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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterbraut
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war flink.
    Der erste Boxhieb kam kurz, schnell und hart und knallte seitlich auf Marsh’s Kiefer. Es war ein geschickter und guter Schlag, aber er hatte absolut keine-Wirkung. Marsh bewegte seinen dicken Kopf kaum mehr als einen halben Inch. Er hatte auch gar nicht versucht dem Hieb auszuweichen. Er gab ein Geräusch von sich, das wie ein fröhliches Glucksen klang, streckte die rechte Hand aus und packte seinen Gegner an der Kehle.
    Der Rausschmeißer versuchte ihm das Knie in den Leib zu stoßen, aber Mars hob den schweren Mann mit Leichtigkeit hoch. Er packte ihn mit der Linken am Gürtel. Der Gürtel knackte und riss. Da stellte er ihn wie eine Puppe wieder auf die Füße, legte nunmehr seine Hand auf die Brust des anderen und gab ihm einen Stoß. Der Rausschmeißer flog wie ein Ball durch die Gegend, seine Arme ruderten wild in der Luft herum, dann krachte er gegen einen Tisch, von dem die Gäste in letzter Sekunde geflüchtet waren, und knallte mit dem Schädel gegen eine Säule.
    An dieser Säule rutschte er dann langsam herunter und blieb liegen.
    »Was so ein Bursche sich alles einbildet«, schmunzelte Marsh und rieb sich die Hände. »Johnny, gib mir einen Brandy.«
    Der Barmann war blass geworden und wagte nicht mehr, zu widersprechen. Marsh kippte den Drink und fragte erneut: »War Peggy hier?«
    »Wirklich nicht.«
    Marsh blickte ihn durchdringend an, zuckte resigniert die Schultern und klemmte sich auf einen Hocker.
    »Noch einen Brandy«, bestellte er und warf zur Bekräftigung eine Zehn-Dollarnote hin. »Sag mir, wenn der Lappen zu Ende ist. Du kannst auch einen mittrinken.«
    Der Bartender bleckte seine weißen Zähne und ließ vor allem einmal den Schein in der Schublade verschwinden. Inzwischen hatte sich auch der Rausschmeißer wieder aufgerafft. Zuerst grunzte er und wälzte sich auf den Bauch. Danach stützte er sich auf Hände und Knie, schüttelte zur allgemeinen Erheiterung seinen brummenden Schädel und kam dann langsam wieder hoch. Da stand er nun, machte ein schrecklich blödes Gesicht und überlegte, ob er einen zweiten Versuch machen solle, Marsh abzuservieren. Offenbar aber war ihm noch ein bisschen Verstand geblieben. Seine heilen Knochen waren ihm lieber als der Verlust seines Prestiges. Er drehte sich um und ging, als habe er mit alledem nichts zu schaffen, auf eine Tür mit der Aufschrift PRIVAT zu. Marsh merkte gar nicht, wie sein Feind sich drückte. Er hatte es wohl nicht anders erwartet.
    Er setzte sich an der Bar fest und trank mit unheimlicher Geschwindigkeit einen Brandy nach dem anderen.
    Es war inzwischen zehn Uhr fünfzehn geworden, und ich hielt es für an der Zeit, mich einmal nach Jerry umzusehen.
    Ich ging hinaus in den Vorraum und in eine der Zellen. Wie ich mir gedacht hatte, langweilte mein Freund sich zu Tode und war infolgedessen schlechter Laune.
    »Wenn das so weitergeht, setze ich mich in meinen Jaguar und fahre ein Stück durch die Gegend«, knurrte er.
    Ich konnte es ihm nachfühlen. Versprach, mich wieder zu melden und hängte ein. Als ich nach drinnen kam, machte ich ein dummes Gesicht. Mr. Marsh hatte in der Zwischenzeit das Lokal verlassen, und ich hätte doch für mein Leben gern erfahren, an welchen Plätzen er weiterhin nach Peggy suchen würde. Liebte er sie nun wirklich so, war sie ihm so unentbehrlich, oder gab es dafür andere Gründe?
    Ich bezahlte und verkrümelte mich auch meinerseits. Schon auf der-Treppe hörte ich die Sirenen der Feuerwehr und einiger Polizeifahrzeuge.
    Fern im Norden stand ein blutroter Schein über den Dächern.
    Das hieß Großfeuer. Ich sprang in den Dienstwagen und machte, dass ich zur nächsten Polizeistation kam.
    »Wo brennt es?«, fragte ich den Sergeant vom Dienst.
    »In Deegan Expressway, gleich bei der 145ten Straßenbrücke über den Harlemriver. Gerade kam die Meldung durch. Es ist eine Seifenfabrik.«
    »Wie heißt sie?«
    »Einen Augenblick.« Er schlug das Wachbuch auf und fuhr die Zeilen entlang. »Hier ist es, Starlight heißt der Laden. Jetzt erinnere ich mich auch, gestern hatten sie noch große Inserate in den Zeitungen, und heute ist er aus, der Traum.«
    Ich hörte nicht weiter zu. War das nun ein unglaublicher Zufall oder ein Verbrechen? Es gab bestimmt eine ganze Menge Menschen, die sich ins Fäustchen lachten, wenn die Starlight Werke ganz oder wenigstens so weit abbrannten, dass die Fabrikation für Wochen oder gar Monate lahmgelegt war.
    Ich benutzte Rotlicht und Sirene und jagte dicht hinter

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