Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterbraut
Vom Netzwerk:
einem Streifenwagen den Fluss entlang. Schon an der Madison Bridge trafen wir auf die erste Absperrung. Unzählige Feuerwehrwagen standen herum und auf dem Fluss lagen die Feuerlöschboote und spieen doppelarmdicke Strahlen in die prasselnde Glut eines mächtigen Lagerschuppens, aus dem die Flammen turmhoch in den Himmel stiegen.
    Dieser Schuppen war nicht mehr zu retten, aber auch ein gegenüberliegendes Fabrikgebäude hatte bereits Feuer gefangen, und auf dieses konzentrierten sich die Bemühungen der Spritzen von der Landseite her. Die Hitze war selbst hundert Schritte entfernt, da wo ich stand, immer noch unerträglich.
    Nicht weit von mir stand ein uniformierter Polizei-Lieutenant und überwachte die Absperrung. Ich ging hinüber und redete ihn an.
    »Decker vom FBI. Weiß man schon, wie der Brand entstanden ist?«
    »Noch nicht, aber die Zeugen, die den Alarm gaben, behaupten, es müsse Brandstiftung gewesen sein. Der Schuppen fing an drei weit auseinanderliegenden Stellen gleichzeitig Feuer. Der Nachwächter gibt an, einen Mann auf dem Gelände herumschleichen gesehen zu haben, konnte ihn aber nicht stellen. Ich möchte nur wissen, wer daran Interesse haben könnte, den Laden anzustecken.«
    Ich hätte ihm einige Leute nennen können, aber meine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Ein Mann drängte sich rücksichtslos durch die Mauer der Neugierigen, bis er in der ersten Reihe genau hinter einem Cop stand. Der Mann erweckte aus verschiedenen Gründen meine Aufmerksamkeit.
    Erstens durch sein Benehmen. Ich konnte zwar nichts hören, aber ich sah an seinem Gesicht, dass er lachte, und dieses Gesicht zeigte schwarze Flecken, so als hätte er mit rußigen Fingern darin herumgewischt. Außerdem kannte ich ihn sehr genau. Es war Mr. Voss, der ehemalige Assistent-Manager der Perlox Corp., der uns gestern besucht und dummes Zeug geredet hatte.
    Ich schlug einen Bogen und quetschte mich so durch, dass ich unmittelbar hinter ihm stand. Der Kerl stank auf zehn-Yards Entfernung nach Benzin, und das bestätigte meinen Verdacht.
    »Hallo, Mister Voss«, sagte ich und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Was machen Sie denn hier?«
    Er fuhr hemm, aber er erschrak nicht. Er lachte mir vielmehr ins Gesicht, dieses Lachen ließ mich zurückprallen. Es war das Lachen eines Irrsinnigen.
    »Ist das nicht ein herrliches Feuer, G-man. Habe ich es Ihnen nicht gesagt. Die Starlight wird das Waschmittel, dessen Rezepte man mir gestohlen hat, nicht verkaufen. Kein Mensch wird es verkaufen, wenn ich nicht will. Ich stecke sämtliche Buden an, genauso wie ich es hier gemacht habe.«
    In diesem Augenblick brach das Dach des Schuppens zusammen, und die befreite Lohe heulte senkrecht empor. Voss stieß ein satanisches Gelächter aus und klatschte in die Hände.
    »Feuer«, kreischte er. »Mein Feuer.«
    Jetzt waren die Umstehenden aufmerksam geworden, und auch der Cop hatte sich herumgedreht.
    »Was soll der Quatsch?«, schnauzte er. »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Ich nicht. Ihr seid verrückt. Ihr seid alle zusammen verrückt. Seht ihr denn nicht, dass ihr Benzin spritzt. Ihr dummen Hunde wollt löschen und macht es nur noch schlimmer… Benzin spritzen sie.«
    Der Polizist war sich im Unklaren, was er tun sollte, und so half ich ihm.
    »Nehmen Sie den Mann fest«, sagte ich. »Er ist irrsinnig und hat den Brand gelegt. Was er da sagt, ist Wahrheit, mit Ausnahme des Benzins natürlich. Das hat er ausgegossen.«
    Jetzt begriff der Cop endlich. Er packte Voss unsanft am Arm, um ihn mitzuziehen, aber da begann dieser zu wüten. Er bekam einen Tobsuchtsanfall, wie ich ihn noch niemals erlebt habe. Es waren vier Leute nötig, um ihn zu bändigen, und bevor er in den Unfallwagen gepackt wurde, musste man ihn in eine Zwangsjacke stecken und auf der Bahre festschnallen.
    Voss wurde weggebracht, und ich bezweifelte, dass wir jemals eine zusammenhängende Darstellung von ihm bekommen würden. Dass er aus Wut und Enttäuschung das Feuer angesteckt hatte, um zu verhindern, dass eine andere Firma als Perlox die Produktion des neuen Mittels aufnähme, bedurfte keines Beweises mehr. Was mir durch den Kopf ging, war die Behauptung, es sei sein Waschmittel. Sollte er es vielleicht gewesen sein, der nach Caxtons Weggehen Nita ermordet und die Formeln gestohlen hatte? Sein Benehmen sprach dafür, andere Dinge dagegen.
    Es war fast Mitternacht, als ich Jerry anrief, der die Neuigkeit gerade gehört und sich seine Gedanken darüber gemacht hatte.
    »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher