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0167 - Kampf der schwarzen Engel

0167 - Kampf der schwarzen Engel

Titel: 0167 - Kampf der schwarzen Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Scheide ziehen.
    Da schlug Kara die Augen auf!
    ***
    Es gibt Szenen, da ist man einfach sprachlos vor Entsetzen und Grauen.
    So erging es mir.
    Im ersten Moment war ich unfähig zu handeln. Ich starrte auf den Mann, den diese vier Menschen am Glockenseil aufgehängt hatten, und der noch nicht tot war.
    Nicht tot!
    Ich hörte ihn nicht atmen, dazu war der Glockenklang zu laut, aber ich sah, wie er sein Gesicht bewegte, seinen Mund, die Lippen, wie die Wangen zuckten.
    Und da drehte ich durch.
    Meine eigene Sicherheit war plötzlich zweitrangig geworden. Hier ging es um mehr, und ich kam über die Männer wie eine Sturmbö.
    Der erste wurde von meinem Faustschlag regelrecht durch die Luft katapultiert und riß einen weiteren mit um. Dadurch hatte ich freie Bahn und außerdem das Glück, daß der Pfarrer soeben auf mich zuschwang und ich ihn packen konnte.
    Mit beiden Händen hielt ich in fest, umklammerte dann seinen Rücken und streifte ihm mit der freien rechten Hand die Schlinge über den Kopf. Das alles nahm nicht mehr als drei Sekunden in Anspruch. Ich ließ den Pfarrer zu Boden fallen und sah den dunkelroten Ring an seinem Hals, wo die Schlinge gesessen hatte.
    Er hatte sich schräg in die Haut gebrannt und einen Abdruck hinterlassen. Aber gerade diese Schräge bewies mir, daß die vier Männer keine Fachleute waren, so makaber sich dieser Satz auch anhört. Wären sie gewesen, dann lebte der Geistliche sicherlich nicht mehr.
    Einen Gegner hatte ich ausgeschaltet. Meinen Faustschlag hatte er nicht überstanden. Der Mann war bewußtlos am Boden liegengeblieben und rührte sich nicht.
    Drei blieben noch übrig, und die hatten ihre Überraschung nun verdaut. Für sie war ich der Eindringling, der Feind, der ihnen den Lohn ihrer »Arbeit« nahm.
    Ein Kampf war nicht mehr zu vermeiden.
    Viel Platz hatten wir nicht, denn auf dem Glockenturm herrschte eine ziemliche Enge. Durch die kleinen Fenster fiel genügend Licht, um alles überblicken zu können. Das Holzgestänge der Glocke befand sich über unseren Köpfen, ansonsten waren die Wände glatt und weiß. Es existierten nirgendwo Halterungen oder Griffe, wo ich mich hätte abstützen können.
    Die schmale Wendeltreppe begann hinter mir. Zwei Schritte, mehr Distanz befand sich nicht zwischen ihr und mir.
    Die Gegner kamen.
    Sie besaßen zwar Waffen, aber die hatten sie zur Seite gelegt, als sie den Pfarrer hängen wollten. Für mich erwies sich das nur als Vorteil. Ich ließ sie auch gar nicht erst dazu kommen, die Waffen aufzunehmen, denn ich zog meine Beretta und führte die Waffe in einem Halbkreis von links nach rechts.
    »Va bene, amigos, und nun hebt schön die Hände!« Meine Stimme klang scharf und unterstrich die Worte noch.
    Ratlos schauten sie sich an.
    »Hoch die Pfoten!« schrie ich. Ich rief gegen das langsame Ausschwingen der Glocken an.
    Sie gehorchten zögernd. Diese Männer standen zwar unter dämonischem Einfluß, aber gewisse Spielregeln kannten sie noch immer. Sie wußten, daß derjenige, der die Waffe in der Hand hielt, sich in der stärkeren Position befand.
    Zwischen den Männern und mir lag der Pfarrer. Er stöhnte und griff sich an den Hals, wo der Strick abgefärbt war. Dort mußte er starke Schmerzen verspüren.
    Den Männern Fragen zu stellen, hatte keinen Sinn. Erstens hätte mich das zu lange aufgehalten, und zweitens hätten sie sie mir sicherlich nicht beantwortet.
    Deshalb hatte ich mich für die einfachste Lösung entschieden. Ich wollte sie ausschalten.
    »Umdrehen!«
    Sie verstanden den Befehl wohl, aber sie gehorchten nicht, sondern blieben stehen.
    Und dann hatte ich Pech.
    Jemand kam mir in die Quere, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte.
    Es war der Pfarrer. Eigentlich trug ich die Schuld, denn ich hätte daran denken sollen, daß der Mann geblendet worden war und nichts sehen konnte.
    So aber passierte es.
    Am Boden liegend tastete der Pfarrer umher, fand auch mein Bein, und bevor ich mich versah, hakten sich seine Finger im Stoff der Hose fest. Ich geriet ins Taumeln und verlor deshalb für wenige Sekunden die Übersicht.
    Das war natürlich die Chance für die drei Kerle.
    Wie die Geier kamen sie und stürzten sich auf mich.
    Ich hatte noch mit dem Gleichgewicht zu kämpfen, als ich von zweien gleichzeitig angesprungen wurde und zu Boden fiel. Sie krachten auf mich, und ich spürte ihre Füße, wie sie meinen Leib trafen. Zudem schlug ich auch noch mit dem Hinterkopf gegen den Boden und sah Sterne vor meinen

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