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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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entgegen, und Zamorra fing ihn gerade noch rechtzeitig auf, bevor er zu Boden fallen konnte. Sein Körper war schweißnaß, und er zeigte alle Anzeichen einer totalen Erschöpfung. Aus flackernden Augen sah Belkholm ihn an, dann klappten seine Augenlider zu.
    Verdammt! dachte Zamorra. Was ist hier geschehen? Und wie lange war ich in dem magischen Spiegel gefangen?
    Erst jetzt sah er, daß durch die Fenster bereits erstes Tageslicht ins Zimmer fiel. Eine ganze Nacht war vergangen, eine ganze Nacht!
    »Um Himmels willen, was ist hier los?«
    Zamorra drehte sich um und starrte in die verwirrten Züge des Constablers. »Ich weiß es nicht«, gab er zurück, weil er sich nicht lange mit Erklärungen aufhalten wollte. »Ich weiß nur, daß Nicole und Belkholm sterben werden, wenn sie nicht sofort ärztliche Hilfe erhalten. Alarmieren Sie den Notdienst, schnell!«
    Der Polizist blieb noch einen Augenblick zögernd stehen, dann drehte er sich um. Zamorra bettete den leblosen Deutschen vorsichtig auf das Bett.
    »Sie sind in ein paar Minuten hier«, sagte der Uniformierte, als er kurz darauf zurückkehrte.
    »Ich hoffe, es ist noch rechtzeitig genug«, murmelte Zamorra düster.
    ***
    Mahat rematerialisierte in einer riesenhaften Grotte, die in einem düsteren, blaugrünen Licht erstrahlte. Er trat einen Schritt vor und erschauerte, als er die gewaltige Kraft des Dämonenfürsten Asmodis spürte, die der seinen so grenzenlos überlegen war.
    Ein einziger, gewaltiger Aufschrei, als Asmodis die Arme in die Höhe warf. Mahat sah sich um und genoß den Respekt, den ihm die anderen Dämonen entgegenbrachten. Er war auserwählt worden, und er hatte genügend Kraft gesammelt, um die Zeremonie überstehen zu können. Jetzt konnte ihm nichts mehr passieren.
    Alle Dämonen des Zwischenreiches waren hier versammelt. Sie kauerten auf dem Boden und den Felsvorsprüngen, sie hockten in Nischen, schwebten unter der Decke: Gnome, Vampire, Ghouls, Werwölfe und andere schreckliche Gestalten, einer grauenerregender als der andere. Das Jahrtausendereignis.
    »Die Zeremonie kann beginnen!« brüllte Asmodis, und die Dämonen wiederholten seine Worte in einem Sing-Sang. »Mahat und Xadina, geboren in der Dritten Kammer des Dunklen Pentagramms. Wir sind mit euch. Die Zeichen stehen günstig. Die Zeit ist gekommen! Stärkt die Macht der Dämonen, indem ihr neues dämonisches Leben schafft, das auf ewig währt!«
    »So sei es!« riefen die Dämonen, und Mahat spürte, wie sein grünschuppiger Körper plötzlich an Substanz verlor, wie aus ihm eine Aureole wurde, die zu steigen begann. Nicht weit von ihm entfernt erhob sich eine weitere Flammensäule - Xadina. In ihm waren ihre gierigen Austrahlungen, und er fühlte wilde Entschlossenheit. Er stand kurz vor der Gründung eines eigenen Dämonenstammes - und er würde es überleben. Die Kraft reichte aus.
    Asmodis schrie weiter, aber Mahat konnte die Worte des Dämonenfürsten jetzt nicht mehr verstehen. Er schwebte auf Xadina zu, und schließlich vereinigten sich die beiden flammenden Säulen. Mahat wollte zurückschrecken, aber Xadina hielt ihn unverrückbar fest. Die Berührung verbrannte ihn fast, und plötzlich war in ihm Schrecken. Reichte die menschliche Energie, die er angesammelt hatte, wirklich aus? Zweifel entstanden in ihm…
    Asmodis brüllte, und die Dämonen hoben ihre Klauen empor. Von den Krallen löste sich höllisches Licht, Funkenfäden gleich, die die Grotte in einen bizarren Schein tauchten und die beiden sich vereinigenden Dämonen einzuweben begannen.
    Mahat wandte sich unter dem ihn versengenden Einfluß Xadinas hin und her. Er versuchte, sich aus ihrem mächtigen Bann zu befreien, aber es war zwecklos. Er konnte nicht mehr entkommen. Xadina durchdrang ihn, und er durchdrang Xadina. Sie zerrte an ihm, packte seine Kraft, riß sie aus ihm heraus. Schwäche war nun dort, wo vorher Macht gewesen war.
    Als sich Xadina von ihm löste, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Mahat schwebte umher, suchte nach dem Dämonen, die neues höllisches Leben entstehen lassen würde. Sie war verschwunden. Einen Augenblick lang wußte Mahat nicht, was mit ihm geschehen war, dann aber erinnerte er sich. Die Dämonenhochzeit! Die Zeremonie war vorüber - und er lebte. Er hatte es tatsächlich überlebt! Seine Kraft hatte ausgereicht. Xadina hatte ihn nicht getötet, um mit seiner ureigensten dämonischen Energie den neuen Höllischen zu nähren.
    Plötzlich fühlte er wieder seinen Körper,

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