0167 - Kampf der schwarzen Engel
Augen platzen.
Danach ging es mir schlecht.
Die Kerle wußten, wie sie mich fertigmachen konnten. Einer hatte sich auf meine Beine gehockt, der andere saß auf meiner Brust, winkelte jetzt den Arm an und preßte mir das Stück zwischen Gelenk und Ellbogen gegen die Kehle.
Mir gelang es noch, einen Blick zwischen die beiden Männer zu werfen, und ich sah den dritten, der sich über den blinden Pfarrer gebeugt hatte und ihn hochriß.
Er wollte ihn umbringen.
Was die anderen nicht geschafft hatten, daß wollte der dritte nun vollenden und den Pfarrer aufhängen.
Dieses Wissen beschleunigte meine Reaktion und verdoppelte meine Kräfte.
Ich mußte diese verdammten Kerle, die mich hier festnagelten, loswerden. Leider kam ich nicht an meine Beretta heran. Sie war mir beim Fall aus den Fingern gerissen worden.
Der Kerl über mir drückte mit aller Kraft gegen meinen Hals. Ich hatte die Augen aufgerissen und starrte in ein schweißfeuchtes Gesicht, in dem ein dichter Bart wuchs. Aus dem Mund drang mir eklig riechender Atem ins Gesicht. Er roch nach scharfen Gewürzen, faulig und einem Hauch von Knoblauch.
Die rechte Hand bekam ich frei, weil der Typ, der mir auf den Beinen hockte, für einen Augenblick nicht achtgab. Sofort krümmte ich sie und hämmerte sie dem anderen in den Nacken. Der Schlag wurde durch den Jackenkragen gemildert, trotzdem zuckte der Typ zusammen und verzog das Gesicht.
Ein zweiter Schlag traf ihn. Und ein dritter. Ich war durch die erste Reaktion ermutigt worden.
Der Mann riß seinen Mund noch weiter auf. Er zuckte förmlich hoch, seine Hand verschwand von meiner Kehle, und den nächsten Hieb führte ich mit dem Ellbogen aus.
Die Spitze traf ihn in das Dreieck der Brustgrube.
Eine Sekunde später hatte ich Platz. Der mordwütige Mensch krachte neben mir zu Boden.
Blieb noch der eine.
Er saß weiterhin auf meinen Beinen, aber er hatte plötzlich ein Messer gezogen.
Stoßbereit hielt er die verdammte Waffe in der Hand und hieb damit zu, als ich meinen Oberkörper in die Höhe schwang, wobei ich meinen rechten Arm ausstreckte.
Mit der Hand fing ich den herabsausenden Arm ab. Eine Armbreite zitterte die Klinge vor meinem Gesicht. Durch diesen Angriff hatte er auch sein Gewicht verlagert, so daß ich mit dem linken Bein freikam.
Ich zog es unter dem Mann hinweg, winkelte es an und trat zu. Der Tritt traf ihn an der Seite und schleuderte ihn von mir weg zu Boden, wo er sich zusammenkrümmte.
Ich kam hoch.
Trotz dieser langen Beschreibung hatte der Kampf nur Sekunden gedauert.
Diese Zeitspanne hatte der dritte Mann zu nutzen gewußt. Er wollte den Auftrag unbedingt ausführen und den Pfarrer erhängen. Fast hatte er ihn soweit.
Der Geistliche war einfach nicht in der Lage, sich zu wehren. Seine Kräfte reichten nicht aus. Er stemmte sich zwar gegen den Boden, doch der Griff des anderen war bedeutend stärker. Der Mann riß ihn kurzerhand mit. Er hatte auch schon die Schlinge gepackt, als ich bei ihm war.
An der Schulter schleuderte ich ihn herum.
Für den Bruchteil einer Sekunde schaute ich in sein überraschtes, aber auch erschrecktes Gesicht, dann traf ihn eine Linke und eine Rechte hinterher.
Plötzlich spielte er Segelflieger. Verzweifelt ruderte er mit den Armen, wollte sich fangen, torkelte zurück und übersah den Durchgang zur Wendeltreppe.
Er stieß nicht einmal einen Schrei aus, als er die erste Stufe verfehlte. Der Mann verschwand, ich hörte den mehrmaligen Aufprall und das Klatschen, dann war von diesem Kerl nichts mehr zu sehen.
Ich atmete auf.
Langsamer drehte ich mich um.
Vier Gegner hatte ich ausgeschaltet. Ein verdammt mühseliges Stück Arbeit.
Einer war bewußtlos, die anderen lagen stöhnend am Boden, sie erholten sich nur schwer von den Treffern.
Ich hob die Beretta auf, steckte die Klinge des Messer in einen Spalt, zertrat sie und kümmerte mich dann um den geblendeten Geistlichen.
Er lehnte zitternd an der Wand, hatte seine Hände gegen die Wangen gepreßt und stöhnte dabei. Fürsorglich legte ich meinen Arm um seine Schultern.
Er spürte die Berührung und zuckte zusammen.
»Keine Angst«, sagte ich zu ihm, »die Gefahr ist gebannt.«
Er lauschte dem Klang meiner Stimme nach und fragte dann: »Wer sind Sie? Ich kenne Sie nicht. Ich habe Sie noch nie gehört? Sind Sie ein Fremder?«
»Ja.«
»Sie kommen nicht aus diesem Land?«
»Nein, Herr Pfarrer.«
»Und was wollen Sie hier?«
»Den Teufelsspuk beenden.«
Da lachte er bitter auf. »Das,
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