0165 - Kontaktschiff Terrania
setzte sich auf den kleinen Konverter. Er wußte nicht, ob die Schreckwürmer in der Lage waren, aus seiner Haltung auf seine Einstellung zu schließen. Aber da sie das Lachen verstanden hatten, war anzunehmen daß sie Leydens lässige Haltung als Ausdruck der Sicherheit werteten. Und das wollte er erreichen.
Vom Konverter aus rief er: „Ooff, warum sollen wir noch länger warten? Ich sehe keinen Grund dazu, auch wenn du mit deiner Rasse noch näher herankommst! Vor allen Dingen, was ist aus unserem Freund geworden?" Sofort kam Ooff sAntwort: „Wir prüfen an ihm, ob wir deinen Worten glauben können, Leyden!"
Der junge Wissenschaftler reagierte scharf. „Woraus besteht diese Prüfung, Ooff? Wird dadurch das Ego unseres Freundes freigegeben?"
„Das droht ihm noch nicht, Leyden. Wir überprüfen seinen Geistesinhalt. Er hat es uns leichtgemacht, weil er vorher gegessen hat. Leyden, warum ist er dein Freund?" Auch Neev zuckte bei dieser Frage zusammen. War sie nicht das erste Anzeichen, daß die feindliche Einstellung der Schreckwürmer langsam abgebaut wurde? Aber wenige Momente später flammte den Männern aus einigen hundert Schreckwurmaugen der pure Haß entgegen. Ooff war der Sprecher einer ganzen Rasse. Keine fünf Meter trennten die beiden Männer von dem alten Schreckwurm, der in seine Gedankenimpulse auch seinen ganzen Haß hineingelegt hatte: „Leyden, du bist der unerbittlichste Feind unserer Rasse!" Tyll Leyden hatte die Befürchtung gehabt, daß die Schreckwürmer zu diesem Urteil kommen konnten.
Das Leben der beiden Terraner war noch nie so gefährdet gewesen wie in diesem Augenblick.
„Ooff, ich bin euer Freund! Ich bin gekommen, um euch die Freundschaft meiner Rasse zu bringen. Sondiert den Geistesinhalt unseres Freundes, der zu deiner Rasse gehört; ihr müßt entdecken, daß ich die Wahrheit gesagt habe. Und ihr müßt herausfinden, daß ich mehr, über euch und eure Entstehung weiß als ihr selbst!" Tyll Leyden verstand nicht, woher er diese Sicherheit und Ruhe genommen hatte, um diese Erwiderung auch überzeugend auszusprechen. Er wußte nur, daß jetzt ein einziges falsches Wort Neev und ihn das Leben kosten konnte.
Er sah sich von haßfunkelnden großen Augen umgeben; er entdeckte aber auch, daß der Haß in Ooffs Augen an Stärke verloren hatte. „Leyden ..." Der Übersetzer verstummte.
Was ist jetzt schon wieder geschehen', fragten sich beide Männer alarmiert. Ihr Blick galt nur dem alten Schreckwurm Ooff.
Der hatte die Augen geschlossen. Langsam öffnete er sie nach einer Weile wieder. Verzweiflung sprang die beiden Wissenschaftler an; Verzweiflung, die mit Trauer vermischt war.
Leyden wehrte sich gegen diese Gefühle. „Ooff, ich verstehe dich nicht. Erkläre mir, was eure Verzweiflung zu bedeuten hat!"
Stärker als je zuvor rauschte es im Symboltransformer. Dann kam Ooffs Antwort: „Leyden, du hast unsere Zukunft vernichtet!"
Der junge Physiker und Astronom verstand das Schreckwurmwesen. Ooff spielte auf die Vernichtung der in Herkules metamorphierenden Molkex-Masse an. Aber Leyden verstand die Anspielung nicht vollständig.
„Leyden, du bist, ohne es zu wissen, zum Vernichter unserer Zukunft geworden. Du nennst deinen Freund aus unserer Rasse Peterle. Bleiben wir dabei, so lange wir noch miteinander reden.
Es verhindert Irrtümer. Es bleibt uns nur unverständlich, wie ihr Menschen es fertiggebracht habt, Peterle Freundschaft vorzugaukeln." In diesem Augenblick begriff Leyden alles. Er erkannte auch, wie völlig anders als bei den Menschen die Denkprozesse bei den Schreckwürmern abliefen. Die Schreckwürmer mußten die Zerstörung von Herkules und seiner Molkex-Masse anders sehen als die Menschen. Und Tyll Leyden versuchte jetzt, Ooff das Suprahet zu erklären und in welchem Zusammenhang das Molkex dazu stand. Leyden brauchte keine Kraft, um seine Gedanken in Worte zu fassen. Er sprach wie ein Mensch, der sein eigenes Ich preisgibt.
„Wir haben dich verstanden, Leyden", sagte Ooff. „Wir sehen auch ein, daß es sinnlos ist, Neev und dich zu töten. Wir begreifen auch, warum uns vor Wochen etwas rief und quälte, um dann schlagartig abzubrechen. Es endete mit der Zerstörung von Herkules. Die Vernichtung des Suprahet hat uns das Tor in unsere Zukunft verschlossen."
Leyden hatte schon eine Erwiderung bereit, als er stutzte. Ihm kam ein unheimlicher Verdacht. Sollten die Hyper-Verbindungen der Molkex-Massen untereinander viel inniger sein als man vermutet hatte? War
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