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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterbraut
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einen möglichst guten Eindruck aufeinander zu machen.
    Um halb neun begannen sie mit Cocktails. Um halb zehn hatten sie schon allerhand getrunken und lachten viel und ein wenig laut. Um elf ließ Nitas Begleiter eine Flasche Champagner auffahren, der nach einer Stunde eine zweite folgte.
    »Ich fresse einen Besen, wenn der Bursche es nicht darauf anlegt, die Kleine betrunken zu machen«, sagte mein Freund, und ich musste zugeben, dass es auch tatsächlich so aussah.
    Um halb eins war auch diese zweite Flasche geleert, und das Pärchen war schon so weit gekommen, dass es Nita zuließ, als er sie zärtlich um die Schulter fasste. Nicht nur das, sie bog den Kopf zurück und blickte ihm tief in die Augen.
    »Ich glaube, wir haben unser Geld umsonst ausgegeben«, meinte Phil. »Der Kerl hat wenigstens sein Vergnügen und wir müssen zusehen.«
    Nitas Kavalier winkte dem Kellner.
    Wir bezahlten ebenfalls und schafften es früher als die beiden, am Parkplatz zu sein. Wir saßen bereits in unserem Wagen, als sie ankamen.
    Dann gab es eine Meinungsverschiedenheit. Nita wollte absolut ihren Sportwagen benutzen, was der Mann nicht zuließ. Damit hatte er imbedingt Recht, denn sie war beschwipst und hätte möglicherweise Unsinn gemacht. Nach einigen Minuten ließ sie sich überzeugen und stieg zu ihm in seinen Buick ein. Ihr Auto ließen sie stehen.
    Als sie abfuhren, überlegte ich mir, ob es überhaupt einen Zweck habe, uns hinter sie zu hängen, aber wir hatten die Sache nun einmal begonnen, und ich war wirklich neugierig, wie Nita sich weiterhin verhalten würde. Ich hatte angenommen, die beiden würden den angebrochenen Abend in irgendeiner kleinen Bar fortsetzen, aber da hatte ich mich getäuscht. Sie fuhren den gleichen Weg, den Nita gekommen war, und stoppten vor dem Appartementhaus in der Monterey Avenue. Einträchtig stiegen sie aus und verschwanden nach drinnen.
    »Was nun?«, fragte Phil. »Ich denke, wir hauen ab. Sie kommen doch so schnell nicht wieder zum Vorschein.«
    Zuerst war ich geneigt, mich seiner Ansicht anzuschließen, aber dann überlegte ich, Nita Nelson gehörte nicht zu den Frauen, die sich einem Mann beim ersten Rendezvous an den Hals werfen. Wenn sie ihn mitgeschleppt hatte, so musste sie dafür einen triftigen Grund haben. Diesen Grund hätte ich gern gewusst.
    »Sehen wir einmal nach, ob abgeschlossen ist«, schlug ich vor.
    Zu unserer Überraschung war die-Haustür nicht verschlossen, und so brauchten wir den Pförtner nicht zu belästigen. In der Halle gab es, wie überall, ein Verzeichnis der Mieter, und Nita Nelson war als Bewohnerin des Appartements sechzig im vierten Stock auf geführt.
    Wir holten uns den Lift herunter, stiegen ein. Das Ding war bestimmt so alt wie das Haus. Es tuckerte und stieß, aber wir kamen mit heiler Haut oben an.
    Appartement sechzig befand sich im Seitenflügel. Wir mussten also einen Gang hinauf und dann nach rechts. Endlich standen wir vor der Tür mit der Messingnummer 60 und dem Namenschild NELSON. Phil legte das Ohr dagegen und zuckte die Achseln.
    »Nichts zu hören, Doppeltüren natürlich.«
    »Warten wir etwas«, sagte ich. »Ich habe da so eine Ahnung.«
    Wir zogen uns ein paar Meter zurück und harrten der Dinge, die meiner Ansicht nach kommen würden. Es dauerte eine Viertelstunde, und dann fing mein Freund ernsthaft an zu drängen, wir sollten diese zwecklose Nachtwache endlich aufgeben.
    »Wenn die zwei da drinnen wüssten, wie gut sie bewacht werden, lassen sie uns eine Ewigkeit warten«, meinte er.
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, als es bumste. Es bumste nur ein einziges Mal, aber mir schien es in der Stüle wie ein Donnerschlag. Irgendjemand oder irgendetwas war gegen die Tür geflogen.
    Mit zwei Schritten war ich heran. Die Tür war aus irgendeinem Grunde unverschlossen, und ich riss sie auf. Dahinter war eine zweite-Tür, was drinnen vorging konnten wir nur ahnen. Es hörte sich an wie das Klappern zweier Holzstöcke auf einem Schlagzeug. Dieses Geräusch veranlasste uns, auch die zweite-Tür aufzureißen. Weder Nita Nelson noch ihr Kavalier hörten uns.
    Nita hatte wohl auch an ihm die im Sportclub erworbenen Fähigkeiten ausprobieren wollen und war an den Falschen geraten. Sie lag rücklings über der Couch und versuchte ihn zum Loslassen zu bringen, aber die kurzen Haken, mit denen sie ihn traktierte, wurden immer schwächer. Das Geräusch, was wir gehört hatten, war das-Trommeln ihrer Absätze auf dem Fußboden.
    Dann sah ich, dass

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