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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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auf ihn warteten.
    Er fühlte die Angst, die in der jungen Französin wütete, und er fühlte auch freudige Erwartung.
    Gleichzeitig war da aber auch noch etwas anderes, ein zunehmend bedrohlicher werdendes Etwas.
    Zamorra!
    Dem Meister des Übersinnlichen war die Flucht aus der Welt gelungen, in die ihn die beiden Dämonen verbannt hatten. Und es war ihm schneller gelungen, als Mahat ursprünglich angenommen hatte. Das zeigte einmal mehr, daß er den Weißen Magier auf gar keinen Fall unterschätzen durfte. Noch einmal würde Mahat es nicht wagen, ihm eine Falle zu stellen. Das Risiko war ihm einfach zu hoch.
    Es gab nur eins: Er mußte verschwinden und diesmal alle seine Spuren gründlich verwischen. Und er mußte es so einrichten, daß Zamorra glaubte, ihn vernichtet zu haben. Nur dann würde er von Mahat ablassen.
    Unter ihm tauchten die Ruinen des Gebäudekomplexes auf, die Blarash und er sich als Schlupfwinkel ausgesucht hatten.
    Mahat lachte, als er sich vorstellte, wie er vorgehen würde. Nicole Duval war überflüssig. Er würde sich ihre Lebenskraft einverleiben und diese Energie dazu verwenden, alle Spuren auszumerzen, die Zamorra mit seinem magischen Amulett wahrzunehmen in der Lage war…
    ***
    Zamorra fühlte, wie kalte und frische Luft ihm entgegenschlug, trat aus einem Reflex heraus einen Schritt vor und stolperte über ein umgestürztes Motorrad. Noch im Fallen sah der Professor, das es eine von diesen wirklich schweren Maschinen war, eine große Kawasaki.
    Ein Stöhnen löste sich von seinen Lippen, als er auf den Boden prallte und sich dann wieder in die Höhe arbeitete. Seine Knochen schmerzten, und in ihm war eine Müdigkeit, wie er sie schon lange nicht mehr empfunden hatte.
    Ein naher Scheinwerfer tauchte ihn in grelles Licht, und er kniff die Augen zu.
    »He, was machen Sie da? Wo kommen Sie her? Und wer sind Sie überhaupt?«
    So viele Fragen auf einmal, dachte Zamorra zynisch. Das kann nur die Polizei sein.
    »Da ist noch einer, Inspektor. Sehen Sie nur!«
    Der Meister des Übersinnlichen öffnete seine Augen wieder und sah eine gespenstische Szenerie. Sechs umgestürzte, schwere Motorräder, sechs Decken auf dem Boden, die leblose Körper vor seinen Blicken verbargen.
    O Himmel! dachte der Professor. Ich bin zu spät gekommen. Die beiden Dämonen haben wieder zugeschlagen. Ist Nicole etwa auch unter den Opfern?
    Zamorra schritt zu dem ersten Opfer und hob die Decke an. Ein junger, in schwarzes Leder gekleideter Mann, dessen Jacke das Zeichen einer Gang trug. Verletzungen waren keine zu sehen. Dämonenwerk.
    Eine Hand schloß sich hart um seinen Unterarm und zog ihn mit Nachdruck zurück.
    »Was erlauben Sie sich«, sagte der Uniformierte. »Das hier geht Sie wohl kaum etwas an.«
    Ein ernst dreinblickender Mann in Zivilkleidung trat auf ihn zu, blickte ihn mißtrauisch an.
    »Inspektor Collins vom Scotland Yard. Darf ich fragen, wo Sie so liberraschend herkommen?«
    »Das dürfen Sie«, entgegnete Zamorra ironisch, dachte aber gar nicht daran, diese Frage zu beantworten.
    »Es ist schon in Ordnung, Inspektor«, sagte der Constabler, der die Reise Zamorras mitgemacht hatte. »Es wäre eine lange, eine sehr lange Geschichte, wissen Sie.«
    »So«, entgegnete der Inspektor. »Zu lang meinen Sie. Nun, ich habe große Geduld. Ich höre.«
    »Sie interessiert sicher nur, ob wir etwas mit diesem Mord hier zu tun haben, nicht wahr?« Zamorra wartete gar keine Antwort ab. Die Zeit drängte. Nicole war nicht unter den Opfern, aber die Dämonen würden sie sicher nicht mehr lange schonen.
    »Ich kann Ihnen versichern, daß wir nichts damit zu tun haben. Gar nichts. Genügt das?«
    »Woher wissen Sie denn, daß es ein Mord ist? Verletzungen haben wir jedenfalls keine gefunden…«
    Der Meister des Übersinnlichen konnte deutlich das Mißtrauen in der Stimme des Inspektors heraushören, der sich offenbar über die seltsamen Vorgänge hier im Wald keinen Reim machen konnte. Verständlich, dachte Zamorra, aber er ahnt ja nicht, was hier wirklich vor sich geht.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, mich mit Ihnen zu unterhalten«, sagte der Enddreißiger bestimmt. »Entschuldigen Sie mich bitte.«
    »Ich werden Sie nicht entschuldigen«, gab der Inspektor ebenso bestimmt zurück. »Und erst recht habe ich kein Verständnis dafür, daß Sie keine Zeit für mich haben. Sie sind nämlich verhaftet.«
    Als sei das das Signal gewesen, schnappten Handschellen um seine Gelenke, und zwei kräftige Polizisten packten seine

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