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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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verkrampfte die Greifklauen. Asmodis starrte ihn an.
    »Es ist geschehen«, intonierte er, und die anderen Dämonen wiederholten erneut seine Worte. »Der Grundstein ist gelegt. Nun aber geh wieder hinaus, Mahat, und sammle weiter Kraft. Der neue Dämon, der unsere Macht erweitern wird, muß wachsen und gedeihen. Und dazu braucht er den Tod von Menschen. Gehe hinaus. Säe Tod und Vernichtung!«
    Und noch bevor Mahat etwas erwidern konnte, wurde er wieder davongewirbelt, aus der Schatten weit heraus, die sein Heim war, hinein in die Welt der Menschen.
    Nein, dachte er verzweifelt, es war noch nicht vorbei.
    Er mußte weiter Kraft sammeln und dabei die Vernichtung riskieren. Denn wenn er nicht den Tod von Menschen mit sich nahm, dann würde es sein eigener Untergang sein, der den neuen Dämonen nähren würde…
    ***
    Als Antony Mercant vor der Tür des Hauses von John Tucker stand, zögerte er einen Augenblick. Vielleicht, dachte er, hat Henry recht, und ich habe mir tatsächlich alles nur eingebildet.
    Aber nein, das war einfach unmöglich! Er hatte keinen zuviel über den Durst getrunken, und seine Augen waren auch noch ganz gut. Er hatte sich nicht getäuscht! Mehr als zehn Personen waren inzwischen in dem Haus Tuckers verschwunden, ohne daß sie es wieder verlassen hatten. Und da sie sich schlecht in Luft aufgelöst haben konnten, mußten sie noch drin sein. Die Frage war nur, warum Tucker sich so merkwürdig aufgeführt hatte, warum er geleugnet hatte, Besuch zu haben. Und warum noch immer kein Licht brannte.
    Vorsichtig klopfte Mercant an die Tür. Nichts, keine Reaktion. Er klopfte noch einmal, diesmal forscher. Vor einer guten Stunde war wieder ein Mann aufgetaucht, ein jüngerer, und auch er war bisher noch nicht wieder erschienen. Etwas ging hier vor, etwas, das Tucker vor der Polizei offenbar geheimhalten wollte.
    Noch immer zeigte sich keine Reaktion auf sein Klopfen. Und dabei mußten sich inzwischen rund fünfzehn Personen bei Tucker aufhalten…
    Vorsichtig legte Mercant seine rechte Hand auf die Türklinke. Ein leises Schnappen, und die Tür sprang auf. Einen Augenblick zögerte er wieder. Wenn er jetzt das Haus betrat, machte er sich strafbar, sagte eine Stimme in ihm. Andererseits mochte sich dieses Risiko vielleicht lohnen.
    Rasch trat er auf den Flur und schloß die Tür wieder. Dann drehte er sich um, machte einen Schritt nach vorn - und befand sich plötzlich in einer ganz anderen Welt. Düsteres Licht umhüllte ihn jetzt, und dicht vor ihm führten ausgetretene Stufen in ein dunkles Gewölbe. Antony Mercant riß die Augen weit auf. Er erinnerte sich ganz deutlich daran, daß am Ende dieses Flures eine schmale Tür gewesen war, nicht aber eine Treppe, die in die Tiefe führte.
    Ganz von allein setzten sich seine Beine in Bewegung. Langsam schritt er die Stufen hinab, gab acht, daß er nicht ausrutschte. Wasser tröpfelte an den felsigen Wänden herunter. Kälte umfing ihn, ließ ihn frösteln.
    »Dreh dich um!« rief er sich selbst zu. Und nimm deine Beine in die Hand! »Verschwinde, solange du noch Zeit hast!«
    »Ach Unsinn«, sagte er laut, und seine Stimme hallte dumpf zu ihm zurück. Diese Treppe, die Tucker möglicherweise durch irgendeinen Trick vor Henry und ihm verborgen gehalten hatte. Waren die Personen, die dieses Haus betreten hatten, auf diesem Wege verschwunden? Und war sie auch eine Erklärung dafür, warum oben kein Licht brannte?
    Antony Mercant fröstelte erneut, diesmal auch aufgrund rasch zunehmender Unsicherheit. Was ging hier vor?
    Licht tauchte vor ihm auf, und er verlangsamte seinen Schritt, bis er sah, daß die Treppe hier eine Biegung beschrieb. Dicht dahinter brannte eine Fackel in einer Wandhalterung. Noch zehn oder zwölf Stufen, dann hatte der Detektiv wieder ebenen Boden erreicht. Nervös sah er sich um.
    Es schien so etwas wie eine Halle zu sein. Der größte Teil der Halle lag im Dunkeln und war von seiner Position aus nicht einsehbar. Mercant nahm sich ein Herz und trat noch einige Schritte vor. Sein Blick glitt umher -und plötzlich zuckte er zusammen und mußte seine ganze Beherrschung aufwenden, um nicht laut aufzuschreien. Dort hinten, in einer finsteren Ecke, lag eine zusammengekrümmte Gestalt. Es war kein Mensch, es war ein Skelett! Leere Augenhöhlen schienen ihm höhnisch entgegenzusehen.
    Mercant schauderte und wollte sich gerade umwenden, um die Treppe hinaufzuhasten, als eine Stimme an seine Ohren drang.
    »Guten Abend, Mister Mercant.«
    Der

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