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0167 - Kampf der schwarzen Engel

0167 - Kampf der schwarzen Engel

Titel: 0167 - Kampf der schwarzen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen, von geplünderten Klöstern während der Sekularisationszeit, aber in natura hatte sich mir dieses Bild bisher noch nicht geboten.
    Hier war dieser Alptraum zur Realität geworden.
    Die Gegner der Kirche hatten den Altar brutal zerstört und buchstäblich zerhackt. Auch waren Bilder von den Wänden gerissen worden, es gab kein Kreuz mehr, keinen Tabernakel. Mir kam es vor, als hätten im oberen Kirchenschiff die Vandalen gehaust.
    Etwas vereiste in meinem Innern.
    Ich bin ein Mensch, der jede Religion respektiert. Den gleichen Respekt brachte ich auch den Religionen der Naturvölker entgegen, und mir wäre es nie in den Sinn gekommen, den Altar oder die Kultstätte irgendeiner fremden Glaubensgemeinschaft zu zerstören. Die, die das hier getan hatten, besaßen keine Moral mehr, sie waren wirklich Gefolgsleute des Bösen, Abkömmlinge der Hölle. Hart preßte ich die Lippen zusammen. Selbst aus dieser Entfernung war zu sehen, daß die Zerstörung noch nicht lange her sein konnte. Sie war noch ziemlich neu.
    Und wo steckte der Pfarrer?
    Plötzlich spürte ich ein drückendes Gefühl in der Magengegend. Ich ahnte die Gefahr, die sich unmittelbar um mich herum verdichtet hatte. Sie lauerte in der Nähe und war bereit, zuzuschlagen.
    Und dann hörte ich die Stimmen.
    Sie drangen nicht von außen an mein Ohr, sondern erklangen innerhalb der Kirche auf. Aber auch nicht vor mir, sondern über mir, wo sich auch der Turm befand.
    Dort waren Menschen!
    Ein paar Schritte ging ich weiter und entdeckte eine schmale Tür, hinter der die Treppe nach oben liegen mußte.
    Als ich die Tür aufzog, stellte ich fest, daß ich mit meiner Vermutung nicht schiefgelegen hatte.
    Eine Wendeltreppe wand sich durch den Turm in die Höhe. Die Stufen bestanden aus Stein, waren ziemlich hoch und auch eng. Zur linken Hand befand sich ein Geländer aus Schmiedeeisen mit einem schon leicht angerosteten Handlauf.
    Ich stieg die Treppe hoch.
    Auf Zehenspitzen ging ich, denn niemand sollte hören, wer sich von unten her näherte.
    Die Stimmen wurden lauter, je mehr Stufen ich hinter mir ließ. Ein häßliches Lachen drang an meine Ohren und dann eine rauhe Stimme, die das Läuten der Glocke befahl.
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als es schon geschah. Die Kirchenglocke schlug.
    Überlaut hörte ich das Geräusch. Ich brauchte selbst nicht mehr darauf zu achten, mich leise zu bewegen, das Dröhnen der Kirchenglocke übertönte alles.
    Vier Wendel hatte ich hinter mir. In meinem Kopf klangen die Echos der schweren Glockenschläge wider. Noch ein Wendel, dann mußte ich mein Ziel erreicht haben.
    Ich nahm die restlichen Stufen.
    Wie vor eine Wand gelaufen, blieb ich stehen, denn die Szene, die sich meinen Augen bot, war so grauenhaft und unglaublich, daß sie mein Gehirn gar nicht fassen wollte.
    Es waren vier Männer, herzlose Mörder, die den Pfarrer am Glockenseil erhängt hatten. Durch sein Pendeln und Gewicht schwang die Glocke hin und her…
    ***
    Früher wurde in den unterirdischen Gewölben Wein gelagert. Aber das war lange her. Das Land besaß längst nicht mehr die Fruchtbarkeit, um soviel Wein abzugeben, daß er lange gelagert, und danach verkauft werden konnte.
    Don Causios Vorfahren hatten dies frühzeitig genug erkannt und den Weinhandel aufgegeben.
    Der Keller aber war geblieben und umfunktioniert worden zu einer Kammer des Schreckens.
    Don Causio, der erste Diener der schwarzen Engel, war durch Italien gefahren und hatte das gesammelt, wofür sein Herz schlug.
    Folter Instrumente!
    Don Causio liebte das Mittelalter mit all seiner Pracht und mit all seinem Schrecken. Schon als kleiner Junge war er von den uralten Folterkammern fasziniert gewesen, und er hatte nie eine Burgführung ausgelassen, wenn sie auch in die Folterkeller führte.
    Er wußte um das schreckliche Erbe der Borghias, kannte deren Methoden und hatte sie noch verfeinert und genauer studiert. In dieser Folterkammer erlebten Don Causios Feinde die Hölle.
    Hier hatte er Menschen zum Wahnsinn getrieben oder geblendet, denn dieses Reich hatte kein Unbefugter bisher ohne Schaden zu nehmen verlassen können.
    Und nun besaß er drei neue Opfer für die Folterkammer.
    Zwei Männer und eine Frau!
    Gelähmt waren sie durch die starke Magie der schwarzen Engel. Die beiden wußten genau, was sie ihrem Diener schuldig waren und womit sie ihm einen Gefallen erweisen konnten.
    Don Causio kicherte, als er die letzten Stufen der alten Steintreppe hinter sich ließ und sein

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