nur, daß Will das Gerät soweit bedienen konnte, daß ich nicht zwischen die Zinken geriet.
    Mallmann übte einige Maler. Das war gut so. Er mußte einfach mit dem Bagger umgehen können; sonst fegte er uns vielleicht noch durch eine unbedachte Handlung in den Sumpf.
    »Verdammt, der soll sich beeilen!« knirschte Haas.
    »Halten Sie den Mund.«
    »Wollen Sie verrecken?«
    »Nein, aber ich will, daß unsere Rettung gelingt und nicht durch unüberlegte Reaktionen in Gefahr gebracht wird.«
    »Mann, Sie haben Nerven!«
    »Zum Glück, mein Lieber, zum Glück.« Dann kümmerte ich mich nicht mehr um ihn, sondern schaute zu, wie der lange Arm über den Sumpf hinwegfuhr und sich uns zum Ziel nahm.
    Die Trosse, an denen die Schaufel hing, lief über mehrere Rollen. Will hatte den richtigen Hebel oder Knopf gefunden, den er betätigen mußte, um die Schaufel genau zu dirigieren. Er ließ sie etwas nach unten sinken.
    Ich schätzte die Entfernung ab.
    Die Perspektive war zwar ein wenig schlecht, doch die Schaufel mußte sich etwa in Kopfhöhe befinden.
    Sie schwang näher.
    Mallmann war ein richtiger Könner. Ich würde mich später bei ihm für die Rettung revanchieren.
    Noch war es nicht soweit.
    Der Kommissar mußte achtgeben, denn die Schaufel schwang doch einige Male sehr stark hin und her.
    Ich beobachtete es sehr mißtrauisch. Und dann schrie Michael Haas auf. So schnell es ging drehte ich mich. Sie stürzten aus der Luft auf uns zu.
    Vier wilde, wahnsinnig gewordene Vögel…
    ***
    Normalerweise wäre es relativ einfach gewesen, sich dieser Vögel zu erwehren, aber wir befanden uns hier nicht auf normalem Boden, sondern auf schwankendem Boden und hatten zudem noch verdammt wenig Platz.
    »Hinlegen!« brüllte ich Haas an.
    Er reagierte nicht sofort und mußte die Folgen tragen, denn zwei schwarze Vögel flogen ihn direkt an und hackten mit ihren Schnäbeln nach ihm. Plötzlich blutete sein Ohr, und auch im Nacken war er von den Biestern getroffen worden.
    Bei mir prallte ein Vogel gegen die Brust. Es war ein Rabe. Bevor er seinen Schnabel durch die Kleidung und in mein Fleisch hauen konnte traf ihn meine Faust. Ich hatte so wuchtig zugeschlagen, daß der Vogel in den Sumpf klatschte.
    Sofort zog ich meinen Dolch.
    Mit

Weitere Kostenlose Bücher