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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Schritte konnte er recht genau abschätzen, wie weit der Fremde noch von ihm entfernt war. Er zog die Waffe und griff sie am Lauf. Der Fremde war heran. Gil schnellte nach vorne. Er prallte gegen den Fremden und schleuderte ihn gegen die Rückwand der Rampe. Im gleichen Augenblick krachte der Kolben des Blasters dumpf gegen den Schüsselkopf und der Blaue sank schlaff in sich zusammen.
    Blitzschnell beugte Gil sich über ihn und riß ihm die Montur vom Arm. Dann, zu Boden gekauert, wartete er ein paar Sekunden.
    Die Geräusche am Fuß der Rampe schienen sich nicht zu ändern.
    Gil richtete sich vorsichtig wieder auf und spähte an der Kante vorbei hinunter. Die Blauen schienen den Zwischenfall nicht bemerkt zu haben. Gils Opfer war zum Schreien gar nicht mehr gekommen. Gil zog sich in den Gang zurück, aus dem er gekommen war. Er war darauf gefaßt, daß noch andere Fremde diesen Weg nehmen würden. Aber er begegnete keinem, bevor er den nächsten Verteiler erreichte. Er horchte eine Weile, und als er alles ruhig fand, versuchte er, den erbeuteten Anzug überzustreifen. Wider Erwarten gelang es ihm leicht. Der Blaue war zwar weitaus feingliedriger als Gil, aber das Material der Montur erwies sich als äußerst flexibel. Um die Schultern an die richtige Stelle zu bringen, mußte Gil das Beinende bis fast an die Knie heraufziehen. Aber nun war der größte Teil des Körpers völlig geschützt, und auf die Fußknöchel zu zielen, würde ohnehin niemand einfallen. Gil machte sich wieder auf den Weg. Der neue Schutzanzug, den er über seiner eigenen Montur trug, behinderte ihn nur unwesentlich. Er nahm einen anderen Gang, ereichte nach kurzer Zeit wiederum eine Rampe, die diesmal ruhig und frei von aller Gefahr war, und stieg in das nächste Geschoß hinunter.
    Er befand sich jetzt in der neunzehnten Etage, und wenn er sich von hier aus unbemerkt dorthin zurückbewegen konnte, wo die Blauen ihre Monturen anlegten und Waffen verteilten, dann befand er sich ganz in der Nähe eines Antigrav-Schachtes, den er zum weiteren Abstieg benutzen konnte. Er hatte das Bild der unterirdischen Anlage jetzt genau im Kopf. Er konnte jederzeit zu einer der Stellen zurückfinden, wo hinter einer scheinbar soliden Felswand der brausende, dröhnende Kessel lag. Noch eine Viertelstunde, dann würde er John Pohl wieder anrufen.
     
    *
     
    John griff hoch zur Tür hinauf und betätigte den unsichtbaren Mechanismus. Die Steinplatte glitt zur Seite, und atemberaubend heiße Luft drang herein. Paddie, gab dem Blue einen kräftigen Stoß. Der Blue jedoch stieß einen schrillen Schrei aus und versuchte, zur Seite hin auszuweichen. John packte ihn und schob ihn durch die Öffnung hindurch. „Ein gutes Zeichen!" rief er Karen und Paddie zu. „Er weiß, was ihm hier bevorsteht, und hat Angst davor. Wahrscheinlich ist ihr Organismus gegen Radioaktivität empfindlicher als der unsere. Vorwärts jetzt!" .Als der Blue merkte, daß ihm nichts anderes übrigblieb, als den Terranern zu gehorchen, änderte sich seine Taktik. Er bewegte sich, so schnell er konnte. Es war Paddies Aufgabe, ihn im Auge zu behalten, und Paddie hatte ziemlich viel Mühe, mit ihm auf gleicher Höhe zu bleiben. Es war ganz offensichtlich, daß der Gefangene entweder die Hitze oder die Radioaktivität fürchtete.
    Nach wenigen Metern erreichten sie den ersten Antigravschacht.
    John schwebte als erster hinauf. Der Blue und Paddie folgten ihm.
    Karen deckte der kleinen Gruppe den Rücken. Ungehindert ließen sie zwei Rundgänge hinter sich zurück. Der Blue zeigte immer noch deutliche Merkmale von Angst und Eile. Er drückte den Aufwärtsknopf des nächsten Freiluftpolfelds, trat in das Feld und schwebte nach oben. Von unten rief Paddie: „Wir könnten ihnen von der Erde aus einen ausführlichen Bericht schicken!" John kletterte durch das Loch am oberen Ende des künstlichen Schwerefeldes. Er kam nicht mehr dazu, auf Paddies Zuruf zu antworten. Vor ihm, aus einer Öffnung in der Wand des Kessels, quoll ein Strom bewaffneter Blues.
     
    *
     
    Kal Jennings und Fred Winseil standen starr vor dem Hyperkom- Bildschirm. Sie bekamen nur selten Gelegenheit, mit einem Flottengeneral zu sprechen. Der General befand sich zwanzigtausend Kilometer von der MARY T., entfernt auf einem Schlachtschiff des Flottenverbandes, der sich auf Befehl des Großadministrators in der Nähe von Eysal postiert hatte. Hinter Kal und Fred standen Major Kayser, der Kommandant der MARY T., und sein Erster

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