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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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auf, als die alten Worte an seine Ohren drangen. Sein Körper wurde transparent, und auch das Brüllen, das er ausstieß, verklang.
    »Was… was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Er wird sich jetzt irgendwo dort draußen wiederfinden«, entgegnete Zamorra und vollführte eine allesumfassende Geste. »Da kann er seinen Schrecken ruhig aus sich herausbrüllen.«
    Und dort, auf dem Tisch, lag das Amulett. Es strahlte in einem matten Glanz, der noch abgeschwächt wurde durch einen fremdartigen milchigen Schein. Zamorra streckte seine Hand danach aus - und zuckte erschrocken zurück, als Hitze sie versengte.
    »Aber nicht mit mir«, kam es über seine Lippen. Jetzt war er nahe genug, um auch so die Kraft, die in der magischen Waffe steckte, zumindest teilweise zu aktivieren. Der matte Glanz, der von dem Amulett ausging, veränderte allmählich die Farbe. Er wurde zunehmend grüner, und Funken rannen an der milchigen Barriere entlang. Ein lauter Knall, ein Geruch wie von Ozon - und Zamorra hielt Merlins Stern wieder in Händen.
    Rasch legte er sich die Kette um den Hals, schloß die Augen und konzentrierte sich auf den Hauch, den die beiden geflohenen Dämonen in dieser Welt hinterlassen hatten. Er war schwach, ungeheuer schwach, und ein paar Sekunden lang wußte Zamorra nicht, ob diese Spur ausreichte, den beiden Teuflischen zu folgen, zurück in die Welt des zwanzigsten Jahrhunderts, zurück nach London, zurück zu Nicole.
    Eine verborgene Tür sprang auf, und zwei Affenmenschen stürmten in den Raum, mit schwingenden Keulen und mehr als eindeutigen Absichten.
    »Zamorra!«
    Die Warnung des Constablers war unnötig. Der Professor befand sich zwar in Trance, aber er spürte die sich nähernde Gefahr dennoch. Er berührte ein Runenzeichen auf dem Silberband, und die Keulen in den Händen des Angreifers lösten sich auf. Das Brüllen der Affenartigen erstarb abrupt, als sie begannen, verzweifelt nach ihren Keulen zu suchen. Sie waren derart verwirrt, daß sie für Sekunden die beiden Menschen vergaßen.
    »Wir müssen hier raus, Zamorra!« sagte der Uniformierte bestimmt. »Und zwar sofort. Die Keulen sind zwar verschwunden, aber die Burschen sehen aus, als könnten sie mit ihren Händen allein genügend gegen uns ausrichten.«
    Der Meister des Übersinnlichen berührte weitere Hieroglyphen, spürte, wie das Amulett magische Kraft zu entfalten begann. Eine Aureole hüllte ihn und auch den Fünfzigjährigen ein.
    Gott sei Dank! fuhr es ihm durch den Sinn. Merlins Stern reagiert. Die Spur, die die Dämonen hinterlassen haben, ist gerade noch kräftig genug, daß wir ihr folgen können.
    Die Affenartigen vergaßen ihre Keulen, erinnerten sich daran, daß sie auch ohne die Waffen in der Lage waren, zwei lächerlich schwache Menschen zu zermalmen. Sie sprangen auf die beiden Männer zu, aber ihre Pranken griffen bereits ins Leere.
    Zamorra und sein Begleiter trieben durchs Nichts, kehrten zurück in die Welt, in der sie zu Hause waren.
    Nicole, dachte der Professor, halte aus! Ich komme…
    ***
    Edward McKinley starrte fassungslos auf den Brief, den er in Händen hielt. Als Absender war ein gewisser John Smith angegeben, aber das war natürlich Unsinn. Einer seiner Mittelsmänner hatte diesen Brief geschrieben, einer von den Männern, deren richtigen Namen man nur in außergewöhnlichen Notfällen in den Mund nahm.
    McKinley ließ den Brief sinken, hob ihn aber sofort wieder, um die Zeilen noch einmal zu überfliegen.
    »… kann mit großer Sicherheit davon ausgegangen werden, daß M. F. Bannister gewisse Schriftstücke besitzt, die speziell darüber Auskunft geben, welche Rolle Sie in der Madison-Affäre gespielt haben. Weiterhin ist es mehr als wahrscheinlich, daß Bannister diese Beweise auf der nächsten Vorstandssitzung der Gesellschaft vorlegen wird, um Sie damit zu diskreditieren. Gezeichnet John Smith.«
    Edward McKinley legte das Schreiben fast vorsichtig auf den Tisch, ballte die Hände zu Fäusten und hieb auf die marmorne Platte vor ihm. Abrupt erhob er sich, trat an die in den Schrank eingebaute Bar und schenkte sich einen doppelstöckigen Whisky ein. In einem Zug stürzte er den Alkohol hinunter und spürte, wie sich in seinem Magen Hitze auszubreiten begann.
    »Dieser dreimal verfluchte Kerl«, kam es leise über seine Lippen. Wenn Bannister, sein ewiger Gegenspieler im Vorstand der United Electronic Ltd., tatsächlich über die Beweise verfügte, die sein Mittelsmann angesprochen hatte, dann war er erledigt, ein

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