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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den anderen Gang nehmen, der in diesem Fall der richtige sein mußte.
    Funkverbindung gab es während der Suche keine. Die Mikrogeräte waren von geringer Leistung. Der zwischen den Gängen liegende Fels absorbierte alles, was die Sender von sich geben konnten. Das Gangstück zwischen den beiden Verteilern war rund dreihundert Meter lang. Gil und seine Leute bewältigten es fast im Laufschritt. Gil war der erste, der in die kleine, kreisrunde Halle hinaustrat. Er ließ die Lampe kreisen und suchte nach einem grünblauen Markierungszeichen, wie es die Suchgänger in unbekannten Regionen des Labyrinths verwendeten. Es gab jedoch keines. Gil kehrte zu seinen Leuten zurück, die hinter der Gangmündung auf ihn warteten. ,,Nichts", knurrte er, „wir sind auf der falschen Spur." In der Gruppe entstand Bewegung. Ein kleiner, älterer Mann drängte sich nach vorne, Ron „Paddie" Irish. Paddie grinste fortwährend. In der Zeit, als er noch als einfacher Techniker der Rangstufe vier mit den Schiffen der Galaktischen Abwehr herumgereist war, hatte er einen Schuß in den Kiefermuskel abbekommen und konnte seitdem den Mund nicht mehr in die richtige Form bringen. Inzwischen hatte er in einer Reihe von Urlaubskursen sich einen akademischen Grad erworben und war vollberechtigtes Mitglied des Unternehmens Eysal Eins. Außerdem, und das war merkwürdig, schien sich sein gesamter Charakter dem notgedrungen grinsenden Gesicht nachträglich angepaßt zu haben. „Ich trage ein Gerät mit mir, Doktor", strahlte er, „das nie versagt. Es zeigt an, daß hier vor kurzem ein Blaster- Schuß abgefeuert worden ist. Sagt Ihnen das etwas?" Gil sah sich noch einmal um. „Was für ein Gerät, Paddie?" wollte er wissen. Paddie tippte mit dem Finger gegen den gewaltigen Riechkolben, den er in der Mitte des Gesichts trug und der sich alle Mühe gab, die Verunstaltung des Mundes zu übertrumpfen. Jemand lachte. Gil schüttelte den Kopf. „Meine Nase", antwortete er trocken. „Deine Nase in allen Ehren, Paddie.
    Aber auf die allein können wir uns nicht verlassen. Was riechst du?" Paddie zuckte mit den Schultern, „Ich weiß nicht. Das übliche, denke ich. Verbrannte Luft."
    „Es gibt aber keine Spuren, Paddie.
    Es müßte welche geben, wenn hier ein Schuß abgefeuert worden wäre.
    Selbst wenn sie Loren voll getroffen hätten, wäre ein Blaster- Schuß glatt durch den Körper hindurchgegangen und hätte irgendwo die Wand oder die Decke getroffen. Komm raus und sieh's dir an, Paddie!" Paddie gehorchte. Er selbst schwenkte seine Lampe im Kreis herum und begutachtete Wände, Decken und Boden des kreisrunden Gangverteilers. „Hm-hm", brummte er. „Komisch. Und ich hätte darauf geschworen, daß es hier nach einem Energieschuß riecht." Sie kehrten durch denselben Gang zurück, durch den sie gekommen waren, und wollten verabredungsgemäß der anderen Teilgruppe folgen, da die ja auf Loren Hynes' Markierungszeichen gestoßen sein mußte. Sie hatten jedoch den rückwärtigen Verteiler noch nicht erreicht, als sie Geräusche hörten und Lichtschein vor sich sahen. Ein paar Schritte weiter stießen sie auf die andere Gruppe. „Zum Donnerwetter!" schrie Gil. „Habt ihr vielleicht auch nichts gefunden?"
    „Keine Spur", antwortete der Führer. Gil unterdrückte die Frage, ob säe auch aufmerksam nachgesehen hätten. Er wußte, daß sie nichts anderes tun würden, wenn es um das Leben - oder auch nur um die Leiche - eines anderen Expeditionsmitglieds ging. Er ließ den wiedervereinten Trupp sich auf den Gangverteiler zurückziehen, und während der paar Schritte wurde ihm vollends klar, daß er, was den Fall Hynes betraf, nun endgültig in der Luft hing. Loren hatte sich einfach aufgelöst. Er war nicht mehr da. Gil Krueger war zeit seines Lebens ein aufrichtiger Mann gewesen. Er sah sich um, so daß jeder die Ratlosigkeit auf seinem Gesicht sehen konnte, und fragte: „Hat jemand eine Idee? Dann soll er sie vortragen!"
    Eine Zeitlang meldete sich niemand. Dann meckerte Paddie aus dem Hintergrund: „Auf meine Nase wollen Sie sich ja nicht verlassen, wie?" Gil lächelte. „Nicht ohne weitere Hinweise, Paddie." Er dachte eine halbe Minute lang nach. „Also gut", entschied er schließlich. „Wir können den Fall nicht einfach auf sich beruhen lassen. Wir werden das vierzehnte Geschoß gründlich absuchen. Wir bewegen uns in Gruppen zu je fünf Mann.
    Wer trägt Markierer bei sich?" Acht Mann meldeten sich. „Das genügt. Je zwei von Ihnen schließen

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