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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterbraut
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ausgeschrieben hatte und die ich vergessen hatte. Ich fuhr selbst nach der Topping Avenue in der Bronx, wo sie bei einer gewissen Mrs. Edmondson wohnte.
    Mrs. Edmondson hatte ein »Heim für alleinstehende Damen.« Jedenfalls musste die tüchtige Frau in jungen Jahren sparsam gewesen sein, sonst hätte sie sich den Betrieb nicht einrichten können.
    Sie behauptete, sie bekomme von Peggy noch achtzig Dollar. Ich zahlte ihr die zu Lasten des Spesenkontos aus, und dann half sie mir, Peggys Habseligkeiten zu verpacken. Dabei versuchte ich sie auszuhorchen. Mrs. Edmondson war zum Glück von der redseligen Sorte. Zu meiner Überraschung erfuhr ich, dass diese Stellung Peggys die erste in dieser Branche war. Vorher hatte sie im Gelben Hund hinter der Bar gestanden, wo Marsh sie auf gegabelt hatte.
    Der Yellow Dog, der Gelbe Hund, war nicht weit von der Central Avenue, einer Gegend, die gerade auf der Grenze von Harlem liegt. Ich kannte den Laden nicht, aber ich würde ihn mir ansehen. Auch Peggy war eine der Figuren in diesem Drama, und man konnte nie wissen, was dahintersteckte.
    Ich fuhr zum Office und ging mit Phil zum Mittagessen. Es waren eine Menge Hinweise und Tipps von Spitzeln eingelaufen, denen zurzeit nachgegangen wurde. Bevor das geschehen war, konnten wir nichts unternehmen.
    Ed und Slim waren anscheinend »untergrund« gegangen. Der Gangster mit den gebrochenen Rippen war vernommen worden. Er behauptete natürlich, von nichts zu wissen. Das war selbstverständlich Blödsinn, aber wir konnten vorläufig nichts dagegen tun. Er würde zweifellos auf Grund meines Zeugnisses zu einigen Jahren verurteilt werden. Wenn er einen guten Anwalt hatte, so würde er eine Menge davon sparen und nach einiger Zeit wegen guter Führung entlassen werden. Dieser Ablauf der Dinge ist üblich. Wenn ein Gangster erwischt wird, so ist es klar, dass die Gang und der Chef alles tun, was sie tun können, ohne sich zu kompromittieren oder zu verraten. Ist der Kerl verheiratet, so wird für seine Familie gesorgt, und wenn er aus dem Zuchthaus kommt, wartet ein guter Job auf ihn. Wenn er aber, wie man so schön sagt, »Lampen macht«, so wird er die Entlassung aus dem Zuchthaus nicht überleben.
    Die Kerle wissen das und verhalten sich entsprechend.
    Für Long hatte sich in der Zwischenzeit einer der teuersten und ausgekochtesten Strafverteidiger eingesetzt. Trotzdem verfügte der Haftrichter, dass er zwecks weiterer Beweisaufnahmen und zur Verfügung des Schwurgerichts ohne Annahme einer Kaution festgehalten werde.
    Was Caxton, den ehemaligen Chemiker der Perlox Gesellschaft, anging, so wurde er auf Grund der Tatsache festgehalten, dass er Nita die Kehle zugedrückt hatte. Für den Staatsanwalt reichte das zu einer Anklage wegen Mordversuchs aus. Mehr würden wir Caxton nicht nachweisen können. Er bestritt sehr energisch, jemals mit Voss über die Formeln für das neue Waschmittel gesprochen zu haben. Dafür gab es nur Sandra Link als Zeugin. Phil und ich zweifelten nicht an der Richtigkeit ihrer Beschuldigung, aber der Richter würde zweifeln. Es stimmte immerhin, dass Sandra allen Grund gehabt hatte, ihren unangenehmen Vorgesetzten loszuwerden.
    Wenn uns nicht sehr schnell etwas Besseres einfiel, würde der Verteidiger die Sache so drehen, dass Nita ihrem Kavalier Hoffnungen gemacht hatte und sich dann später, als man bei ihr zu Hause war, nicht mehr daran erinnerte oder erinnern wollte. Der Anwalt hatte alle Aussicht, ein Urteil wegen Körperverletzung im Affekt für seinen Klienten zu erreichen, und das würde bedeuten, dass Caxton entweder gar nicht oder nur eine ganz kurze Zeit hinter Gitter ging.
    Leuten wie Caxton machte das wenig aus. Sie nehmen gern die Verurteilung einer Kleinigkeit wegen hin, wenn sie damit eine dicke Sache verschleiern können.
    Die verschieden Tipps hinsichtlich Ed und Slim hatten sich bisher als Fehlanzeigen erwiesen. Es liefen aber jede Stunde neue Hinweise ein, und der eine oder andere davon würde erfahrungsgemäß die Puppen zum Tanzen bringen. Darum musste einer von uns am Abend im Districtsbüro bleiben. Der andere sollte im Gelben Hund herumschnüffeln, denn es war zu erwarten, dass Marsh, wenn er Peggy wirklich finden wollte, dort aufkreuzte. Einem von uns beiden fiel also die unangenehme Aufgabe zu, die Nacht im Office zu verbringen.
    Wir knobelten darum, und Phil gewann. Er durfte also den Gelben Hund bevölkern, während ich dazu verdammt war, mich zu langweilen. Bis acht Uhr leistete er mir

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