Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Meter weit hinaus, Sir." Fünf Minuten später kehrte er zurück und meldete, daß er nichts Verdächtiges hätte wahrnehmen können.
    „Haben Sie etwas vom Posten gesehen?" wollte Pohl wissen.
    „Nein, Sir. Dazu war ich nicht weit genug. Man kann die Hand kaum vor Augen sehen. Aber das Gelände dort ist eben. Ich glaube nicht, daß jemand sich da draußen verstecken könnte."
    In Wirklichkeit hast du ganz einfach Angst gehabt, dachte John.
    Na schön, die haben wir alle. „Bleiben Sie, wo Sie sind, Olsson und Mariere!" befahl er. „Wir schließen zu Ihnen auf. Lampen können jetzt benutzt werden." Kurze Zeit später standen sie vor den Trümmern des eingestürzten Mauerteils, wo Olsson und Mariere auf sie warteten. Sie sprachen nur noch im Flüsterton. Die Nacht, der Wind, die schweigsamen Ruinen strahlten Unbehagen aus, wie von drohender Gefahr. „Sie kennen den Weg, Olsson.
    Vorwärts, los!" befahl John. Olsson stieg auf den Wall loser Steine hinauf. Einen Augenblick lang sah man einen hohen Umriß gegen den fahlen Nachthimmel, dann bewegte er sich auf der anderen Seite hinunter. Schuhe scharrten und kratzten, als die Gruppe sich hastig bemühte, das Hindernis zu überqueren und das freie Gelände möglichst gleichzeitig zu erreichen.
    Draußen übernahm John Pohl die Spitze. Den schweren Impulsstrahler trug er schußbereit in der Armbeuge.
    Trotzdem bewegte er sich langsam. Er ließ seinen Augen Zeit, sich an das Dunkel zu gewöhnen. Karen Isot war plötzlich neben ihm. „Warum so zögernd, Doktor?" fragte sie leise. „Befürchtungen?" Sie hätte statt dessen genauso gut „Angst" sagen können. Das war nämlich, was sie meinte, dem Klang ihrer Stimme nach au schließen. „Ein paar", murmelte John. „Und außerdem ... können Sie schon so richtig sehen?"
    „Was erwarten Sie zu sehen? Den schwarzen Mann?"
    John ließ sich nicht ablenken. „Warum erfreuen Sie nicht jemand anders mit Ihren geistreichen Bemerkungen?" fragte er, ohne den Blick von der Marschrichtung zu wenden. „Ich bin im Augenblick nicht zu Konversationen aufgelegt." Wortlos blieb Karen zurück.
    John vergrößerte sein Tempo im selben Maß, in dem die Augen sich an die Finsternis gewöhnten. Er wußte, daß es von der Nordwand des Tempels bis zum Wachposten etwa fünfhundert Meter waren. Als er davon vierhundert zurückgelegt hatte und immer noch nichts sah außer dem flachen, sanft abfallenden Land und den nebelhaften Lichtern der Stadt weit im Hintergrund, wurde er stutzig. Er befahl der Gruppe zu halten. „Ich brauche einen Freiwilligen, der weiter mit mir vorgeht. Der Posten sieht nicht mehr so aus, wie wir ihn zuletzt gesehen haben. Überhaupt ...
    Karen, hätten Sie keine Lust mitzukommen?" Karen trat ohne Zögern vor. „Fertig, Doktor", sagte sie knapp. „Olsson, Sie halten die Leute hier beisammen", befahl John. „Stecken Sie sich die Pflaume wieder ins Ohr, damit Sie mich hören können. Ich habe vor, in spätestens einer halben Stunde zurück zu sein. Hören Sie bis dahin nichts, kommen Sie mit Ihrer Gruppe hinter uns her. Alles klar?"
    „Alles klar, Sir", brummte Olsson und sah auf seine Uhr.
    John und Karen setzten sich in Bewegung. Nach wenigen Schritten verschwanden die Wartenden hinter ihnen in der Finsternis.
     
    *
     
    Gil Krueger hätte seine Leute gerne ausschwärmen lassen, um sich dem Punkt, an dem er Loren Hynes vermutete, in möglichst breiter Front zu nähern. Aber weder er noch sonst jemand kannte sich auf der 14. Etage aus. Deswegen hielt er die Gruppe zusammen und riskierte es, daß der hypothetische Gegner ihm mit einem einzigen wohlgezielten Strahlschuß empfindliche Verluste beifügen konnte. Zum Ausgleich forcierte er das Tempo. Von einem der alten Antigravschächte aus, die - aus vorläufig unbekannten Gründen immer noch funktionierten, war er in wenigen Minuten bis zu dem Verteiler vorgedrungen, von dem Hynes' letzte Meldung gekommen war. Loren hatte sich von da an aus südostwärts gehalten. Zu Gils großem Kummer gab es jedoch zwei Gänge, von denen man mit gleicher Berechtigung behaupten konnte, sie führten in diese Richtung. Schweren Herzens trennte er seine Gruppe. Zehn Mann durchsuchten den Gang zur rechten Hand, die anderen den linken. Er selbst hielt sich links. Die Anweisung war, den Gang bis zum nächsten Verteiler zu durchgehen und dort nach Lorens Markierungszeichen auszuschauen. Gab es ein Zeichen, dann hatte die Gruppe dort zu warten. Gab es keines, dann sollte sie zurückkehren und

Weitere Kostenlose Bücher